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Cal Crutchlow (3.): «Mit Tränen auf das Podium»

Von Johannes Orasche
Sachsenring-GP 2019: Cal Crutchlow jagt Maverick Viñales

Sachsenring-GP 2019: Cal Crutchlow jagt Maverick Viñales

LCR-Honda-Ass Cal Crutchlow wetzte am Sonntag auf dem Sachsenring zu einem wichtigen Podiumsplatz vor der Sommerpause und hatte dabei ein Handicap zu tragen.

Cal Crutchlow (33) kann trotz seiner Bänderverletzung im Knie nach dem Sturz am Mittwoch vor der Abreise nach Deutschland zufrieden in die Sommerpause gehen. Der Brite mit Wohnsitz Insel Man sicherte sich Platz 3 hinter Sieger Marc Márquez und Maverick Viñales.

«Das Team hat einen fantastischen Job gemacht», erzählt «Mad Dog». «Meine Verletzung war kein Problem, ich wollte sie auch nie als Ausrede verwenden. Ich habe am Samstag einen Stint mit 28 Runden und Zeiten im Bereich von 1:22,7 min gemacht. Das war in einer Pace, von der ich glaubte, es wird die Race-Pace. Alle waren schockiert, aber es war dann genau die Renn-Pace.»

Crutchlow verrät: «Zur Mitte des Rennens war ich schneller als Maverick, der Grip war aber auch sehr schlecht. Wir hatten bereits acht oder neun Sekunden Vorsprung auf die Gruppe hinter uns. Aber ich hatte eine Attacke auf Maverick geplant, etwa fünf Runden vor dem Ende des Rennens.»

Dann kam ein seltsamer Moment: «Der Wind so stark, dass mein Visier hochging und meine Augen zu Tränen begannen. Daher musste ich mehrmals blinzeln und habe etwas den Anschluss zu Maverick verloren. Ich habe mich dann aber wieder herangefahren. Zwei Runden vor Schluss hatte ich einen heftigen Rutscher, dann war es gelaufen. Ich sagte mir, Maverick kann den zweiten Platz gerne haben.»

Der Supersport-Weltmeister von 2009 weiß aber: «Wir haben das verdient. Ich bin zuletzt gute Rennen gefahren. Barcelona war ein starkes Rennen, auch Assen. Aber dann habe ich Fehler gemacht, in Assen zu Beginn und am Ende, in der Mitte des Rennens war ich stark. Diesmal habe ich keine Fehler gemacht. Ich dachte, ich wäre schneller als Maverick. Ich war schneller in der Anfahrt zur Kurve 12, aber es wäre ein großes Risiko gewesen. Ich freue mich jetzt auf drei Wochen Pause – wie alle.»

Zur Verletzung sagt er zynisch: «Vielleicht muss ich vor jedem Rennen verletzt sein und Teamchef Lucio Cecchinello damit stressen. Ehrlich gesagt, mein Zustand war okay. Ich habe ein Resultat geholt. Die Strecke ist speziell und das hilft uns, das Bike zu steuern, weil das hier über das Heck passiert. Das ist sonst unser Problem. Ich freue mich auf die nächsten Rennen. Das Motorrad wird in Brünn und Österreich stark sein. Die zweite Hälfte der Saison ist normal besser für mich, bis wir nach Australien kommen.»

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