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Sensation: Stefan Pierer wird Mercedes-Aufsichtsrat

Von Günther Wiesinger
Stefan Pierer (rechts) im Gespräch mit KTM-Designer Gerald Kiska

Stefan Pierer (rechts) im Gespräch mit KTM-Designer Gerald Kiska

Der österreichische Unternehmer Stefan Pierer hat als Geschäftsmann alles erreicht. Aber dass der erfolgreiche Motorradfabrikant eines Tages Mercedes-Aufsichtsrat werden könnte, hat kaum jemand erwartet.

Der aus der Steiermark stammende Unternehmer Stefan Pierer (66) wird im Mai in den Aufsichtsrat des Automobilkonzerns Mercedes-Benz einziehen. Der Vorstandsvorsitzende der KTM AG und der Pierer Mobility AG mit den Marken KTM, Husqvarna und GASGAS hat sein Unternehmen zum größten Motorradhersteller Europas gemacht. Jetzt teilte der DAX-Konzern mit, Pierer sei vom Daimler-Aufsichtsrat für die Nachfolge von Nokia-Managerin Sari Baldauf vorgeschlagen worden.

Stefan Pierer ist nicht nur als Eigentümer und Vorstandschef der Beteiligungsgesellschaft Pierer Industries erfolgreich, er hat sich mit den Marken R Raymon, GASGAS und Husqvarna auch im Fahrradgeschäft etabliert. Dazu hat seine Firmengruppe 2022 vom Rossignol-Konzern die renommierte amerikanische Fahrradmarke FELT gekauft. In  Deutschland besitzt Pierer den Autozulieferer SHW, zudem ist er Großaktionär des angeschlagenen Bordnetz-Herstellers Leoni. Und der gelernte Firmensanierer stellt bei KTM seit mehr als zehn Jahren den Sportwagen X-bow her, der mit Audi-Motoren angetrieben wird. 

Stefan Pierer war bis Januar 2023 auch Präsident der MSMA, des Hersteller-Bündnisses von Sport-Motorrädern, inzwischen hat dieses Amt Toyoshi Nishida von der Yamaha Motor Company  übernommen. Pierer agiert weiter als Präsident der ACEM, dem Verband der europäischen Motorradhersteller.

Pierer hat die insolvente Firma KTM 1992 für rund 3,5 Millionen Euro gekauft. Das Motorradwerk stellte damals im Innviertel 6000 Motorräder im Jahr her mit 150 Mitarbeiter. Im Geschäftsjahr 2023 hat die Pierer Gruppe insgesamt 395.492 Motorräder abgesetzt mit 6088 Mitarbeitenden.  

Die PIERER Mobility-Gruppe steigerte im Geschäftsjahr 2022 den Konzernumsatz um 19,4 % auf einen neuen Rekordwert von EUR 2,437 Milliarden (Vorjahr: € 2.042 Mio.). Gewinn: € 235 Millionen. 

Im abgelaufenen Geschäftsjahr wurde die Anzahl der Beschäftigten um 839 Mitarbeiter erhöht. Zum 31. Dezember 2022 beschäftigte die PIERER Mobility-Gruppe insgesamt 6088 Mitarbeiter; davon rund 5000 in Österreich. Im Bereich Forschung & Entwicklung sind ca. 1200 Mitarbeiter tätig (entspricht rund 20% der Belegschaft).

Mit 268.575 verkauften KTM Motorrädern, 75.266 verkauften HUSQVARNA-Motorrädern und 31.651 verkauften GASGAS- Motorrädern im Geschäftsjahr 2022 konnte ein Absatz von 375.492 Motorrädern (2021: 332.881 Stück) erzielt werden. Der Motorradbereich erreichte somit ein Absatzplus von 13 %.

Darüber hinaus konnte die Fahrrad-Division mit den Marken HUSQVARNA, R RAYMON, GASGAS und FELT ein Absatzwachstum von mehr als 15 % erzielen und 118.465 Fahrräder (Vorjahr: 102.753) verkaufen, davon 74.479 E-Bicycles (Vorjahr: 76.916). 

Im November 2022 erwarb die KTM AG im Rahmen einer Kapitalerhöhung 25,1 % an der MV Agusta Motor S.p.A. mit Sitz in Varese (Italien). MV Agusta ist ein traditionsreicher europäischer Motorradhersteller im Premiumsegment, dessen Marke ein Symbol für die italienische Design- und Ingenieurskunst ist. Im Rahmen dieser strategischen Partnerschaft der beiden europäischen Motorradhersteller wird KTM die MV Agusta bei der Supply Chain unterstützen und den Einkauf übernehmen. Darüber hinaus wird im Zuge dieser Kooperation MV Agusta ihre Produktpalette teilweise über das weltweite Vertriebsnetz der PIERER Mobility vertreiben.

Zur E-Mobility hat Stefan Pierer zumindest für die Motorradsparte und die MotoGP-WM seine eigene Meinung. «Wir können noch ewig mit Verbrennern fahren»m sagte er im SPEEDWEEK.com-Interview 2022. «Elektro-Mobilität ist ein Schwachsinn, der von wissenschaftlich ungebildeten Politikern gepusht wird. Ein aufgelegter Schwachsinn... Für ein MotoGP-Motorrad, das heute mit 20 Liter Treibstoff eine Renndistanz fährt, würde man eine 500 kg schwere Batterie brauchen, um eine vergleichbare Leistung und Reichweite zu erreichen und die gleiche Energiedichte zu schaffen. So etwas Dummes muss dir zuerst einmal einfallen. Wir haben heute 100.000 Zuschauer bei den MotoGP-Events, die wegen den Verbrenner-Motoren kommen.“

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