Dovizioso & Co.: Training bedeutet immer Risiko

Von Sharleena Wirsing
Andrea Dovizioso mit Valentino Rossi

Andrea Dovizioso mit Valentino Rossi

Nachdem sich Altmeister Valentino Rossi beim Enduro-Training einen Schien- und Wadenbeinbruch zugezogen hatte, entbrannte wieder eine Debatte darüber, welche Risiken die Piloten beim Training eingehen dürfen oder müssen.

Yamaha-Star Valentino Rossi hat sich bei einem Enduro-Unfall am 31. August einen Schien- und Wadenbeinbruch zugezogen. Bei seinem Heim-GP in Misano konnte der Italiener nicht an den Start gehen, in Aragón wird er nun von Superbike-Pilot Michael van der Mark ersetzt. Rossis Titelchancen sind dahin.

Das Training mit Motorrädern ist für die MotoGP-Piloten nahezu unerlässlich. Doch die Gefahren sind groß. «Wir müssen unterschiedliche Sportarten ausüben und auf unterschiedlichen Bikes trainieren, denn mit unseren MotoGP-Bikes dürfen wir nicht oft testen. Nur so können wir uns fit halten. Die Folge ist, dass du große Risiken eingehen kannst. Ich bin ein Fahrer, der an diese Art von Training glaubt. Meiner Meinung nach ist es wichtig, Motocross zu fahren und so zu trainieren. Darum geht es nicht nur um die körperliche Fitness, sondern um das stetige Training auf einem Motorrad. Es ist sicher gefährlich. Natürlich dürfen wir keine zu großen Risiken eingehen, aber wenn du dich als Fahrer verbessern willst, musst du vielleicht nicht zu hundert Prozent pushen, aber fast. Verletzungen können passieren. Das ist leider auch schnell der Fall. Ich glaube aber, dass es notwendig ist, um auf die Herausforderungen der MotoGP-Klasse vorbereitet zu sein», erklärte Ducati-Pilot Andrea Dovizioso.

WM-Leader Marc Márquez stimmt ihm zu: «Dabei bin ich Andreas Meinung. Ich hasse es, wenn ich lese: Warum fährt er Motorräder beim Training? Es ist gefährlich. Ich sage: Das ist Teil unseres Jobs. Natürlich würden wir uns lieber nur entspannen. Aber so kannst du dein Können nicht verbessern. Dafür musst du Motorräder fahren und zuhause viel trainieren. Verletzungen können passieren – immer. Das ist Teil unseres Jobs.»

«Es ist unmöglich, fit zu bleiben, wenn du nur auf dem Sofa hockst, keine Bikes fährst und kein Risiko eingehst», betonte Maverick Viñales. «Du musst immer ein Risiko eingehen – auch mit dem Rennrad besteht Gefahr. Natürlich musst du aufpassen und das Risiko so gering wie möglich halten, aber du musst Motorräder fahren. Wir müssen sehr fit sein. Vor allem in der MotoGP-Klasse ist das Level sehr hoch. Um in den Rennen kämpfen zu können, müssen wir wirklich fit sein.»

Cal Crutchlow stellt eine große Ausnahme dar. Der Brite verzichtet auf das Training mit Motorrädern abseits der Rennstrecke und ist hauptsächlich mit dem Rennrad unterwegs. «Ich fahre neben den Tests und Rennwochenenden keine Motorräder. Aber das ist meine Wahl. Für viele Fahrer ist dieses Training eine große Hilfe, um schneller zu werden. Für mich ist das nicht der Fall. Doch das ist meine ganz persönliche Entscheidung. Ich habe großes Verständnis dafür, warum die anderen Motorräder für das Training fahren. Auch Fußballspieler trainieren mit dem Fußball. Beim Tennis ist es genauso. Darum ist es sicher richtig, dass Motorradfahrer auch auf Motorrädern trainieren. Für mich funktioniert das nicht, aber das Risiko spielt für mich dabei keine Rolle. Wenn ich nichts riskieren will, dürfte ich nicht einmal in die Küche gehen», spielte Crutchlow auf seine Fingerverletzung an, die er sich beim Käse schneiden zugezogen hatte.

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