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Danny Kent (Rang 4): «Mit Punkten gewinnst du Preise»

Von Günther Wiesinger
In der Zielkurve: Romano Fenati vor Bastianini, Bagnaia und Kent

In der Zielkurve: Romano Fenati vor Bastianini, Bagnaia und Kent

Moto3-WM-Leader Danny Kent liegt weiter 31 Punkte vor dem ersten Verfolger. In Le Mans betrieb er nach dem 31. Startplatz grandios Schadensbegrenzung – starker vierter Platz!

Danny Kent war beim Moto3-WM-Lauf in Le Mans der Mann des Tages. Er startete vom 31. Startplatz, tauchte in Runde 1 bereits an 17. Stelle auf, nach sieben Runden war der Brite aus dem Leopard Honda-Team Neunter, dann ging der Vormarsch weiter: Platz 8 (vor Vinales) nach Runde 15, Platz 7 (vor Kornfeil) nach Runde 16, dann stürzte Fabio Quartararo, Kent war Sechster, eine Runde später in Runde 18 lag er an fünfter Position.

In der 22. Runde kreuzte Kent hinter Fenati und Bagnaia auf Platz 2 auf, aber am Schluss reichte es «nur» für Rang 4.

Aber da mit Quartararo und Vazquez Kents seine schärfste Titelrivalen stürzten, ist in der WM noch nichts verloren. Im Gegenteil.

Der aktuelle Stand: 1. Kent 104 Punkte. 2. Bastianini 67.

«Heute war ich am Ende des Rennens komplett fertig», seufzte Teambesitzer Stefan Kiefer.

Danny Kent wirkte wie immer gelassen, selbstsicher und entspannt, als er in der Leopard-Box die Fragen von SPEEDWEEK.com beantwortete.

Danny, kannst du uns das Rennen aus deiner Sicht schildern?

Wir können uns über die vierte Position nicht beschweren. Ich wusste, dass es ein sehr hartes Rennen wird, als ich vom 31. Startplatz losgefahren bin.
Aber Schritt für Schritt sind wir weiter nach vorne gekommen. Als ich Anschluss an die Spitzengruppe fand, hatte ich Mühe mit dem Hinterreifen, ich bin wild gerutscht, ich habe fast die ganze Fahrbahn gebraucht... Ich habe bei der Aufholjagd den Hinterreifen zu stark beansprucht.
Wenn ich gestern ein anständiges Qualifying gehabt hätte anstelle des Regens, der immer stärker wurde, hätte ich vielleicht auf und davon fahren können wie in Texas und Argentinien.
Aber das lässt sich nicht mehr ändern. Hauptsache, wie haben mit Platz 4 wieder 13 wertvolle Punkte kassiert. Wir haben immer noch 37 Punkte Vorsprung, vor diesem Rennen waren es 31 Punkte. Damit können wir happy sein.

Hast du am Schluss auf die WM Rücksicht genommen, als du gewusst hast, Efren Vazquez und Fabio Quartararo ist durch Sturz ausgeschieden?

Ich habe den Sturz von Efren nicht gesehen, weil er hinter mir passiert ist. Als ich den Crash von Fabio mitbekommen habe, konnte ich etwas relaxen. Ich sagte mir: Wenn ich heute nicht aufs Podium komme, ist das nicht besonders schlimm. Nur mit Punkten gewinnst du Preise.
Wir sind natürlich hier, um Rennen zu gewinnen. Wir sind aber auch hier, um die Weltmeisterschaft zu gewinnen. Also müssen wir an einem Tag wie heute so viele Punkte einkassieren, wie wir kriegen können.

Gab es eine Chance auf den Sieg, als du Dritter warst kurz vor Schluss?

Ja, es bestand eine kleine Chance. Ich bin auf Platz 3 vorgestossen, aber nachher hat mich Bastianini wieder eingeholt. Er hat mich ein bisschen weit rausgedrückt. Und auf den letzten zwei Sektoren ist es schwierig gewesen, noch Plätze wettzumachen.
Dazu kam: Mein Motorrad war nicht besonders schnell. Ich konnte ihn nicht einmal aus dem Wundschatten raus überholen. Vielleicht hätte ich in der letzten Runde in der Zielkurve eine Attacke starten können. Aber da hätte eine grosse Chance auf einen Sturz bestanden. Und ich wollte nicht runterfliegen, ich wollte Punkte sammeln.

Du hast am Schluss auch auf der Bremse nicht mehr viel wettmachen können, weil die Reifen am Ende waren?

Ja, aber beim Bremsen war es nicht sooo übel. Aber klar, wenn du aus der letzten Reihe losfährst, ruinierst du beim Einholen der Spitze den Hinterreifen. Wäre ich in der ersten Reihe gestartet, hätte ich die Reifen viel besser schonen können.

Als du auf dem 31. Startplatz gefahren bist: Hast du da damit gerechnet, dass du am Schluss trotzdem Vierter werden kannst?

Nein, ich dachte, ich kann das Rennen gewinnen, wenn ich ehrlich bin. Wir waren das ganze Training schnell, das Quali war die einzige Ausnahme, ich wusste, ich habe die nötige Pace.
Gut, ich bin jetzt etwas enttäuscht. Aber wir haben Punkte eingeheimst, meine WM-Gegner Efren und Fabio sind gestürzt. Bastianini hat zwar ein paar Punkte auf mich wettgemacht, aber in der WM sieht es immer noch gut aus.

Und jetzt kommt Mugello?

Ja, ich bin sehr zuversichtlich für Mugello. Le Mans war bisher immer die schlimmste Piste für mich in der Saison. Ich war hier bisher nur einmal auf Platz 13. Ich habe mich mit dieser Strecke hier nie gut zurechtgefunden. Deshalb freue ich mich jetzt auf Mugello.

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