1. Training Spielberg: Randsteine sorgen für Ärger

Von Vanessa Georgoulas
Nico Rosberg drehte im ersten freien Training die schnellste je auf dem Red Bull Ring gefahrene Runde – lernte aber auch das Kiesbett kennen

Nico Rosberg drehte im ersten freien Training die schnellste je auf dem Red Bull Ring gefahrene Runde – lernte aber auch das Kiesbett kennen

Im ersten freien Training zum Österreich-GP drehte Formel-1-WM-Leader Nico Rosberg die schnellste Runde. Die GP-Stars sorgten mit vielen Ausritten für Action. Auch die Randsteine waren ein Thema.

Schon vor dem Start zum ersten freien Training in Spielberg wurde es in der Ferrari-Box hektisch, denn bei Sebastian Vettels Renner wurde ein Ölleck entdeckt. Das Problem konnten die Mechaniker jedoch schnell beheben, sodass der vierfache Champion zwölf Minuten nach dem Start mitmischen durfte. Bis zu diesem Zeitpunkt hatten sich – abgesehen vom Mercedes-Duo Nico Rosberg und Lewis Hamilton – sämtliche Gegner des Heppenheimers schon blicken lassen.

Kurz vor Vettels erster Ausfahrt stellte Max Verstappen die erste Rundenzeit auf. Der Red Bull Racing-Pilot drehte gleich zwei schnelle Runden und sicherte sich mit 1:10,099 min die Spitzenposition auf dem Zeitenmonitor. Der Teenager unterbot damit die FP1-Bestzeit des Vorjahres bereits um vier Zehntel.

Für die erste Schrecksekunde sorgte Force India-Testpilot Alfonso Celis jr., der im Renner von Sergio Pérez ausrücken durfte. Der 19-jährige Mexikaner musste in der achten Kurve weit ausholen, konnte danach aber problemlos weiterfahren. Der Nachwuchspilot blieb nicht lange der Einzige, der sich einen Fehler erlaubte, auch Rosberg und Williams-Pilot Valtteri Bottas fanden sich kurz darauf neben der Piste wieder – allerdings in der ersten Kurve.

Trotzdem konnte sich der Deutsche mit 1:08,166 min an die Spitze setzen, während Grosjean in der achten Kurve und McLaren-Honda-Pilot Jenson Button in der ersten Kurve patzten. Sein Teamkollege Fernando Alonso sorgte hingegen mit einem neuen Heckflügel für Aufregung.

Schnelle Reaktion von Romain Grosjean

Wie erwartet waren die Formel-1-Stars schon in der ersten halben Stunde schnell unterwegs – wobei Hamilton als Erster die 1:08er-Grenze durchbrach. Kimi Räikkönen beklagte sich am Boxenfunk derweil über eine verzögerte Gasannahme, während Hamilton in der dritten Runde einen Dreher hinlegte und damit auch den hinter ihm fahrenden Grosjean in einen Dreher zwang. Beide sorgten damit für Kies auf der Piste, konnten aber weiterfahren.

Die Spuren der beiden Dreher sorgten kurz darauf dafür, dass auch Toro Rosso-Pilot Kvyat eine Schrecksekunde in der dritten Kurve erlebte – genau wie Räikkönen, der über Funk erklärte: «Da ist überall Sand auf der Strecke.» In der achten Kurve lag kurz darauf auch die linke Frontflügel-Endplatte von Verstappen, der neben die Strecke geraten war und über die gelben Randsteine bretterte, um wieder auf die Piste zu kommen.

Schrecksekunde für Daniel Ricciardo und Marcus Ericsson
Red Bull Racing-Pilot Ricciardo war der nächste Fahrer, der für Action sorgte. Der Australier versuchte in der achten Kurve, aussen an Sauber-Pilot Marcus Ericsson vorbeizuziehen. Er musste auf die Auslaufzone ausweichen, weil der Schwede beim Ansteuern der Boxengasse etwas weiter als gedacht ausholen musste. Weil er dabei die weisse Linie überfuhr, kündigten die Regelhüter umgehend eine Untersuchung der Szene an.

Nach 40 Minuten wurde es kurz ruhig am Red Bull Ring, weil sämtliche GP-Stars die Box ansteuerten, um ihren zusätzlichen Reifensatz an Pirelli abzugeben. Verstappen nutzte die Chance, um sich über die gelben Randsteine in der achten Kurve zu beschweren, die ihm den Schaden am Frontflügel eingehandelt hatten. Der 18-Jährige bezeichnete die Kerbs als «gefährlich», was für Aufregung sorgte.

Nico Rosberg mit Bestzeit und Ausritt

Inzwischen hatte sich Hamilton die Spitzenposition auf der Zeitenliste gesichert, doch Rosberg, der auf ultraweichen Reifen ausgerückt war, drehte mit 1:07,373 min die bis dahin schnellste Runde überhaupt, die jemals in einem Formel-1-Renner auf dem Red Bull Ring gefahren wurde. Kurz darauf fand sich der Silberpfeil-Pilot in der dritten Kurve aber im Kies wieder.

Der Deutsche rutschte bis zur kleinen Service-Strasse, die sich hinter dem Kiesbett befindet, deshalb konnte er aus eigener Kraft wieder auf die Strecke zurückfahren. Weniger Glück hatte Max Verstappen, der in der sechsten Kurve im Kies feststeckte, weil er erneut über die gelben Randsteine gebrettert war und dabei die rechte Frontflügel-Endplatte und die rechte Spurstange beschädigt hatte. Für den Niederländer war das erste Training damit gelaufen.

Manor-Duo hält Regelhüter auf Trab

Kein Glück hatten auch die Manor-Piloten: Erst kündigten die Regelhüter an, Rio Haryantos gefährliche Rückfahrt auf die Piste zu untersuchen, die der Indonesier nach einem Dreher in der achten Kurve gewagt hatte. Kurz darauf geriet auch dessen Teamkollege Pascal Wehrlein in den Fokus der Rennkommissare, weil er es nicht geschafft hatte, während der virtuellen Safety-Car-Phase über der vorgegebenen Mindestzeit zu bleiben.

Die letzten Ausritte neben die Piste unternahmen Kvyat (Kurve 2) und Ricciardo. Letzterer musste sich nach einem Fehler in der fünften Kurve durchs Kies pflügen, konnte aber aus eigener Kraft wieder weiterfahren. Zuvor hatten schon Hamilton und Kevin Magnussen mit Fahrfehlern für Action gesorgt.

An Rosbergs Bestzeit von 1:07,373 min kam kein Gegner mehr heran. Weltmeister Hamilton musste sich mit 0,357 sec Rückstand und dem zweiten Platz auf der Zeitenliste begnügen. Dahinter komplettierten Vettel, Räikkönen, Ricciardo, Carlos Sainz, Felipe Massa, Verstappen und Kvyat und Valtteri Bottas die Top-Ten. Grosjean, Nico Hülkenberg, Button, Alonso, Magnussen, Wehrlein, Jolyon Palmer, Ericsson, Haas-F1-Pilot Esteban Gutiérrez, Sauber-Pilot Felipe Nasr, Haryanto und Celis besetzten die weiteren Plätze.

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