MotoGP: KTM denkt über neues Motorkonzept nach

KTM Factory Editions 2024: Geröntgte Fahrer

Von Rolf Lüthi
KTM führt an den Motocross-Maschinen der Factory Edition mit der Connectivity Unit Offroad ein System zur Datenerfassung und Analyse ein, das alles offen legt.

Nach den 2024er Motocross-Modellen schiebt KTM für den anspruchsvollen Fahrer, der das beste will, die 250SX-F und die 450 SX-F als Factory Edition nach, aufgewertet mit edlen Komponenten. Titan-Endschalldämpfer von Akrapovic, Karbon-verstärkter Motor- und Bremsscheibenschutz, Kupplungsdeckel von Hinson, gerippte Sitzbank, CNC-gefräste Gabelbrücken mit gummigelagertem Lenker, Rahmenschutz und Tankspoiler in Factory-Ausführung zeichnen die Factory-Edition aus.

Wie in den vergangenen Jahren ist der Rahmen der Factory Edition orange eingefärbt, doch dieses Jahr sind die Unterschiede grösser. Im Vergleich zum Serienchassis 2024 erhöhen unterschiedliche Wanddicken und Ausschnitte die Flexibilität und reduzieren gleichzeitig das Gewicht. Dazu wurden die Umlenkhebel zum Federbein mit neuen, reibungsarmen Dichtungen versehen und die Befestigungsschraube ist dünner und leichter. Motorseitig erhöhen neben dem Akrapovic-Auspuff ein perforierter Airbox-Deckel und ein steiferer Ansaugschnorchel die Motorleistung.

Der grösste Schritt ist jedoch die Einführung der Connectivity Unit Offroad, kurz CUO, bestehend aus einer Dateneinheit, die hinter der vorderen Startnummerntafel am rechten Gabelholm befestigt ist, und der GPS-Einheit auf dem neu gestalteten Vorderkotflügel. Das ist nur die sichtbare Hardware, genauso wichtig ist die Software von KTM-Partner LitPro.

Die CUO eröffnet ein riesiges Feld der Motorradabstimmung, der Datenerhebung und der Analyse. COU ermöglicht die Anpassung von Traktionskontrolle, Motorbremsmoment, Gasannahme und Launch Control. Weiter kann ein Quickshifter installiert werden.

Neben den individuellen Settings können auch vorkonfigurierte Einstellungen für Sand, Kies, kompakten Untergrund und trockene oder nasse Piste aktiviert werden. Das System gibt anhand von eingegebenen Daten zu Fahrergewicht und –level, Pistenbeschaffenheit und Wetter Empfehlungen für die Einstellung der Federelemente aus.

Dank der Partnerschaft mit den Datenanalyse-Spezialist LitPro können die Möglichkeiten der CUO mit der App KTMconnect und dem kostenpflichtigen Analysetool RIDER (je nach Land um 70 Euro pro Jahr) umfangreich erweitert werden. Von jeder Runde können aufgezeichnet und an jedem Punkt der Strecke dargestellt werden:
-Geschwindigkeit an jedem Punkt der Strecke
-Topspeed und Durschnittsgeschwindigkeit
-Beschleunigungs- und Bremspunkte
-eingelegter Gang
-Motordrehzahl
-Gasgriffstellung
-Eingriff der Traktionskontrolle
-Puls des Fahrers
-Beschleunigungs-, Brems- und Fliehkräfte
-Sprungdistanz
-Kühlwassertemperatur
-gewähltes Mapping

Die Kombination von CUO und RIDER eröffnen vormals undenkbare Möglichkeiten der Analyse, um die ideale Linie zu eruieren, aber auch, um Stärken und Schwächen eines Fahrers offen zu legen. Auch die Auswirkung von veränderten Fahrwerkseinstellungen können analysiert werden.

Ähnliche Instrumente kennen Strassenrennfahrer und auch engagierte Hobby-Rennstreckenfahrer seit einigen Jahren. Nun bietet KTM ein angepasstes Analysetool dem engagierten Motocross-Piloten an. Erfahrungsgemäss braucht es entschlossenes Engagement, um die weiten Möglichkeiten gewinnbringend zu nutzen. Wer das schafft, der kommt dann aber schneller zum Ziel als einer, der einfach ein wenig rundum und sich auf sein Gefühl verlässt. Weiterer Nachteil: Es ist das Ende aller Ausreden. Alles, was der Fahrer macht, ist aufgezeichnet.

Die KTM 450SX-F Factory Edition kostet in Deutschland 12.799 Euro (Schweiz Fr. 12.190.-, Österreich 13.249 Euro). Der Preis der 250SX-F Factory Edition und die Liefertermine stehen noch nicht fest.

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