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Jack Miller (8.): Wie er den Quartararo-Crash erklärt

Von Günther Wiesinger
Kampf um Platz 7: Jack Miller vor Cal Crutchlow

Kampf um Platz 7: Jack Miller vor Cal Crutchlow

Pramac-Ducati-Pilot Jack Miller war in den ersten drei Kurven wie ein Chopper-Pilot unterwegs, weil sein «holeshot device» klemmte. Und er weiß, warum Quartararo abgeschmiert ist.

Jack Miller erlebte einen ereignisreichen MotoGP-Event in Silverstone und sicherte sich am Ende den achten Platz hinter Crutchlow und Petrucci. «Ich habe den Crash von Quartararo und Dovi aus nächster Nähe beobachten können. Aber ich hatte nach dem Start meine Probleme. Ich bin gut gestartet, aber dann ließ sich mein ‚holeshot device‘ vor der ersten Kurve nicht deaktivieren. Mein Bike war also tiefergelegt, so bin ich durch die ersten drei Kurven getuckert… Ich saß auf der Ducati wie auf einem Chopper. Ich tat alles, um das blockierte Federbein wieder in Aktion zu bringen, in dieser Phase sind die Gegner links und rechts an mir vorbei geflitzt. Das war nicht ideal, aber wir hatten außerdem von Anfang bis zum Ende Mühe mit dem Grip. Wir müssen verstehen, was da passiert ist. Es fühlte sich an, als hätten wir beim Hinterreifen keinen Kontakt mit dem Asphalt… Außerdem fehlte uns am Ende die Pace, die wir uns vorgestellt haben. Wir müssen nach der Ursache dieses Problems forschen und sie dann aus der Welt schaffen.»

«Ich habe lange Zeit gegen Cal Crutchlow gekämpft, am Schluss hat sich auch Petrucci eingemischt. Aber ich war wehrlos, selbst in der letzten Runde ist mir in der schnellen Formel-1-Schikane ist mir das Hinterrad fast weggerutscht, als ich die Maschine auf die linke Reifenseite umgelegt habe. Danach gab ich klein bei. Ich bin hinten und vorne mit der harten Mischung gefahren. Der Vorderreifen hat sich gut angefühlt, von A bis Z. Die Piste war in gutem Zustand. Aber hinten hatte ich 20 Runden lang nie den Grip, den einige meiner direkten Gegner hatten. Besonders Cal und Morbidelli im letzten Sektor. In der langgezogenen Rechtskurve vor dem Ziel habe ich immer zu viel verloren. Im ersten Sektor habe ich viel wettgemacht, aber das Problem in der Zielkurve hat sich am Ende immer mehr verschlimmert. Das war kein ideales Sonntag, aber es sind wieder wichtige Punkte für die Meisterschaft. Wir sind immer noch auf Platz 7.»

Jack Miller versicherte, er habe bisher noch nie ähnliche Probleme mit dem «holeshot device» gehabt. «Denn auf solchen Pisten wie hier verwende ich es normalerweise nicht, weil hier die erste Kurve zu nahe am Startplatz ist… In Phillip Island kann man dieses Startvorrichtung auch nicht einsetzen… Ich hatte auch hier meine Zweifel. Als sich das Ding dann nicht ausschalten ließ, war es ziemlich furchterregend, besonders bei der schnellen Anfahrt zum Turn 3. Ich war dann mit meinem Chopper bei 300 km/h unterwegs und bremste dauernd ein bisschen, um die Blockade des Federbeins zu lösen. Am Ende musste ich weit neben der Ideallinie ein Stoppie fabrizieren und das Problem auf diese Weise lösen.»

«Wie gesagt, kein Start war gut, aber als ich vor der ersten Kurve gebremst habe und sich das Ding nicht ausschalten ließ, ist Fabio außen an mir vorbeigedonnert. Er fährt diese Kurven wohl normal im dritten Gang, nach dem Start hat er es im zweiten Gang versucht, weil er aus der zweiten Reihe weggefahren ist und gar keine Zeit hatte, in den dritten Gang hochzuschalten. Als er dann im zweiten Gang das Gas in der Kurve voll aufgedreht hat, hatte er viel mehr Power am Hinterrad als sonst im dritten Gang. Ich habe ihm zugeschaut, wie er Gas gegeben hat – und wie er abgeflogen ist. Die Traction Control konnte ihm nicht helfen. Denn sie ist dort auf den dritten Gang abgestimmt… Das Mapping ist im Turn 1 nicht für den zweiten Gang vorgesehen.»

WM-Stand nach 12 von 19 Grand Prix:

1. Márquez 250. 2. Dovizioso 172. 3. Rins 149. 4. Petrucci 145. 5. Viñales 118. 6. Rossi 116. 7. Miller 94. 8. Quartararo 92. 9. Crutchlow 88. 10. Morbidelli 69. 11. Pol Espargaró 68. 12. Nakagami 62. 13. Mir 39. 14. Aleix Espargaró 33. 15. Bagnaia 29. 16. Iannone 27. 17. Oliveira 26. 18. Zarco 22. 19. Lorenzo 21. 20. Bradl 16. 21. Rabat 14. 22. Pirro 9. 23. Guintoli 7. 24. Syahrin 6. 25. Abraham 5.

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