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Marcel Schrötter (Suzuki): Rang 23 beim 8h-Debüt

Von Oliver Feldtweg
Marcel Schrötter in Suzuka: Rang 23

Marcel Schrötter in Suzuka: Rang 23

Der 24-Jährige Marcel Schrötter und sein japanisches Team S-Pulse Dream Racing verspielten beim 8h-Suzuka-WM-Lauf bereits in der Anfangsphase ein besseres Ergebnis.

Im Gegensatz zum Samstag war der Himmel am Renntag über den Suzuka Circuit ganztägig bewölkt. Die weniger heissen Temperaturen waren bei allen Beteiligten willkommen, was natürlich auch für die nicht ganz so extrem hohe Luftfeuchtigkeit galt.

Trotzdem waren die Bedingungen für Mensch und Material immer noch alles abverlangend. Die 40. Ausgabe der prestigeträchtigen «Suzuka 8 Hours» wurde am Sonntagmittag um 11.30 Uhr gestartet.

Marcel Schrötter und sein Team entschieden sich, Teamchef Hideyuki Ogata als Startfahrer einzusetzen. Von Startplatz 11 ins Rennen gegangen, konnte der Japaner schnell eine Position gutmachen. Ogata hielt den zehnten Platz auch lange Zeit, bevor er von einem Konkurrenten unsanft berührt wurde. Beim anschliessenden Boxenstopp für den vorgesehenen Fahrerwechsel, bei dem auch gleichzeitig die Suzuki GSX-R1000 wieder renntauglich repariert werden musste, handelte sich das Team einen sehr grossen Rückstand ein, ehe der ungeduldig wartete Marcel Schrötter das Rennen fortsetzen konnte.

Der Suzuka-Debütant und Suzuki  GSX-R1000-Pilot musste dann in seinem ersten Turn einen weiteren Rückschlag hinnehmen, da bei der hektischen Reparatur offenbar etwas übersehen wurde. Nach seinem ersten Turn kam Schrötter erst in der sechsten Stunde wieder zum Einsatz. Bei dieser Gelegenheit unterstrich der ehrgeizige Bayer erneut sein Potenzial an diesem Wochenende, in dem er sehr konkurrenzfähige Rundenzeiten fuhr. Den in der Vorwoche bei einem Trainingssturz erlitten Kahnbeinbruch konnte er gut wegstecken.

«Marcel Schrötter aus dem S-Pulse Dream Racing Team: «Es ist sehr schade, dass wir wegen einer übereifrigen Aktion eines Konkurrenten das Rennen schon in der ersten Stunde verloren haben. Zum Glück ist Hideyuki dabei nicht gestürzt, als ihm ein anderer Fahrer ins Heck gefahren ist. Das Motorrad war aber ziemlich schwer beschädigt. Das Heck war komplett weggebrochen und musste ersetzt werden. In gleichen Zusammenhang musste die Elektronik getauscht werden, die im Heck untergebracht ist. Die Reparatur hat eine gute Viertelstunde gedauert. So bin ich mit sieben Runden Rückstand in meinen ersten Stint gegangen. Wir haben das Rennen also in einer aussichtslosen Position fortgesetzt. In diesem Turn ist noch dazu die Schwingenlagerung locker geworden, deswegen ist nach wenigen Runden ein extremes Chattering am Hinterrad aufgetreten. Ich hatte zunächst keine Ahnung, was die Ursache war. Daher habe ich nur sehr vorsichtig meine Pace erhöht. Zum Schluss wurde die Situation aber so schlimm, dass ich schon drei Runden vor dem geplanten Stopp in die Box fuhr. Wir haben dann sofort gesehen, dass die Achse zur Hälfte herausstand. Zum Glück habe ich richtig gehandelt, denn das hätte richtig schlimm enden können. Diese weitere Reparatur hat erneut Zeit gekostet. Somit war das Desaster endgültig perfekt.»

«Während Hideyuki den nächsten Stint fuhr und nschliessend Alex zum Einsatz kam, konnte ich mich gut ausruhen und für meinen zweiten Stint super vorbereiten. Dieser war dann wirklich sehr stark. Ich bin sehr oft 2:08er-Rundenzeiten gefahren und mit Verkehr auf der Piste immer noch 2:09 oder 2:10. Es war ganz selten der Fall, dass ich über 2:10 gefahren bin. Aufgrund dieser Tatsache ist es doppelt schade, dass wir am Anfang Pech hatten.»

«Ich freue mich wirklich über meine Leistung, da ich trotz der Handverletzung die Pace der Spitzenteams, wenn nicht sogar die der Siegerteams, fahren konnte. Suzuka, das Rennwochenende einschliesslich der Tests, war auf jeden Fall eine enorm lehrreiche Erfahrung für mich. Ich werde alles unternehmen, um auch nächstes Jahr wieder bei diesem tollen Event dabei zu sein. Die ersten Gespräche mit einigen guten Teams sind bereits im Gange. Hoffentlich gelingt es uns, ein gutes Paket zu schnüren. Ich bin froh, dass die Hand bis zum Schluss gehalten hat. Die Schmerzen waren jederzeit auszuhalten. Obwohl das Wochenende nun vorbei ist, versichere ich nochmals, dass ich mit Sicherheit das Handtuch geworfen hätte, wenn sich die Situation dramatisch verschlechtert hätte. Mitunter habe ich auch deshalb auf den letzten Turn verzichtet und Alex Cudlin nochmals rangelassen. Er ist somit ebenfalls zweimal zum Fahren gekommen.»

«Ich denke, dass wir uns trotz all dieser Schwierigkeiten gut aus der Affäre gezogen haben. Man darf auch nicht vergessen, dass das Team zum ersten Mal bei einem Langstreckenrennen dabei war», stellte Schrötter fest. «Im Rennen konnten wir quasi von ganz hinten noch bis auf Rang 23 nach vorn fahren. Ich habe natürlich mit einem besseren Resultat gerechnet, trotzdem haben wir eine recht ordentliche Leistung abgeliefert. Ich bin froh, dass mein langgehegter Wunsch, bei den Achtstunden von Suzuka dabei zu sein, in Erfüllung gegangen ist. Vielen Dank an das gesamte Team, an meine Teamkollegen Hideyuki und Alex und an alle, die mir bei diesem Rennen geholfen haben. Jetzt gilt es aber wieder den Fokus auf die Moto2 zu legen. Nächstes Wochenende beginnt in Brünn die zweite Saisonhälfte.»

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