Ein Hoffnungsschimmer bei der KTM AG

Albesiano (Aprilia): «Erwarte grossen Fortschritt»

Von Ivo Schützbach
Aprilia-Rennchef Romano Albesiano gesteht, dass das Aprilia Gresini Team in diesem Jahr hinter den eigenen Erwartungen geblieben ist. Dennoch ist sich der Italiener sicher, dass es 2019 besser laufen wird.

Bereits zur Mitte der Saison 2018 musste Romano Albesiano einsehen: Die Konkurrenz hatte die grösseren Fortschritte als sein Aprilia Gresini Team machen können. Der Rennchef der Italiener gesteht denn auch freimütig: «Nach dem starken Ende von 2017, als wir konstant in den Top-10 waren und sogar den Top-5 nahe kamen, hatten wir sicherlich andere Erwartungen an die diesjährige Saison. Doch ehrlich gesagt lief etwas beim Design des neuen Bikes nicht richtig, denn mit Blick auf die Balance mussten wir erst einmal einen Rückschritt hinnehmen. Die Fahrer hatten zunächst viel Mühe, doch nach dem dritten Rennen fanden wir eine neue Richtung und ich würde sagen, mit dieser haben wir bei der Entwicklung und Balance des Bikes wieder in die richtige Spur gefunden.»

«Es ist natürlich schade, dass es so gelaufen ist, denn was die technische Entwicklung von Motor und Elektronik angeht, waren wir in diesem Jahr grossartig unterwegs. Unser Motor war stärker und standfester als sein Vorgänger, und damit auch sehr viel besser», seufzte Albesiano, der dennoch zuversichtlich in die nahe Zukunft blickt: «Ich glaube, wir haben nun eine gute Vorstellung davon, wie die Basis für die nächste Saison aussehen wird.»

Mut machen ihm dabei auch seine starken Fahrer Andrea Iannone und Aleix Espargaró, die von Testfahrer Bradley Smith unterstützt werden. «Das sind fantastische, talentierte Piloten, mit denen wir sehr zufrieden sind», lobte der 55-Jährige. «Auch das Testteam wird durch Bradley stärker. Deshalb glaube ich, dass wir im nächsten Jahr einen grossen Fortschritt erzielen werden. Die Voraussetzungen dafür sind auf jeden Fall gegeben.»

Auch die jüngste Form von Neuzugang Iannone stimmt Albesiano zuversichtlich: «Es ist schön, dass er gegen Ende der diesjährigen Saison wieder zur alten Stärke zurückgefunden und fantastische Ergebnisse erzielt hat. Wir haben diesbezüglich keine Ausreden, die wir bringen können, wenn es nicht läuft. Es ist sehr wichtig für uns, die ersten Eindrücke aller drei Fahrer zu bekommen. Ich bin sehr gespannt, wie es im nächsten Jahr laufen wird. Sicher ist, wir haben das Potenzial und alle nötigen Zutaten, um ein starkes Jahr zu erleben.»

Dafür sind vor allem die Werkserfahrung des Italieners und des Testfahrers aus Grossbritannien wichtig, wie der Aprilia-Rennchef betont: «Andrea und Bradley sind sehr wichtige Faktoren, nicht nur wegen ihres Talents, sondern auch wegen der Erfahrung, die sie mitbringen. Für ein Unternehmen unserer Grösse ist es sehr wichtig, dass sie unser Bike vergleichen können. Denn ich denke, wir haben ein sehr spezielles Motorrad mit einer ganz anderen Balance. Da ist es natürlich gut, dass die Fahrer es mit – nennen wir es – konventionelleren Maschinen vergleichen können. Das ist meiner Meinung nach ein sehr wichtiger Schritt bei der Entwicklung des Bikes.»

Auf ein künftiges Kundenteam angesprochen, bleibt Albesiano zurückhaltend. «Für Aprilia ist das kein vorrangiges Ziel», winkte er ab. Und stellte klar: «Wir haben uns entschieden, ins Test- und Entwicklungsteam sowie Wildcard-Einsätze zu investieren. Für ein Unternehmen mit unserer Struktur ist es das Beste, wenn wir uns auf die Werksfahrer und den starken Testfahrer konzentrieren.»

Handlungsbedarf sieht er hingegen bei der Teamleitung, denn derzeit ist Albesiano technischer Leiter und Teammanager in Personalunion. «Ich würde mich gerne etwas stärker auf die technische Seite konzentrieren», verriet er. «Das ist etwas, das wir für die Zukunft klären müssen.»

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