Unentschieden: Wer fährt die Tech3-KTM in Barcelona?
Nach einem rennfreien Wochenende bereitet sich die MotoGP auf die Rückkehr an den bestens bekannten Circuit de Catalunya vor den Toren von Barcelona vor. 2024 war der GP-Tross hier zweimal zu Gast. Nach dem regulären Sommer-Event sprang die Rennstrecke nach der Flutkatastrophe von Valencia auch als Austragungsort des Finales ein. Für die Piloten fand hier auch die erste Kontaktaufnahme mit ihren 2025er-Rennern statt.
Das galt auch für Maverick Vinales, der im vergangenen November hier erstmals die KTM RC16 bewegt hatte. Vinales, der den Kurs in Montmelo wie die Espargaro-Brüder und Alex Rins als Hausstrecke bezeichnet, stand in Barcelona als Aprilia-Pilot zuletzt 2023 auf dem Podest. Eine Fortsetzung des Traumwochenendes in Orange hätte auch für 2025 das erklärte Ziel sein können. KTM gelang während des Sommers eine signifikante Steigerung und sowohl Pedro Acosta als auch Enea Bastianini konnten sich ab dem Brünn-GP in den Kampf um die MotoGP-Spitze einklinken.
Stand heute ist allerdings weiter unklar, ob Maverick Vinales beim Catalunya-GP wieder Teil der KTM-Viererbande sein wird – oder ob «Top Gun» nochmals von Pol Espargaro vertreten wird. Der Testpilot hatte in seiner Rolle als Vinales-Ersatz so überzeugt – in Ungarn hielt sich Pol Espargaro stets in den Top-10 auf und im GP Pecco Bagnaia hinter sich – dass der 34-Jährige auch wieder für ein Engagement als Stammfahrer (in der Superbike-WM) ins Gespräch gekommen war.
Fakt ist: Maverick Vinales Chancen auf eine Rückkehr in Barcelona liegen derzeit bei 50:50. Zwar trainiert der KTM-Pilot seit Wochen, doch von maximaler Belastbarkeit im Rennbetrieb ist der Pilot aus Figueres weit entfernt. Die Quittung für ein verfrühtes Comeback hatte das KTM-MotoGP-Projekt ausgerechnet beim Heim-GP auf dem Red Bull Ring erhalten. Trotz fast fünfwöchiger Reha nach erfolgreicher Schulter-OP unmittelbar nach dem Sturz am Sachsenring musste Vinales in Österreich das Handtuch werfen.
Erschwert wird die Rückkehr auch durch das Trainingsverbot auf dem MotoGP-Motorrad. Denn trotz bereits stattgefundener Sessions mit Trainingsmotorrädern ist die Belastung auf der RC16 über ein gesamtes Rennwochenende kaum zu simulieren.
Alles läuft auf eine Entscheidung in letzter Minute hinaus. Nach weiterem Belastungstraining und einem medizinischen Check wird mit KTM und Tech3 der endgültige Einsatzplan festgelegt. So bitter es wäre, wenn ausgerechnet jener Pilot, der den sportlichen Durchbruch der 2025er-KTM bei Katar-GP herausgefahren hatte, ein weiteres Mal zusehen müsste, so sicher können sich Team und Hersteller auf einen Pol Espargaro in Bestform verlassen.