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Sensation: Sandro Cortese ist Kandidat bei Marc VDS!

Von Günther Wiesinger
Sandro Cortese

Sandro Cortese

Kehrt Sandro Cortese (29) nach zwei Jahren über den Umweg Supersport- und Superbike-WM in die Moto2-WM zurück? Bei Marc VDS kann er sich berechtigte Hoffnungen auf die Alex-Márquez-Nachfolge machen.

Sandro Cortese ist vor zweieinhalb Wochen an der linken Schulter operiert worden, inzwischen hat er mit der Physiotherapie begonnen. «Ich kann noch nicht arg viel machen. Lymphdrainage und Zirkulation zum Beispiel. Dazu habe ich einen Bewegungsstuhl, damit die Gelenke locker bleiben», sagt der Moto3-Weltmeister von 2012 und Supersport-Weltmeister von 2018. Passiert ist diese Verletzung beim Superbike-WM-Lauf in Donington. «Ein Gegner hat Öl verloren, deshalb bin ich ausgerutscht, dann ist das gerissen.»

Cortese hat die Superbike-WM in seiner ersten Saison im GRT-Yamaha-Team als Teamkollege von Marco Melandri an zwölfter Stelle beendet. Bestes Ergebnis war ein sechster Platz in Jerez.

Jetzt wartet der 29-jährige Berkheimer auf einen Vertrag von Ten-Kate-Yamaha, wo er Teamkollege von Loris Baz werden könnte.

Aber heute ist durchgesickert: Sandro Cortese ist ein ernsthafter Kandidat für die Nachfolge von Weltmeister Alex Márquez beim belgischen Marc VDS-Moto2-Rennstall des kauzigen Bier-Milliardärs Marc van der Straten (VDS).

Kein Wunder: Teammanager Joan Olivé kennt Cortese bestens aus der gemeinsamen Zeit im Red Bull Ajo-KTM-Moto3-Team 2012.
Das Marc VDS-Team wartet sehnsüchtig auf die Antwort von Johann Zarco, der bisher unschlüssig ist, ob er zu Avintia-Ducati gehen oder mit Marc VDS in die Moto2-WM zurückkehren soll.
Falls Zarco nicht zusagt, gilt Cortese als aussichtsreicher Kandidat.
Teammanager Joan Olivé ging bis Samstagfrüh davon aus, dass Alex Márquez seinen Titel verteidigt und in dieser Woche am Jerez-Test teilnimmt.

Abgesehen von Zarco ist kein Topfahrer verfügbar, wenn man vom 34-jähigen Mattia Pasini absieht.

Die Dorna macht sich aber für Cortese stark, da bisher mit Marcel Schrötter erst ein deutscher Fahrer für die GP-Saison 2020 einen Vertrag hat.

Dorna-CEO Carmelo Ezpeleta weiß aber genau, wie viele deutsche Zuschauer jedes Jahr nicht nur zum Sachsenring-GP und bin WM-Lauf nach Spielberg kommen, sondern auch nach Assen und Brünn. Außerdem wünscht sich ServusTV für den wichtigen deutschen Markt mehr deutsche Athleten.

Sandro Cortese verhält sich abwartend. Er will die Gespräche mit Marc VDS nicht bestätigen und nicht an die große Glocke hängen. Er versichert aber: «Ich bin für alles offen. Ten Kate wollte mir letzte Woche den Vertrag schicken. Ich warte noch immer drauf.»

Aber der zweifache Weltmeister, der in fünf Moto2-Jahren mit dem Intact-Team die dritte GP-Ränge errungen hat und 2014 Moto2-WM-Neunter wurde, kann sich aber ausmalen, dass die Auswahl für Marc VDS um diese Jahreszeit nicht gerade umfangreich ist.
Cortese fuhr bis zum Saisonende 2017 in der Moto2.

Der schnelle Schwabe will zu seinen Erfolgsaussichten für den Fall eines Moto2-Comebacks momentan vorläufig keine konkrete Einschätzung abgeben. «Ich denke, ich bin nicht mehr der Fahrer, als der ich 2017 aus der Moto2-WM rausgegangen bin. Ich bin gewachsen und gereift. Ich glaube, dass ich in der Lage bin, gute Ergebnisse einzufahren.»

Cortese beherrschte in diesem Jahr die ca. 240 PS starke 1000-ccm-Vierzylinder-R1-Yamaha auf Anhieb recht eindrucksvoll.

Deshalb traut er sich auch zu, auf der Moto2-Kalex mit dem neuen 765-ccm-Dreizylinder-Triumph-Einheitsmotor konkurrenzfähig zu sein. «Ich würde gerne Moto2 fahren. Ich bin da voll motiviert! Und ich müsste nur noch ein Rennen am Wochenende fahren. Die drei WM-Läufe in der Superbike-WM in 24 Stunden, das war schon anstrengend.»

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