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Domi Aegerter: Riesige Genugtuung nach der Tortur

Von Matthias Dubach
Dominique Aegerter: Rivale Tom Lüthi (12) konnte er in der WM hinter sich halten (Mitte Mika Kallio)

Dominique Aegerter: Rivale Tom Lüthi (12) konnte er in der WM hinter sich halten (Mitte Mika Kallio)

Der Schweizer erreichte beim Valencia-GP sein grosses Saisonziel und wurde Fünfter in der Moto2-WM. Ausserdem ist Dominique Aegerter der beste Suter-Pilot des Jahres.

Aus, fertig, vorbei – Dominique Aegerter stellte in Valencia beim Saisonfinale seinen starken fünften WM-Rang sicher. «Den nimmt mir keiner mehr weg», jubelte er. Der Schweizer brachte seine Suter auf Rang 10 ins Ziel, seine Rivalen Tom Lüthi (Platz 7) und Takaaki Nakagami (Rang 13) konnten den 23-Jährigen nicht mehr aus den Top-5 verdrängen. Nach dem Rennen war der ganze Druck bei Aegerter weg, er verteilte noch in der Lederkombi steckend den Gästen in der Hospitality von Technomag-carXpert fleissig Autogramme auf alle möglichen Gegenstände.

«Das ganze Wochenende war ein hartes Stück Arbeit. Die Schweizer Presse hat auch ziemlich Druck gemacht wegen des Duells mit Lüthi. Sicher war es auch mit der Verletzung nicht so einfach, denn die Arztsuche und die Operation von nächster Wochewar keine einfache Sache für den Kopf. Das Wochenende selber lief dann auch nicht ganz gut, ich habe nie viel verloren, aber ich konnte nie ganz an der Spitze dran sein. Ab Mitte des Rennens begann die Schulter zu schmerzen. Es war zwar nicht die Schulter selber, aber der rechte Unterarm tat weh, ich habe mich irgendwie verspannt beim Fahren. Linkskurven anbremsen ging nicht mehr so gut», stellte Aegerter fest.

Sein Team hielt sich mit Informationen auf der Boxentafel über den Verbleib von Lüthi und Nakagami zurück: «Ich wurde vom Team nur in der letzten Runde informiert. Sie haben OK gemeldet. Aber das Problem war, dass ich nicht wusste, ob es auch reicht, wenn mich Simón noch überholt. Denn er war direkt hinter mir, ich wusste nicht, ob es auch mit dem elften Rang okay wäre. Deshalb bin ich nochmals voll auf der Kampflinie gefahren, dass Simón nicht überholen kann. Das war schwierig. Sie wollten mir es nicht schon früher im Rennen anzeige, damit ich weiter pushe.»

Für den letztjährigen WM-Achten war das Duell um die Tabellenposition eine neue Erfahrung. «Es war für mich das erste Mal, dass ich bein einem Rennen wirklich auf den WM-Stand schauen musste. Klar, es geht immer um den WM-Stand, aber diesmal um einen sehr wichtigen Platz. Nun habe ich mein Ziel erreicht, ich bin bester Suter-Fahrer und ich bin bester Schweizer, dazu habe ich 157 Punkte. Das Rennen heute interessiert nachher niemanden mehr, wichtig ist der fünfte Rang in der WM. Das Team hat das ganze Jahr super gearbeitet, ich bin nie ausgefallen. Ich bin die letzten 33 Rennen in die Punkte gefahren. Diese Saison war ich 15 Mal in den Top-Ten, dazu kamen noch zwei 13. Ränge. Die Sponsoren sind zufrieden, sie werden mich auch nächstes Jahr unterstützen. Auch an Dank an die Familie, die mich immer unterstützt und an meinen Physiotherapeuten, mit dem ich noch viel Zeit verbringen werde.»

Wenn Aegerter nächstes Jahr beim Auftakt in Katar erneut in die Punkte fährt, hat er den bestehenden Rekord in der mittleren Hubraumklasse von Luca Cadalora mit 34 Zielankünften in den Punkten eingestellt. Soweit denkt der Berner aber noch nicht. «Nun gibt es den Test am Dienstag und die Operation am Donnerstag. Danach werde ich drei, vier Tage im Krankenhaus verbringen. Die OP wird eineinhalb Stunden dauern, danach muss die Schulter vier Wochen ruhig gestellt bleiben, zwei Monate dauert danach der Aufbau», schildert er sein Winterprogramm. Aber der fünfte WM-Rang dürfte noch oft beim Training in den nächsten Wochen als Motivationsspritze dienen.

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