Acht Jahre danach: Marco Simoncelli ist unvergessen

Von Nora Lantschner
Am heutigen 23. Oktober jährt sich der tragische Tag, an dem Marco Simoncelli in Sepang sein Leben ließ, zum achten Mal. 2019 beschert die SIC 58 Squadra Corse Papa Paolo emotionale Momente.

Marco Simoncelli wurde am 20. Januar 1987 geboren. «SuperSic» feierte in seiner allzu kurzen Karriere in der Motorrad-WM 14 GP-Siege und 17 weitere Podestplätze, zwei davon in der MotoGP-Klasse. 2008 kürte er sich auf dem Sepang International Circuit, an dem er drei Jahre später verunglücken sollte, zum Weltmeister in der 250er-Klasse. Er wurde nur 24 Jahre alt.

Genau acht Jahre sind seit dem tragischen Unfall im MotoGP-Rennen vom 23. Oktober 2011 vergangen – der charismatische und populäre Lockenkopf aber bleibt unvergessen.

Dazu trägt auch die Arbeit der «Fondazione Marco Simoncelli Onlus 58» bei: Die Stiftung wurde von seinen Eltern Paolo und Rossella und Kate Fretti, Marcos langjähriger Freundin, kurz nach seinem Tod ins Leben gerufen. Mit den bisher gesammelten Geldern wurde unter anderem die «Casa Marco Simoncelli» in seiner Heimatgemeinde Coriano gebaut: Die Einrichtung, die im Januar 2019 eingeweiht wurde, steht Kindern mit Handicap und deren Eltern offen.

Seit dem 13. Oktober gibt es in Misano eine Straße, die nach dem 250er-Weltmeister von 2008 benannt ist: Über 1,2 km bildet die «Via Marco Simoncelli» ein wichtiges Verbindungsstück zwischen dem Circuit und der Autobahn. Schon 2012 erhielt die Rennstrecke ganz offiziell den Namen «Misano World Circuit Marco Simoncelli» – umso emotionaler war der erste GP-Sieg von SIC58-Honda-Pilot Tatsuki Suzuki beim «Gran Premio di San Marino e della Riviera di Rimini» im September diesen Jahres.

Der Japaner, der seit zwei Jahren in Riccione lebt und den lokalen Dialekt – inklusive Kraftausdrücke – fließend spricht, hatte den Erfolg übrigens schon 2017 in einem Twitter-Post versprochen: «Lieber Marco, eines Tages werde ich mit deinem Vater auf die höchste Stufe des Podests steigen. Schau uns von oben zu.»

Der Sieg von «Tatsu» war 2019 nicht der einzige emotionale Höhepunkt für den Rennstall von Paolo Simoncelli.

Nach dem Tod von Marco Simoncelli hatte sich sein Vater eineinhalb Jahre lang Zeit gelassen, bis er beschloss, 2013 mit seinem eigenen Team in den Rennsport zurückzukehren, um den Namen seines Sohnes zu Ehren. 2017 stieg die SIC 58 Squadra Corse in die Moto3-WM ein, 2019 folgte ausgerechnet in Jerez de la Fronter der erste Sieg – wo einst am 30. April 2004 Marco Simoncelli seinen ersten GP-Sieg gefeiert hatte: Er gewann damals das Regenrennen der 125er-Klasse – vor seinem Rauch Bravo-Aprilia-Teamkollegen Steve Jenkner. 15 Jahre später bescherten Niccolò Antonelli und Tatsuki Suzuki Paolo Simoncelli an gleicher Stelle einen Doppelsieg und eine emotionale Achterbahnfahrt.

«Wenn es stimmt, dass das Leben voller himmlischer Zeichen ist, die man nur schwer erkennen kann, dann erscheint mir dieses ziemlich offensichtlich. Während alle sagen, dass ich Marco dieses Mal das Podium gewidmet habe, sage ich euch, dass er es war, der uns ein Geschenk gemacht hat», erzählte Paolo nach dem Spanien-GP.

Auch die Motegi-Pole von Antonelli am vergangenen Samstag (19. Oktober) war für Paolo ein Zeichen, denn am 19. Oktober 2008 hatte sein Sohn den 250er-WM-Titel fixiert: «Marco ist weiterhin mit uns», unterstrich er sichtlich gerührt.

Die Nummer 58, die 2016 zu Ehren von Marco zurückgezogen wurde, ist und bliebt in der Motorrad-WM und darüber hinaus auch acht Jahre später allgegenwärtig.

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