Lorenzo: «Rossi verstand es, nett zur Kamera zu sein»
Jorge Lorenzo trat in seiner spanischen Heimat zuletzt nicht nur in der TV-Show «El Desafío» auf, sondern war auch im Fernsehprogramm «La Roca» zu Gast. Dort sprach er unter anderem darüber, wie er sein Leben nach dem Rücktritt genieße, besonders auf Reisen.
Aus seiner Zeit als aktiver Rennfahrer fehlt dem fünffachen Weltmeister und 68-fache GP-Sieger dagegen vor allem eines: «Am meisten fehlt mir das Gewinnen. Ich glaube, dass man entweder mit dem Wettbewerbsgeist auf die Welt kommt, genetisch bedingt, oder einem der Wettkampf eben nicht gefällt. In meinem Fall bin sehr wettbewerbsorientiert. Ich habe mir in der Schule Spiele einfallen lassen, um meine Freunde zu besiegen», blickte der 35-jährige Mallorquiner zurück.
Dieser Wettbewerbsgedanke sei eine grundlegende Voraussetzung für einen MotoGP-Piloten, nach wie vor. Aber: «Es gibt verschiedene Typen von Piloten: Die, die sympathischer sind und sich mit allen gut verstehen, und die, die sich mehr innerhalb des Teams aufhalten. Ich stand weniger mit den anderen in Kontakt, weil ich immer gearbeitet habe.»
Mittlerweile ist Lorenzo im GP-Paddock regelmäßig als TV-Experte im Einsatz, zu seinen Rennfahrer-Zeiten war sein Verhältnis zum Mikrofon nicht immer das beste. «Im Guten und im Schlechten habe ich immer gesagt, was ich gedacht habe», hielt er rückblickend fest. «Ich war authentisch, weil ich rausgehen und Rennfahren musste.»
Die Außenwirkung seines großen Rivalen Valentino Rossi war eine ganz andere. Wohl auch deshalb stand Jorge Lorenzo trotz beträchtlicher Erfolge im Schatten des neunfachen Weltmeisters und Fanlieblings aus Italien. «Valentino Rossi verstand es, nett zur Kamera zu sein, bevor es ans Rennfahren ging. Das war etwas, das ich weder konnte, noch wollte», so Lorenzo.