Pit Beirer (KTM): «Möchten Oliveira für 2016 halten»
Seit 2012 verliert KTM jedes jahr die besten Moto3-Fahrer, weil sie in höhere Klassen aufsteigen – Cortese, Salom, Vinales und Miller. Mit Miguel Oliveira soll das nicht passieren.
Alle MotoGP-Fans fieberten der Saison 2025 entgegen. Ein sensationeller Dreikampf mit Marc Marquez, Pecco Bagnaia und Jorge Martin war vorprogrammiert. Doch für zwei Piloten lief das Jahr komplett aus dem Ruder.
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Am Dienstag nach dem Jerez-GP testeten Fahrer wie die Red Bull-KTM-Piloten Miguel Oliveira und Brad Binder sowie Romano Fenati das neue Moto3-Chassis aus Österreich, denn bei den ersten Rennen waren Schwachstellen des neuen Fahrwerks bemängelt worden.
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"Es lag nicht an der Geometrie, sondern an der Steifigkeit des Chassis", sagt Pit Beirer, Head of Motorsport bei KTM. "Wir wollten steifer werden und sind bei diesem Weg einen Schritt zu weit gegangen. Den Fahrern fehlt das Gefühl im entscheidenden Moment in der Kurvenmitte. Wenn du mit relativ hoher Geschwindigkeit anbremst und dann das Ding umlegen musst, fühlen sich unsere Fahrer beim Übergang vom Bremsen zum Beschleunigen kurz unwohl. Dieses Gefühl gilt es zu beseitigen. Da müssen wir ran." Die neuen KTM-Chassis für die insgesamt zwölf Fahrer (zehn auf KTM, zwei auf Husqvarna) sollen bis zum Mugello-GP (29. bis 31. Mai) oder Barcelona (14. Juni) ausgeliefert werden.
"Die Testerei mit dem neuen Chassis ist sehr positiv verlaufen", sagt Beirer.
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KTM hat in den letzten drei Jahren die erfolgreichsten Moto3-Werksfahrer (Cortese, Maverick Vinales, Salom und Miller) nach einer Saison bereits wieder verloren, weil sie in die Moto2-WM aufstiegen – oder gar in die MotoGP wie der letztjährige Vizeweltmeister Jack Miller.
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Wäre es nicht an der Zeit, vielversprechende Fahrer länger zu binden, wie es Sky-Vr46-Teamchef Valentino Rossi mit Romano Fenati und Honda-Teamchef Fausto Gresini mit Enea Bastianini gelungen ist?
Wird sich KTM deshalb bemühen, dass möglichst früh ein neuer Moto3-Vertrag für 2016 mit Fahrern wie Oliveira zustande kommt? "Ja, das ist unser Wunsch, den wir mit Teambesitzer Aki Ajo besprochen haben. Wir möchten versuchen, zumindest eine gewisse Erfahrung der Fahrer mitzunehmen. Wenn du jedes Jahr bei den Fahrern quasi bei Null anfängst, ist da immer ein Wahnsinns-Fragezeichen dahinter. Wir können einfach nicht voraussetzen, dass jeder neue Fahrer, der zu uns kommt, automatisch besser wird. Ob es Cortese, Salom oder Miller waren, du musst hinter jedem Fahrer im November ?bei der ?Verpflichtung vor der neuen Saison ein Riesen-Fragezeichen setzen. Dann zitterst du den ganzen Winter und fragst dich: 'Wo komm ich raus mit dem?' Bisher sind alle erwähnten Neulinge in der Zusammenarbeit mit Aki Ajo und KTM viel besser geworden. Aber du kannst nicht jedes Mal voraussetzen, dass eine Neuverpflichtung bei uns automatisch fahrerisch eine Liga höher fährt."
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Mitunter kam es im Red Bull Ajo-Team auch zu falschen Einschätzungen. Danny Kent fuhr dort 2012 und gewann zwei Rennen, er war dort 2014 (auf Husqvarna) unter Vertrag und erzielte im letzten Herbst zwei dritte und zwei vierte Plätze, trotzdem durfte er zu Leopard Kiefer abwandern – und führt jetzt überlegen in der WM, mit drei Siegen in vier Rennen. WM-Favorit Danny Kent kritisierte nach dem ersten Sieg in Katar 2015, bei Ajo sei immer nur Platz für einen schnellen Fahrer gewesen. "Es gibt dort jedes Jahr die Nummer-1-Seite in der Box", hielt Kent fest. So standen ihm Cortese (2012) und Miller (2014) vor der Sonne. Dann fügte Kent vielsagend an: "Nur ein glücklicher Fahrer ist ein schneller Fahrer." Aber Kent wurde auch jahrelang vorgeworfen, er habe aus seinem Talent nicht das Maximum herausgeholt. Das räumt der 21-jährige Brite auch gerne ein.
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"Man darf im Zusammenhang mit Danny Kent nicht ausser acht lassen, dass er in der Vergangenheit bei uns auch schon Aktionen abgeliefert hat, wo wir ihn am liebsten während der Saison heimgeschickt hätten", sagt Beirer.
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