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KTM: Verspäteter Dezember-Lohn, weniger Kündigungen
Die Gläubigerversammlung von KTM am 20. Dezember brachte neue Investoren für den Motorradhersteller ins Spiel, die die Fortführung sichern sollen. Ob dies noch unter der Führung von Stefan Pierer passiert, ist fraglich.
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Am Freitag, 20. Dezember 2024, wurden im Sanierungsverfahren der KTM AG (Mutter des Motorradherstellers KTM, der Schwestermarken Husqvarna, GASGAS und MV Agusta sowie des Federungslieferanten WP) erste Berichtstagsatzungen am Landesgericht Ried in Oberösterreich abgehalten. Überraschend war dabei zunächst, dass die zweite Kündigungswelle im Unternehmen geringer ausfallen soll als angekündigt – zusätzliche 300 statt 500 Mitarbeiter sollen das Unternehmen verlassen. Die Österreicher haben im Laufe des Jahres 2024 bereits mehr als 550 Mitarbeitern gekündigt, dem Großteil davon am Stammsitz in Mattighofen.
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Der Firma wurde genügend kurzfristige Liquidität bescheinigt, um fortgeführt zu werden, diese reiche jedoch nicht für die Auszahlung der ursprünglich angekündigten Dezembergehälter und soll vor allem durch eine Stillhaltevereinbarung mit Banken und Vertriebstöchtern sichergestellt werden. Zudem sollen über einen Immobilienverkauf 35 Millionen Euro generiert werden. Den Lohn der Mitarbeiter wird zunächst der Insolvenzfonds des Landes Österreich übernehmen, dazu wird es jedoch voraussichtlich erst Ende Januar kommen. Pikant: Dieser Insolvenzfond wird durch Lohnnebenkosten finanziert; diese hatte Stefan Pierer in der Vergangenheit als geschäftsschädigend kritisiert. Bei der Berichtstagsatzung hatte er sich durch Co-CEO und Finanzvorstand Gottfried Neumeister vertreten lassen. Die Rolle des KTM-Patriarchen dürfte künftig auch aus anderem Grund auf dem Prüfstand stehen: Um das Unternehmen zu sichern, wurden im Rahmen der Versammlung Absichtserklärungen von drei Investoren verlesen, die insgesamt rund 700 Millionen Euro in das Unternehmen fließen lassen wollen. Bis Mitte Januar sollen dazu unterschriftsreife Angebote vorliegen. Laut Recherche vor Ort soll es sich bei einem der Investoren um Bajaj handeln, die 49,9 Prozent an Pierer Mobility halten, der Muttergesellschaft der KTM AG. Damit würden die Inder Mehrheitseigner am österreichischen Motorradhersteller werden. In Pune werden von Bajaj bereits die KTM-Einzylindermodelle bis 390 ccm Hubraum gefertigt. Zudem sollte die KTM 650 Duke in Indien entwickelt und produziert werden. Ob es dazu noch kommt, ist offen. Bei den beiden weiteren Investoren soll es sich um einen strategischen Partner und einen Finanzinvestor handeln, deren Identität unbekannt ist.
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Damit ging der erste Schicksalstermin für den Motorradhersteller positiver zu Ende als befürchtet. Bis jedoch Entwarnung gegeben werden kann, ist es noch ein langer Weg für die Mattighofener.
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