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Pit Beirer (KTM): «Zarco bekommt neues Material»

Von Günther Wiesinger
Ließ in Texas den Kopf hängen: Johann Zarco

Ließ in Texas den Kopf hängen: Johann Zarco

Pol Espargaró (27) ist nach drei Rennen WM-Neunter, aber Johann Zarco hat sich mit der KTM RC16 noch nicht anfreunden können. Für Jerez bekommt er neue massgeschneiderte Komponenten.

Das Red Bull KTM Factory Team hat bei den ersten 40 Grand Prix in der MotoGP-Klasse 14 Top-Ten-Plätze erreicht, dazu Rang 3 im Regen von Valencia 2018 und Platz 8 als bestes Ergebnis im Trockenen vor einer Woche beim US-GP auf dem Circuit of the Americas (COTA) in Austin/Texas.

Doch während Pol Espargaró in seiner dritten KTM-Saison einwandfreie Darbietungen vollführt, macht sich bei Johann Zarco Verzweiflung breit. KTM-Motorsportdirektor Pit Beirer verspricht neue Komponenten für den Franzosen – rechtzeitig für den Heim-GP in Le Mans.

Pit, die ursprüngliche Zielsetzung von KTM-Firmenchef Stefan Pierer lautete: Im dritten Jahr am Podest schnuppern. Inzwischen wurden die Ziele revidiert – jetzt sind zumindest einstellige Resultate erwünscht.

Wenn unser Auftrag war, bis zum dritten Jahr am Podium zu schnuppern, dann müssen wir einfach sagen. In Valencia standen wir auf dem Podium, dieser Auftrag ist also erledigt. (Er schmunzelt). Jetzt können wir uns wieder mit der Realität beschäftigen.

Wer dem Teammanager Mike Leitner und mir über die Jahre aufmerksam, zugehört, wird wissen: Wir waren nie so euphorisch, dass wir gesagt habe, wir fahren da jetzt ganz leicht in die Top-5 rein.

Ich glaube, wir sind einfach auf einem guten Weg.
der Rückstand nach vorne reduziert sich weiterhin.

Unser nächstes großes Ziel wäre, regelmäßig MotoGP-Platzierungen unter den Top-8 zu erreichen. Denn Zehnter und Elfter sind wir jetzt schon so oft geworden.

Deshalb wäre der Schritt zu den Top-8 ein schöner Erfolg, wenn wir ihn mit ehrlich rausgefahrenen Qualifyings erreichen.

Dann wären wir nach wie vor in einen Zeitplan, der absolut sinnvoll ist und den wir selber aufgestellt haben.

Handlungsbedarf besteht bei Johann Zarco. Er war zum Beispiel im Texas-Warm-up 3 sec hinter der Bestzeit und 1,5 sec hinter seinem Teamkollegen Pol Espargaró. Manchmal blamiert ihn sogar Rookie Miguel Oliveira.

Wir hatten in den letzten Wochen wenig Gelegenheit, etwas zu probieren, weil du bei den Rennen vom FP1 weg unter Zeitdruck stehst.

Wir haben uns jetzt für den Montag-Test einiges vorgenommen. Wir werden ihm dort ein paar krassere Sachen anbieten, die sich weiter aus unserem Set-up-Fenster befinden als bisher.

Was er sich von der KTM wünscht, liegt in keiner Lkw-Schublade. Sondern wir müssen wirklich ein paar Dinge verändern. Da geht es Richtung Schwingenlängen und Steuerkopfwinkel, und und und. Das müssen wir schon massiv ins Motorrad eingreifen. Die Herstellung dieser Komponenten läuft jetzt gerade.

Die werden wir Johann in Jerez zum Testen anbieten. Wir hoffen, dass wir für ihn dann allerspätestens für seinen Heim-GP in Le Mans Mitte Mai eine gute Richtung finden.

Miguel Oliveira blieb in Las Termas bis zum Schluss am Hinterrad von Espargaró, er wurde starker Elfter. In Texas blieb er im Rennen 1,8 sec hinter Zarco, er wurde Vierzehnter.

Ja, Miguel kämpfte in Austin grundsätzlich ein bisschen mit der Strecke.

Wenn man sich dort auf der Strecke nicht wohlfühlt, ist es am brutalsten. Denn die langen schnellen Richtungswechsel verstärken dann das Problem von Kurve zu Kurve. Am Schluss kommst du ganz unten fast nicht mehr um die Linkskurve rum.

Bei Miguel als Rookie ist es okay, wenn er zwischendurch einmal ein schwieriges Rennen hat. Denn bisher hat er sich im Vergleich zu den anderen neuen KTM-MotoGP-Fahrern sehr gut geschlagen.

Miguel ist ein sehr guter Rennfahrer. Deshalb hat er im Rennen gesehen, wie die Gegner die Strecke anpacken. So ist er von Startplatz 18 noch auf Rang 14 vorgekommen.

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