MotoGP Brasilien: Der Zeitplan für das Comeback wird zur Punktlandung
Die MotoGP kehrt 2026 nach Brasilien zurück – doch den Verantwortlichen in Goiania läuft die Zeit davon. Die FIM spricht von einem sehr engen Zeitplan, sieht aber noch keinen Grund zur Panik.
Die Rückkehr der MotoGP nach Brasilien in der Saison 2026 rückt näher – und mit ihr wächst der Druck auf die Verantwortlichen vor Ort. Auf dem Autodromo Internacional Ayrton Senna in Goiania wird mit Hochdruck gearbeitet, um den Grand Prix am 22. März 2026 realisieren zu können. Nachdem die für Dezember geplante Abnahme der umgebauten Strecke nicht stattfinden konnte, ist klar: Es wird zeitlich eine absolute Punktlandung.
Wie die brasilianische Plattform Grande Premio berichtet, hat die FIM den Fortschritt der Arbeiten intensiv im Blick. Paul Duparc, Sportdirektor der Streckenkommission des Weltverbandes, spricht offen von einem engen Zeitfenster, betont aber gleichzeitig die Fortschritte. «Der Zeitplan ist tatsächlich sehr eng, und die Teams vor Ort arbeiten unermüdlich, um rechtzeitig fertig zu werden», erklärte Duparc. Die FIM sei permanent eingebunden, ein Vertreter überwache die Arbeiten direkt an der Strecke. «Wir erhalten wöchentlich Videos und Fotos und sind so stets über den Stand der Dinge informiert.»
Die Verzögerungen sind vor allem auf zusätzliche Auflagen nach Inspektionen der medizinischen Kommission, der FIM sowie von MotoGP-Promoter Dorna Sports zurückzuführen. Unter anderem mussten Anpassungen am Medical Centre vorgenommen werden, um den Zugang für Rettungsfahrzeuge besser abzuschirmen. Zudem verlangten die Inspektoren umfangreiche Änderungen im Fahrerlager: Die Boxentore sollen um 1,5 Meter verbreitert werden, auch die Fläche hinter den Garagen muss vergrößert werden. Gerade diese Arbeiten gelten als besonders aufwendig, laufen aber bereits.
Am Herzstück der Anlage, der rund 3,8 Kilometer langen Rennstrecke, zeigen sich die Verantwortlichen zuversichtlich. Laut Duparc sind die Asphaltarbeiten weit fortgeschritten, ebenso die Zufahrtswege. «Das jüngste Video zeigte, dass die ersten Asphaltschichten bereits eingebracht wurden, die Zufahrten vorbereitet sind und ein Großteil der Schutzbarrieren schon installiert ist», so der FIM-Funktionär. Auch die letzten Details seien in Vorbereitung: «Die Materialien für die Fertigstellung – Randsteine, FIM-zertifizierte Farben, Airfences und weitere Schutzsysteme – wurden bereits bei verschiedenen Herstellern bestellt.»
Trotz des engen Zeitrahmens sieht die FIM aktuell keinen Anlass zur Sorge. «Ja, der Zeitplan ist sehr knapp, aber im Moment gibt es keinen Grund zur Alarmierung», stellte Duparc klar. Diese Einschätzung teilt auch die Politik im Bundesstaat Goias, der rund 55 Millionen Real in die Modernisierung der Anlage investiert. Laut einer Studie soll der Grand Prix eine wirtschaftliche Wirkung von fast 900 Millionen Real entfalten.
Für Brasilien ist der MotoGP-Event ein Neustart mit historischer Dimension. Zuletzt gastierte die Motorrad-WM 2004 in Rio de Janeiro, in Goiania fanden Rennen zwischen 1987 und 1989 statt. Dass nun alles auf den letzten Metern zusammenkommen muss, ist unübersehbar. Fest steht: Damit die MotoGP 2026 tatsächlich nach Brasilien zurückkehrt, darf sich auf dem Autodromo Ayrton Senna niemand eine Verzögerung mehr erlauben – es wird eine Punktlandung.
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