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Eric Boullier (McLaren): «Regeln 2017 kein Problem»

Von Mathias Brunner
McLaren-Teamchef Eric Boullier (rechts) mit Ferrari-Teamchef Maurizio Arrivabene

McLaren-Teamchef Eric Boullier (rechts) mit Ferrari-Teamchef Maurizio Arrivabene

​Insider wie Williams-Technikchef Pat Symonds glauben: Die 2017er Regeln machen das Überholen schwieriger. McLaren-Teamchef Eric Boullier: «Das stimmt nicht.»

Selbst Formel-1-Insider sind sich nicht einig darüber, ob die Chassisregeln ab 2017 der grosse Bringer sind. Williams-Technikchef Pat Symonds spricht vielen Piloten aus der Seele, wenn der Brite sagt: «Mir macht Sorgen, dass wir den aerodynamischen Abtrieb dramatisch erhöhen, mit dem neuen Diffusor. Denn das wird bedeuten, dass es für die Fahrer nicht leichter wird, dem Vordermann zu folgen, sondern vielmehr schwieriger. Und das wiederum wird die Action auf der Bahn nicht verbessern.»

Dann passiert, was der frühere Formel-1-Fahrer Nick Heidfeld angekreidet hat: «Viele der Überholmanöver im modernen GP-Sport sind mir viel zu künstlich. Ich will doch sehen, wie sich ein Fahrer an den Gegner herankämpfen muss. Ich will nicht sehen, wie er einfach den Heckflügel flach stellt und überholt wie auf der Autobahn.»

Viele Racer sind der Meinung von Symonds, wonach mehr Abtrieb durch den Diffusor die Aufgabe für den Verfolger noch schwieriger macht. Aber McLaren-Teamchef Eric Boullier ist nicht dieser Ansicht. Der 42jährige Franzose sagt bei den Kollegen von Sky Sports F1: «Ich habe einiges von unseren Konkurrenten gelesen in Bezug auf die 2017er Regeln, und ich bin ganz anderer Meinung.»

«Wir haben die neuen Regeln ja extra so entworfen, dass erhebliche zusätzliche Haftung des Autos über die breiteren Reifen generiert wird, wir schaffen also mechanischen Grip. Und das schadet dem Überholen bestimmt nicht. Zudem wird der Einfluss des Frontflügels geringer, wenn der Wagen über den Diffusor, also das aufsteigende Ende des Unterbodens mehr Haftung erzeugt. Wir haben errechnet, dass wir ungefähr fünf Prozent mehr echte Überholmanöver sehen werden, also nicht mehr vorwiegend jene Manöver, die über abbauende Reifen oder dank des verstellbaren Heckflügels zustande kommen.»

Gemäss Eric Boullier werden wir wieder eine richtige Formel 1 erhalten: «Ich finde, der Wow-Effekt ist uns ein wenig abhanden gekommen. Früher haben sich Neulinge hinters Lenkrad gesetzt und waren von einem GP-Renner sichtlich beeindruckt. So soll es wieder sein.»

«Es ist für mich auch ganz elementar, dass die Fahrer mehr Freude am Fahren haben werden, und wenn wir in Sachen Speed zulegen, dann ermöglichen wir das. Haben die Piloten mehr Spass, dann überträgt sich das auf die Zuschauer, das ist für die ganze Formel 1 positiv.»

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