KTM: Im Werk gingen die Lichter aus

Lüthi: «Wollte italienische Party nicht vermasseln»

Von Sharleena Wirsing
Tom Lüthi, Mattia Pasini und Alex Márquez

Tom Lüthi, Mattia Pasini und Alex Márquez

Um nur 0,052 sec verpasste Tom Lüthi in Mugello seinen ersten Saisonsieg. Der Schweizer unterlag Lokalmatador Mattia Pasini. «Ich war überrascht, dass er den Weg um die Strecke allein fand», lachte Lüthi.

Durch seinen zweiten Platz in Mugello holte Tom Lüthi in der Gesamtwertung sieben Punkte auf, sein Rückstand auf Franco Morbidelli schmolz auf 13 Zähler. Lüthi stand in sechs Saisonrennen fünf Mal auf dem Podest, doch der erste Saisonsieg blieb ihm auch in Mugello noch verwehrt.

Mattia Pasini siegte 0,052 sec vor dem Schweizer. «Ich war wirklich überrascht von Mattia, denn er fand allein den Weg um die Strecke und musste keinem folgen», lachte Lüthi. Pasini antwortete: «Ja, ich habe von dir ein paar gute Linien gelernt.»

«Am Ende wollte ich einfach nicht die italienische Party vermasseln, deshalb gab ich mich mit Platz 2 zufrieden», scherzte Lüthi. «Nein, das war natürlich nur ein Scherz. Mattia einen wirklich guten Job gemacht und er hatte eine unglaubliche Pace. Auch Alex [Márquez]... Schon zu Beginn war es schwer gegen sie. Ich hatte Probleme, diesen Jungs zu folgen. Ich konnte Franco überholen und die Lücke schließen, aber das Rennen war sehr schnell, es gab nicht viel Platz für Überholmanöver. An einem gewissen Punkt habe ich die Führungsgruppe ein bisschen aufgemischt. Es war ein harter Kampf. Der zweite Platz ist sehr wichtig für mich und die Gesamtwertung», weiß Lüthi.

In kleinerer Runde berichtete der 30-Jährige dann: «Das war echtes Entertainment. Das ist wirklich cool, ich bin sehr happy mit Platz 2. Nur positiv. Das ist wie ein Sieg für mich. Mattia hat sich das verdient, denn er hat sich den Sieg wirklich rausgefahren. Er hat den Weg alleine gefunden. Ich war von der Pace überrascht, die er vorne ging. Auch als Alex ihn angriff, ging er wieder vorbei und legte die Pace vor. Ich konnte ein bisschen schneller fahren, nachdem ich aufgeschlossen hatte. Franco konnte die Pace nicht ganz mitgehen. Es ist auch schön zu sehen, dass das Rennen immer eine andere Geschichte ist als die Trainings. Ich war voll auf einem Hoch, wir haben sehr gut auf das Rennen hingearbeitet.»

Am Sonntagmorgen erreichte Lüthi im Warm-up nur Platz 7. «Das Warm-up lief nicht gut. Ich hatte erwartet, schneller und besser zu sein. Wir erlebten große Probleme, mir ist das Vorderrad zweimal fast eingeklappt. Dann habe ich mich zu einem Boxenstopp entschieden, obwohl das den Rhythmus zerstört. Ich wollte das aber so schnell wie möglich mit Gilles [Bigot, Crew-Chief] besprechen. Wir haben kleine Änderungen gemacht. Auch fahrtechnisch habe ich so interessante Sachen erkannt. Ich konnte nur noch zwei Runden fahren und war weit weg. Nach dem Warm-up habe ich aber direkt klare Ansagen machen können.»

Wo lagen im Rennen deine Stärken? «Ich konnte auf der Bremse einiges gutmachen, aber dann war Mattia in der Kurvenkombination 7 und 8 schneller. Dort hatte er Alex schon überholt und mich auch. In der letzten Runde wusste ich, dass ich mich dort breitmachen muss. Ich habe in Kurve 6 die Bremse gelöst, bin ans Gas und ganz innen rein. Dann wusste ich aber, er wird kommen. Eingangs der Arrabbiata 1 war er schon neben mir. Ich konnte nichts mehr machen. Wo ich Mühe hatte, war die schnelle Schikane vor der letzten Kurve, da habe ich viel Zeit verloren. Dort musste ich mich immer weiter anpassen.»

Der erste Saisonsieg fehlt Lüthi noch. «Ja klar, aber egal. Wir kämpfen weiter. Natürlich würde ich lieber jedes Rennen gewinnen, aber wir sind da. Auf den Job, den wir zurzeit machen, können wir stolz sein. Es ist ein großer Unterschied zwischen dem dritten Platz in Le Mans und dem zweiten hier. Das haben wir uns erkämpft. In Le Mans war ich mehr am Limit und hatte mehr mit der Maschine zu kämpfen. Jetzt konnte ich den Streckenrekord fahren. Das Gesamtpaket war stärker als in Le Mans», versichert der Kalex-Pilot aus dem Team CarXpert Interwetten.

Wie wichtig ist es für dich mental, dass du Morbidelli nun zum ersten Mal in dieser Saison besiegen konntest? «Das ist sicher wichtig. Aber auch vor dem Rennen hier habe ich nie gedacht, dass er unschlagbar ist. Ich habe ihn im letzten Jahr auch geschlagen, er ist auch in diesem Jahr schlagbar. Auf jeden Fall.»

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