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Phillip Island: Moto3-Champion sprengte Aussie-Party!

Von Thomas Kuttruf
Ein entschlossener Joel Kelso gab alles für einen Heimsieg auf Phillip Island. Doch der Australier musste sich im Finale Weltmeister Rueda geschlagen geben. Mit Carpe auf Platz 3 feierte KTM einen weiteren Dreifachsieg.

Mit einer Stunde Verspätung wurden am Rennsonntag auf Phillip Island die Rennmotoren gestartet. Der Grund für die am Samstagmorgen beschlossene Anpassung des Zeitplans, das Wetter im Allgemeinen und der Wind im Speziellen. Und so war es auch gekommen. Als die 26 Akteure der Moto3 ihre Startplätze bezogen, gingen im Süden Australiens immer wieder kräftige Böen über den einmalig gelegenen Kurs.

Die Australier hatten ihre Augen vor allem auf den Racer auf der Premium-Position gerichtet, denn erstmals überhaupt war mit Joel Kelso ein Aussie bei einem Moto3-Rennen in Downunder von ganz vorne in einen GP. Jacob Roulstone, Pilot im Tech3-Team und ebenfalls vom anderen Ende der Welt, hatte sich mit Platz 13 exakt in der Mitte eingefunden.

Neben Kelso an der Spitze, der frisch gekürte Moto3-Champion und zukünftige Moto2-Pilot Jose Antonio Rueda und Luca Lunetta, dessen Aufstieg ebenfalls schon beschlossene Sache ist. Die beiden Youngster des einzigen deutschen Teams, Guido Pini und GP-Debütant Brian Uriarte waren mit den Startplätzen 10 und 19 im Feld der Youngster verteilt. Für die vorletzte Reihe hatte sich mit Noah Dettwiler der einzige deutschsprachige Pilot qualifiziert.

Pünktlich zur Mittagsglocke um 12 Uhr Ortszeit beschleunigten die kleinen Viertakt-Prototypen in die Aufwärmrunde – nahezu alle Fahrer hatten sich für Reifen in mittlerer Mischung für den Wettstreit über 21 Runden entschieden.

Die perfekte erste Runde zeigte der Held der Aussies. Joel Kelso war gut weggekommen, als Zweiter hinter Rueda eingebogen, aber schon aus Kurve 2 als Führender herausgekommen. Der MTA-Pilot legte entfesselt los und kam aus dem ersten Umlauf mit einer halben Sekunde Vorsprung auf den neuen Champion zurück.

Die Fans wussten nicht, wohin sie zuerst schauen sollten, denn mit der schnellsten Runde war auch der zweite Home-Hero Roulstone von 13 bis auf 5 gestürmt. Doch die Frage wurde schnell beantwortet – der jüngere der beiden Australier flog in Runde 2 von der Red Bull KTM, blieb aber unverletzt.

Sensationell in den Großen Preis gestartet war Debütant Uriarte. Der Ersatz für den verletzten GP-Sieger David Munoz bei der deutschen Intact-Mannschaft hatte in den ersten Runden 8 Positionen gutgemacht.

An der Spitze hatte Rueda beschlossen, Kelso nicht entkommen zu lassen. Der Spanier und der Pole-Setter fuhren in einer eigenen. Nach nur fünf Runden hatte sich das Duo bereits um über vier Sekunden von den Verfolgern abgesetzt.

Gleich acht Youngster waren in den Kampf um Platz 3 verstrickt. Mit dabei die heißen Rookies Maximo Quiles, Alvaro Carpe sowie der Argentinier Marco Morelli, der ebenfalls als Ersatz unterwegs ist und 2025 wie Uriarte im Red Bull Rookies Cup aktiv war.

Dazu gleich vier Honda-Fahrer mit Adrian Fernandez und David Almansa für Aspar, Lunetta (SIC58) und Furusato (Honda Asia). Plus der lange verletzte Teamkollege von Kelso, Matteo Bertelle. Last but not least mischte mit Joel Esteban ein weiterer Ersatzfahrer mit. Der Spanier war für Dennis Foggia, der sich eine Lungenentzündung zugezogen hat, nach Australien gereist.

Die große Gruppe war sich uneinig und so wuchs der Rückstand auf die Führenden bereits zur Rennmitte auf zehn Sekunden an. Das Bild änderte sich bis zu den spannenden Finalrunden mit dem wesentlichen Unterschied, dass ganz vorne nun KTM-Ajo-Pilot Rueda die Führungsarbeit übernommen hatte und Kelso als Beobachter hinterherdonnerte.

Die beiden Fahrer von Intact-Teammanager Peter Öttl steckten derweil in der dritten, beide zumindest mit Chancen auf WM-Punkte.

Fünf Runden vor Schluss begann die große Verfolgergruppe auseinanderzubrechen. Alvaro Carpe hatte das beste Tempo und zog davon, dahinter Quiles und Lunetta. Der anfangs starke Marco Morelli war zudem in Gruppe 2 zurückgefallen.

Mit drei Runden auf der Anzeige versuchte dann Rueda an der Spitze nachzulegen, doch Joel Kelso schaffte es, das Hinterrad der Nummer 99 zu halten. Doch zum großen Showdown kam es nicht. Der Weltmeister fuhr so stark, dass der Australier zwar folgen, nicht aber angreifen konnte. Jose Antonio Rueda zeigte seine Klasse und siegte mit wenigen Zehnteln vor Kelso.

Mit 12 Sekunden Rückstand schaffte mit Alvaro Carpe einer zweiter Pilot der KTM-Ajo-Einheit den Sprung aufs Podest. Hinter dem Rookie schossen die beiden Aspar-Piloten Joel Esteban und Maximo Quiles über die Linie.

Während Intact-Racer Guido Pini sich auf Platz 12 behauptete, landete Brian Uriarte da, wo er gestartet war: Platz 19 für den Debütanten und damit noch vor Noah Dettwiler, der mit seiner KTM als 23. ins Ziel fuhr.

Ergebnisse Moto3 Phillip Island, Rennen (19. Oktober):

1. Jose Antonio Rueda (E), KTM, 21 Runden in 33:39,062 min
2. Joel Kelso (AUS), KTM, +0,829 sec
3. Alvaro Carpe (E), KTM, +12,638
4. Joel Esteban(E), KTM, +12,696
5. Maximo Quiles (E), KTM, +12,773
6. Adrian Fernandez (E), Honda, +13,251
7. Luca Lunetta (I), Honda, +13,753
8. Taiyo Furusato (J), Honda, +13,921
9. David Almansa (E), Honda, +13,979
10. Matteo Bertelle (I), KTM, +15,294
11. Cormach Buchanan (NZ), KTM, +24,520
12. Guido Pini (I), KTM, +27,716
14. Nicola Carraro (I), Honda, +25,755
14. Scott Ogden (GB), KTM, +25,803
15. Stefano Nepa (I), Honda, +25,917

Ferner:
23. Noah Dettwiler (CH), KTM, +45,957

WM-Stand nach 19 von 22 Rennen:

1. Rueda, 365 Punkte (Weltmeister). 2. Piqueras 231. 3. Quiles 228. 4. Munoz 197. 5. Kelso 179. 6. Carpe 173. 7. Fernandez 147. 8. Yamanaka 123. 9. Perrone 121. 10. Furusato 115. 11. Almansa 110. 12. Lunetta 104. 13. Pini 97. 14. Foggia 94. 15. Roulstone 61.

Konstrukteurs-WM:
1. KTM, 475 Punkte. 2. Honda 232.


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