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Für Andreas Gangl hat die Zukunft schon begonnen

Von Helmut Ohner
Nach den vielen technischen Problemen mit seinem in die Jahre gekommenen Material hat sich Andreas Gangl entschlossen, mit der Anschaffung der neuen Kawasaki ZX-10R schon jetzt in die Zukunft zu investieren.

Das Material von Andreas Gangl ist in die Jahre gekommen. Das musste der Suzuki-Pilot beim Saisonauftakt auf dem Slovakiaring schmerzlich zur Kenntnis nehmen, wo er gleich zwei kapitale Motorschäden zu beklagen hatte und seine Hoffnungen auf einen Top-3-Platz in der Endabrechnung der IOEM Superbike begraben musste.

Spätestens seit dem vierten Rennwochenende der IOEM im tschechischen Most war sich der Niederösterreicher im Klaren, dass er seine neun Jahre alten Suzukis dringend gegen etwas Neues eintauschen muss, wenn in der nächsten Saison wieder an der Spitze der Meisterschaft ein gehöriges Wörtchen mitreden will.

«Letztes Jahr ist mit vier zweiten und zwei dritten Plätzen perfekt gelaufen. Als Vize-Meister hat man dann gewisse Ansprüche an sich, die ich mit meinem Equipment nicht mehr erfüllen kann. Um mit meinen Gegnern mithalten zu können, muss ich ein immer größeres Risiko eingehen, das unweigerlich zu Stürzen führt.»

«Die neue Kawasaki ZX-10R steht schon bei mir zuhause», berichtete Gangl im Gespräch mit SPEEDWEEK.com. «Ohne die tatkräftige Unterstützung von Günther Sendlhofer, der seine Kontakte spielen hat lassen, hätte es allerdings nicht so schnell geklappt. Er hat mir auch beim Umbau mit seinem Know-how geholfen.»

Das Motorrad stünde für die erste Probefahrt bereit, doch der Justizwachebeamte muss sich vorerst noch in Geduld üben, bis er erstmals auf die Rennstrecke kann. «In Most bin ich auf die linke Schulter gefallen, die dadurch arg in Mitleidenschaft gezogen wurde. Momentan ist an ein Motorradfahren nicht zu denken.»

«Bin ich mit der neuen Kawasaki wirklich schneller als mit der alten Suzuki? Kann ich das Potential des neuen Materials ausreizen? Was mache ich, wenn es nicht gleich wie erhofft läuft? Jetzt liegt es an mir, die entsprechenden Ergebnisse zu bringen», setzt sich der Vater eines Sohnes selbst unter Druck.

Spätestens beim Saisonfinale auf dem Slovakiaring Ende September werden diese Fragen beantwortet werden. «Hoffentlich kann ich da kühlen Kopf bewahren. Für mich wird es vor allem darum gehen, unter Rennbedingungen eine optimale Abstimmung zu finden. Aber wenn man auf dem Motorrad sitzt, ist es schwierig, sich zurückzuhalten.»

Aber Gangl plagen noch finanzielle Sorgen. «Ein Wahnsinn, wie viele Leute mir in den letzten Wochen geholfen haben, ohne sie hätte ich längst den Helm an den Nagel hängen müssen. Gottlob habe ich mit Klaus Weitersberger von der heating-factory, Roman Rammerstorfer von RORA Installationen, Thomas Blazek von racingsystems, Markus Katzmair von Katzmair-Lichtdesign, Roland Münnich, Mario Hofer von hmservice und Günther Sendlhofer treue Sponsoren, die mir helfen, aber ein großer Patzen Geld trotzdem fehlt noch.»

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