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Erste Bilder: Hondas Werksmotor ist eine KTM-Kopie

Von Günther Wiesinger
KTM hat beide Moto3-WM-Titel gewonnen, Honda ist nur noch Statist. Jetzt führen die Japaner das Reglement ad absurdum, um mithalten zu können.

«Das ist ja schon ein Armutszeugnis für Honda, wenn ihnen nichts anderes einfällt, als das Bohrung-Hubverhältnis von KTM zu kopieren und dazu auch gleich noch den Doppelauspuff», meinte ein Moto2-Techniker beim Almeria-Test, als die ersten Prototypen der neuen Werks-Honda NSF 250R von Estrella Galicia 0,0, Ongetta CBC Corse und Racing Team Germany auf die Piste rollten.

Zur Erinnerung: KTM-Konstrukteur Ing. Kurt Trieb hatte dem M32-Moto aus Mattighofen die maximal erlaubte Bohrung von 81 mm und somit einen Hub von 48,5 mm verordnet.

Viele Experten vermuteten damals, damit würde das 250-ccm-Einzylinder-Viertakt-Triebwerk von KTM zuviel Spitzenleistung und kein ausreichendes Drehmoment haben. Aber die Vermutung bestätigte sich nicht. KTM hat inzwischen beide Moto3-WM-Titel gewonnen.

Die mutlosen HRC-Ingenieure hatten auf 52 mm Hub statt 48,5 mm vertraut – und gegen den KTM-Kurzhuber den Kürzeren gezogen.

Erst jetzt hilft Honda den eigenen Teams

Nächstes Jahr rücken die sechs Honda-Werksfahrer Rins, A. Márquez, Masbou, Khairuddin, Vazquez und McPhee gegen 17 KTM und zwei Werks-Husqvarna von Danny Kent und Niklas Ajo aus.

Durch den um ein Jahr vorgezogenen Einsatz der Moto3-Husqvarna schlägt KTM-Chef Stefan Pierer den Freunden von Honda ein Schnippchen. Die Japaner liessen nämlich Teams wie Italia, Ambrogio und CIP zu Mahindra abwandern und Gresini zu KTM, ehe sie den Teams, die sich weder KTM noch Mahindra leisten konnten (Ongetta und RTG) unter die Arme griffen und dazu das Estrella-Galicia-0,0-Team mit Rins und Márquez als echtes Werksteam installierten.

Es wird vermutet, dass Estrella-Teambesitzer Alzamora das Material kostenlos erhält. Bei Ongetta und beim RTG sollen die Materialkosten pro Fahrer von 400.000 auf 200.000 Euro reduziert worden sein. Auch bei den Fahrergaben soll HRC einen finanziellen Beitrag leisten.

Natürlich wird jetzt das gesamte Moto3-Konzept ad absurdum geführt. Einerseits gibt es Maximalkosten pro Motor von 12.000 Euro, was inzwischen lachhaft ist, wenn man sich den Aufwand von Honda anschaut. Dazu existiert ein Drehzahllimit von 14.000/min, das auf Wunsch von Honda für 2015 auf 13.500/min gesenkt werden soll.

Das verschlingt riesige Entwicklungskosten, genau wie der Honda-Vorschlag, die maximal erlaubte Motoranzahl für 2014 von acht auf sechs zu reduzieren.

Fakt ist: Preiswert kann nur ein stabiles Reglement sein. Jetzt wird nach zwei Jahren alles umgekrempelt.

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