KTM: Im Werk gingen die Lichter aus

Morbidelli nach Crash: Wollte Viñales nicht überholen

Von Nora Lantschner
Franco Morbidelli und Maverick Viñales kamen sich am Ende zu nahe

Franco Morbidelli und Maverick Viñales kamen sich am Ende zu nahe

Franco Morbidelli (Petronas-Yamaha) zeigte in Las Termas ein starkes Rennen – bis zur letzten Runde, als es mit Maverick Viñales in Kurve 7 krachte. Trotzdem überwog am Ende das positive Gefühl.

«Das war ein schönes Rennen für uns, wir waren das ganze Rennen über schnell. Es gab wirklich viele Überholmanöver», berichtete Franco Morbidelli nach dem Argentinien-GP.

Der Italiener aus der VR46-Riders-Academy mischte lange Zeit im Kampf um die Top-5-Plätze mit. Dabei duellierte er sich unter anderem mit seinem Mentor Valentino Rossi. «Ich hatte eine Menge Spaß mit Vale, Miller und auch Crutchlow. Das ist wichtig. Schade um die letzte Runde, aber es war ein positives Rennen. Ich hoffe einfach, dass wir so weiter machen und versuchen, am Ende des Rennes eine gute Position zu erreichen.»

«Vielleicht waren einige Fahrer in der Gruppe überrascht, dass ich dabei war. Und sie waren schneller auf der Geraden, also hatten sie dort die Chance, leichter an mir vorbei zu kommen. Ich habe den Kontakt zu Dovi und Vale verloren, als das 'Spiel' mit Miller anfing und auch mit Petrucci. Das ist Schade. Ich habe mir gesagt: Okay, ich lasse euch nach vorne, weil ich hoffte, dass sie die Lücke zu Dovi und Vale wieder zufahren konnten, aber das haben sie nicht gemacht. Ich fühlte eigentlich, dass ich den Abstand wieder hätte verringern können, weil ich immer noch ziemlich guten Grip und einen guten Reifen hatte. Ich habe einfach nur versucht, sparsam damit umzugehen. Das ist Racing. Sie hatten einen Vorteil auf der Geraden und haben das jedes Mal ausgenutzt. Ich verlor den Anschluss, weil ich anfing, zu viel mit den Ducati-Piloten herumzuspielen», fasste der Moto2-Weltmeister des Jahres 2017 zusammen.

«Wieder in den interessanten Positionen unterwegs zu sein, ist schön – vor allem in der MotoGP-Klasse, weil ich es zwar schon erlebt habe, aber in der Moto2. Im Vorjahr lief es aus mehreren Gründen ein bisschen so lala, aber in diesem Jahr spüre ich, dass wir das Potential haben, schöne Dinge zu schaffen», gab sich Morbidelli kämpferisch. In Argentinien klappte es am Ende aber nicht: Ein Sturz in der letzten von 25 Runden nahm dem Petronas-Yamaha-Pilot den sicher geglaubten Top-8-Platz.

«Ich habe gepusht, um zu versuchen, wenigsten den sechsten Platz zu holen. Ich wollte dort niemanden überholen, ich bin einfach nur mit doppeltem Windschatten in die Kurve 7 gekommen», erklärte der Italiener die Kollision mit Maverick Viñales. «Ich habe versucht, das Motorrad zu stoppen, aber durch den Windschatten kam ich mit hohem Speed an und gleichzeitig hat Maverick versucht hineinzustechen, um Petrucci wieder zurück zu überholen. Ich war ein bisschen zu schnell und er hatte ein bisschen mehr abgebremst, um die Linie zu kreuzen. Diese zwei Dinge zusammen liefen nicht gut. Aber wir hatten großes Glück, dass es uns beiden gut geht.»

«Er kam gleich zu mir, weil ich mit etwas Schmerzen am Boden lag, er hat mich einfach gefragt, ob es mir gut ginge», ergänzte Morbidelli, der zuversichtlich nach Texas reist – auch weil die Reifen auf seiner M1 lange hielten.

«Márquez war auf einem anderen Planeten, mit dem Soft-Reifen. Wir waren ziemlich gut dabei und konnte den Reifen über das ganze Rennen ausnutzen, in den letzten Runden hatten wir noch Potential. Das ist positiv, es bedeutet, dass wir an diesem Wochenende gut gearbeitet haben und dass Yamaha sehr gut arbeitet.»

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