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Lewis Hamilton in Bahrain: Wegen Politik ohne Strafe?

Von Mathias Brunner
Lewis Hamilton: Ein liebevoller Klaps für seinen Silberpfeil

Lewis Hamilton: Ein liebevoller Klaps für seinen Silberpfeil

​Böses Gerücht im Fahrerlager: Wollten die mächtigsten Männer im Motorsport Lewis Hamilton eine Strafe ersparen, um die Formel vor weiteren Negativschlagzeilen zu bewahren?

Weltmeister Lewis Hamilton kam nach seiner Fabelrunde auf dem Bahrain International Circuit Richtung Parc fermé zurück. An dieser Stelle: Wer immer davon faselt, dass die moderne Formel 1 nicht schnell genug sei – noch nie ist ein GP-Renner in der Wüste von Sakhir so schnell unterwegs gewesen wie der Mercedes mit Hamilton. Mark Webber hatte in seinem Williams mit BMW-V10-Dreiliter-Saugmotor im Training zum Bahrain-GP 2005 eine Zeit von 1:29,493 min erreicht, Lewis fuhr nun mit einem 1,6-Liter-V6-Turbo von Mercedes eine 1:29,493 min! Zum Vergleich auch: Der offzielle Rundenrekord in Bahrain steht bei 1:30,252 min von Michael Schumacher (Ferrari) aus dem Jahre 2004.

Lewis Hamilton also kam aus dieser Runde zurück, dann herrschte einen Moment lang Unsicherheit, wo genau er seinen Silberpfeil hinstellen sollte. Er legte kurz den Rückwärtsgang ein und platzierte seinen Rennwagen geringfügig anders.

Daraufhin wurden die Regelhüter aktiv: Verstoss gegen Artikel 28.3 des Formel-1-Sportgesetzes, der besagt, dass «zu keiner Zeit ein Fahrzeug unter eigener Kraft in der Boxengasse rückwärts fahren darf».

Den vier Bahrain-FIA-Kommissaren Paul Gutjahr (Schweiz), Derek Warwick (England), Roger Peart (Kanada) und Mazen Al Hilli (Bahrain) blieb aufgrund dieser Regel gar nichts anderes übrig, als eine Untersuchung einzuleiten. Kurze Zeit darauf aber kam heraus: Lewis Hamilton kam mit einer Verwarnung davon.

Es dauerte nicht lange, bis ein böses Gerücht zu kursieren begann: Wurde der Weltmeister aus politischen Gründen vom Haken gelassen? Wollten die mächtigsten Männer der Formel 1 nach dem Wirbel um das ungebliebte Qualifikationssystem weitere Negativschlagzeilen verhindern?

Die Erklärung der Rennkommissare entkräftet die Verschwörungstheorie: Die Rennkommissare kamen nach Anhörung von Lewis Hamilton und Vertretern von Mercedes-Benz sowie nach dem Studium von Videoaufnahmen zum Schluss, «dass es für den Piloten keine klare Anweisung gab, wo er seinen Wagen hinstellen soll».

Lewis selber sagt: «Normalerweise steht dort jemand, der dich auf einen Platz einweist, aber als ich dahergerollt kam, war da niemand. Also entschied ich selber, wo ich den Wagen hinstelle. Aber dann merkte ich, dass ich in einem Bereich stehe, der eigentlich Fotografen vorbehalten ist, am Boden blau markiert, also legte ich den Rückwärtsgang ein und setzte ein wenig zurück. Das war alles.»

Damit durfte Lewis Hamilton seine dritte Bahrain-Pole in Folge behalten.

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