Ein Hoffnungsschimmer bei der KTM AG

Gabriel Rodrigo (Gresini-Honda): Vertrag und Comeback

Von Nora Lantschner
Gabriel Rodrigo setzt sich für 2020 hohe Ziele

Gabriel Rodrigo setzt sich für 2020 hohe Ziele

Die Moto3-Saison von Gabriel Rodrigo lief bisher alles andere als nach Wunsch, aber 2020 nimmt der Honda-Pilot mit dem Kömmerling Gresini Team einen neuen Anlauf – zuvor gibt er in Misano sein Comeback.

Gabriel Rodrigo hatte sich für sein erstes Jahr im Honda Kömmerling Gresini Moto3 Team viel vorgenommen: «Natürlich ist der Titelgewinn in meinem Kopf», hatte der WM-Siebte des Vorjahres vor dem Start der Saison zugegeben – immerhin hatte der italienische Rennstall 2018 mit Jorge Martin den Moto3-Titel geholt, dazu schnappte Fabio Di Giannantonio im Finish seinem Landsmann Marco Bezzecchi noch den Vize-Titel weg.

Rodrigo wurde 2019 allerdings vom Pech verfolgt: Im Katar-Test brach er sich das Schlüsselbein, danach litt er unter dem Kompartmentsyndrom und nach der Sommerpause stürzte er in Brünn – nach Freitagsbestzeit – schwer: Wegen eines Schlüsselbein- und Beckenbruchs verpasste er anschließend auch die Grand Prix in Spielberg und Silverstone.

In Misano (13. bis 15. September) meldet sich der 22-jährige Argentinier, der in Barcelona geboren wurde und dort im Juni auch auf Pole-Position stand, zurück. Ein weiterer Grund zur Freude: Gresini bestätigte offiziell, dass Rodrigo auch 2020 für das Team in der Moto3-WM an den Start gehen wird.

Gabriel, die Saison 2019 war von Verletzungen geprägt, was nimmst du trotzdem mit?

Es war ein hartes Jahr. Zuerst mit dem Schlüsselbeinbruch und dann mit dem Kompartmentsyndrom... Es war in der ersten Hälfte der Saison schwierg, in perfekter Form zu den Rennen zu kommen. Als ich nach der Sommerpause dann endlich zu 100 Prozent fit war, kam eine neue Verletzung dazu, dieses Mal das Becken und das Schlüsselbein. Vor allem für den Kopf war es schwierig.

Ich kann also wenig mitnehmen, abgesehen von einem unglaublichen Team, einem sehr starken Motorrad und der Gewissheit, dass ich auf allen Strecken schnell sein kann. Es ist klar, dass dieser Fortschritt sich hätte in Ergebnissen niederschlagen müssen, die wir nicht aufweisen können, auch weil wir etwas Pech hatten...

Was schätzt du so sehr am Team Gresini?

Das Konzept von Familie war für mich der Schlüssel. Ich habe mich von Anfang an als fixer Bestandteil gefühlt, das war unglaublich. Die Unterstützung auf technischer Ebene und wenn es darum ging, das Motorrad besser zu verstehen und besser zu fahren, war genauso wichtig.

Meine Fahrweise hat sich in diesem Jahr sehr stark entwickelt. Wenn du weißt, dass du auf die Strecke gehen und auch ohne eine Referenz schnell sein kannst, hast du schon den Großteil der Arbeit erledigt.

Wir haben ein fantastisches Verhältnis im Team, dass es mir ermöglicht, in jeder Situation gelassen zu bleiben, das hilft ungemein.

Inzwischen ist fix, dass du auch 2020 ein Teil der Gresini-Familie bleiben wirst.

Ja, ich könnte nicht glücklicher darüber sein. Auch 2020 in einem Team zu fahren, dass so viel zu meiner Entwicklung beigetragen hat und so an mich glaubt, macht mich stolz. Mit der Mannschaft kann man siegen und mit der Erfahrung aus diesem Jahr und den Rennen, die noch ausstehen, werden wir bereit sein, um 2020 um den Titel zu kämpfen.

Ich muss lernen, das Rennen besser zu managen, wenn ich zu den Favoriten zähle. Als Außenseiter war es «einfacher». Ich möchte Fausto [Gresini] und dem Team für das Vertrauen danken und ich will sie dafür belohnen!

In Misano gibst du dein Comeback, was nimmst du dir für den Rest der Saison vor?

Misano wird speziell, ich kann es wirklich kaum erwarten, dort zu fahren.

Ich werde körperlich wieder zu 100 Prozent fit sein. Ich habe richtig Lust, wieder auf das Motorrad zu steigen und weiterhin auf diesem Bike und von diesem Team zu lernen. Natürlich muss man mit Ruhe an die Sache herangehen, alles abwägen und Schritt für Schritt aufbauen.

Wir müssen konstanter werden, wir wissen, dass wir schnell sind. Wir müssen nur die richtige Mentalität finden, um die Rennen besser zu managen. Die sieben Rennen, die noch ausstehen, sind sicher ein guter Test.

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