Ein Hoffnungsschimmer bei der KTM AG

Brad Binder (KTM/1.): «Soll ich lachen oder weinen?»

Von Günther Wiesinger
Brad Binder bejubelte seinen fünften Saisonsieg

Brad Binder bejubelte seinen fünften Saisonsieg

Red Bull-KTM-Ajo-Pilot Brad Binder (24) gewann in Valencia das dritte Moto2-Rennen in Serie und verpasste den Titelgewinn nur um 3 Punkte. Sein Trost: Er behielt den 2. WM-Rang gegen Lüthi.

Brad Binder sicherte sich nach einer glanzvollen Fahrt in Valencia den fünften Saisonsieg, den dritten nach Phillip Island und Sepang in Serie, und er verpasste den WM-Titel nur um zwei Punkte gegen Marc Márquez, obwohl er die Saison als WM-Zwölfter begonnen hat und KTM in der ersten Saisonhälfte bei Rennen wie in Texas und Mugello keinen Fahrer in die Top-Ten-brachte, weil das Chassis zu wünschen übrig ließ.

Binder ließ seinem Gegner Tom Lüthi im Finish keine Chance und vergrößerte den Abstand zum WM-Dritten aus der Schweiz beim Finale von 4 auf 9 Punkte. Binder: «Was für unglaubliche letzte drei Rennen für das Team und mich! Ich habe mir vor diesem Wochenende keine allzu großen Sorgen gemacht. Ich wusste, ich und muss im Rennen vor Tom bleiben. Aber jetzt fehlen mir sogar nur 3 Punkte auf den WM-Titel! Ich weiß nicht, ob ich lachen oder weinen soll… Aber wenn ich bedenke, wie schrecklich die Saison begonnen hat… Was für ein Jahr! Wir sind so schwierig gestartet, wir haben geschuftet und geschuftet – und jetzt haben wir die letzten drei Rennen gewonnen.»

«Tom hat mir das Leben heute sooo schwer gemacht. Er hatte eine großartige Pace. Und ich hatte wirklich Mühe, ihn zu überholen. Ich musste alle Tricks ausgraben, um ihn überholen zu können. Jetzt drei Rennen hintereinander gewonnen zu haben, ist ein wahnsinnig schönes Gefühl.»

«Ich wollte Tom am liebsten in der ersten Runde überholen. Aber ehrlich gesagt, das war mir nicht möglich», lachte der zufriedene Südafrikaner, der durch den Zarco-Abgang ins Red Bull MotoGP Factory transferiert wurde. Eigentlich hätte er für das Tech3-Kundenteam fahren sollen. «Aber ich hatte ein großes Problem, denn wir haben das Bike so übersetzt, als würde ich allein fahren. Aber jedes Mal, wenn ich in einem Windschatten steckte, habe ich den ‚rev limiter‘ aktiviert. Deshalb bin ich immer wieder etwas zurückgefallen. Ich wusste also, ich muss allein vorne wegfahren und vorher mit Schwung am Gegner vorbeifahren. Ich musste also diese blödsinnigen ‚block passes‘ machen, dadurch sind wir manchmal in den Kurven rausgetragen worden. Aber am Ende des Tages haben wir den Job erledigt. Also darf ich mich nicht beschweren.»

Moto2-Ergebnis, Valencia:

1. Binder. 2. Lüthi. 3. Navarro. 4. Manzi. 5. Martin. 6. Fernandez. 7. Vierge. 8. Marini. 9. Di Giannantonio. 10. Lowes. 11. Pasini. 12. Aegerter. 13. Locatelli. 14. Dixon. 15. Bastianini. – Ferner: 17. Schrötter. 26. Öttl.

Moto2-WM-Endstand nach 19 Grand Prix:

1. Alex Márquez 262. 2. Binder 259. 3. Lüthi 250. 4. Navarro 226. 5. Fernandez 207. 6. Marini 190. 7. Baldassarri 171. 8. Schrötter 137. 9. Di Giannantonio 108. 10. Bastianini 97. 11. Martin 94. 12. Lecuona 90. 13. Vierge 81. 14. Nagashima 78. 15. Gardner 77. – Ferner: 22. Aegerter 19. 27. Raffin 6. 29. Tulovic 3.

Team-WM Endstand:
1. Flexbox HP 40, 391 Punkte. 2. Dynavolt Intact GP 387. 3. Red Bull KTM Ajo 353. 4. EG 0,0 Marc VDS 343. 5. MB Conveyors Speed Up 334.

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