Nach Wehklagen: Pecco Bagnaias erstaunliche Einsicht
Pecco Bagnaia sucht die Gründe jetzt auch bei sich
Pecco Bagnaia, der Weltmeister der Jahre 2022 und 2023, erlebt eine Saison mit Leistungsschwankungen, wie man sie bei einem Könner seines Kalibers normalerweise nicht erlebt. Der Italiener rätselte ebenso wie sein Team Ducati Lenovo monatelang, weshalb das so ist.
Vor dem Saisonfinale in Valencia gibt sich der 28-Jährige sehr zurückhaltend, was Prognosen betrifft: «Diese Saison ist es sehr schwierig für uns vor dem Wochenende zu sagen, ob wir das Potenzial haben, um den Sieg zu kämpfen oder nicht. Die einzige Art und Weise, wie wir diese Saison gut beenden, ist mit einem Podestplatz und wenn wir um die Spitzenpositionen kämpfen können.»
«Ich hatte dieses Jahr mehr schlechte als gute Momente», stellte der WM-Vierte am Donnerstag fest. «Nach den vergangenen vier Saisons, in denen ein dritter Platz ein schlechtes Ergebnis war, scheiterte ich damit die Realität dieser Saison zu akzeptieren. Ich habe die ganze Saison zusammen mit dem Team bestmögliche Arbeit geleistet und versuchte mich an das 25er-Bike anzupassen, was unglücklicherweise nicht gelang. Das Motorrad hat großartiges Potenzial, Marc Marquez hat das gezeigt. Ich weiß nicht, ob ich von dieser Saison etwas lernen kann. Ich versuche immer mich anzupassen und konkurrenzfähig zu sein, diese Attitüde wird mir hoffentlich in der Zukunft helfen. Ich hoffe, wenn ich das Bike am Dienstag teste, dass ich ein gutes Gefühl habe und nächstes Jahr wieder um Spitzenplätze kämpfen kann.»
Pecco hat die Schuld monatelang auf die Ducati GP25 geschoben und dies damit begründet, dass er nicht das gleiche Gefühl für die Maschine wie in der Vergangenheit habe.
In Valencia schlug der 31-fache MotoGP-Sieger andere Töne an: «Dieses Jahr strauchelte ich, das ist richtig. Aber in den vergangenen Saisons war ich immer sehr konkurrenzfähig und Ducati hat nicht viele Fehler gemacht. Marc hat die Weltmeisterschaft fünf Veranstaltungen vor Schluss gewonnen. In meinem Fall hätten zusätzliche Testtage uns die Möglichkeit gegeben, schneller Fortschritte zu erzielen. Aber die Regeln sind dazu da, um die Meisterschaft zu balancieren und Yamaha, Honda, KTM und Aprilia haben ihre Vorteile gut genutzt, um ihre Situation zu verbessern.»
Bagnaia überraschte noch mehr: «Ich halte unser Motorrad für das beste, es ist viel stärker als die anderen.» Und meinte zu seinen eklatanten Leistungsschwankungen: «In so einer Periode geben dir viele Leute Ratschläge. Am meisten geholfen hat mir der Ratschlag, dass ich versuchen solle den Rennsport zu genießen. Manchmal ist es besser, wenn man einfach alles vergisst. Ich musste auch meine Sichtweise ändern. Zuvor war ein gutes Ergebnis ein Sieg und ein schlechtes war ein dritter Platz. Jetzt ist ein gutes Resultat, wenn ich es in die Top-5 schaffe. Ich musste akzeptieren, dass nicht alles an meinem Motorrad liegt und ich deshalb nicht in der Lage bin zu leisten, zu was ich im Stande wäre.»










