KTM: Im Werk gingen die Lichter aus

Stefan Prein musste seinen Fahrerlager-Pass abgeben

Von Günther Wiesinger
Stefan Prein

Stefan Prein

Seit 2011 arbeitete der ehemalige WM-Dritte Stefan Prein im MotoGP-Fahrerlager als Riding-Coach. Wegen diverser Vorkommnisse und einer Lügengeschichte wurde er von der Teamvereinigung IRTA verbannt.

Der Deutsche Stefan Prein, der 1990 den 125-ccm-WM-Titelkampf gegen Loris Capirossi und Hans Spaan verlor und damals auf der HB-Honda den GP von Jugoslawien gewann, agiert seit dem Aragón-GP im September nicht mehr als Riding-Coach der Marc VDS Moto2-Piloten Alex Márquez und Joan Mir. Diesen Job hat er in Indy 2011 angetreten.

Prein, WM-Dritter 1990, wurde von den Funktionären der Teamvereinigung IRTA in Aragón der permanente Ausweis abgenommen. Er habe mehrmals auf schwerwiegende Art und Weise gegen die strikten Paddock-Ausweis-Vorschriften verstoßen, war bei der IRTA und Dorna zu hören.

Beim Spielberg-GP hatte der am Zürichsee lebende Stefan Prein sein Fahrzeug in den MotoGP-Car-Park gestellt. Bei einer Kontrolle fiel auf, dass die Aufschrift des Teamnamens manipuliert worden war – auf Marc VDS.

Die Nummer des permanenten Parkplatz-Ausweises stimmte jedoch mit jenen von Marc VDS nicht überein. Außerdem bekommen nur die MotoGP-Fahrer und die Teambesitzer und Teammanager so einen privilegierten MotoGP-Parkplatz, der sich oft mitten im Paddock oder direkt angrenzend befindet.

Es stellte sich heraus, dass dieser von Prein verwendete Ausweis beim Katar-GP 2018 vom LCR-Team als verschollen gemeldet worden war.

Prein wollte die Herkunft des Park-Ausweises nicht verraten; er sagte bei der IRTA, er habe ihn gegen Tickets für den Misano-GP eingetauscht. Die IRTA stellte Prein ein 24-h-Ultimatum, in dieser Frist musste er den Namen des Übeltäters bekanntgeben. Das tat er auch, aber der Beschuldigte konnte glaubhaft nachweisen, dass er mit dieser Angelegenheit nichts zu tun hat.

Wegen dieser und anderer Vergehen und der Lügengeschichte wurde Prein sein permanenter Paddock-Ausweis entzogen, er musste den Job bei Marc VDS nach dem Aragón-GP quittieren und kam nicht nach Übersee.

Das Team und die beiden Fahrer hatten vorher auf Anfrage der IRTA erklärt, sie könnten jederzeit auf die Dienste des Deutschen verzichten.

Stefan Prein hatte sich im Mai beim Le-Mans-GP 2018 nach dem Wirbel um Teammanager Michael Bartholemy bei Marc VDS Racing gemeinsam mit Bartholemy verabschiedet, sich aber in Mugello wieder um eine Weiterbeschäftigung bei dem neuen Teammanager Emilio Alzamora bemüht.

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