Yamaha steht vor Einigung mit neuem Kundenteam

Valentino Rossi: «Ein grossartiger Saisonstart»

Von Günther Wiesinger
Valentino Rossi in Katar

Valentino Rossi in Katar

Valentino Rossi lag lang auf Platz 1 und büsste schliesslich nur 0,071 sec auf Lorenzo ein. Er äffte George Clooney nach und rechnete mit Ducati ab.

Schon die Körpersprache spricht Bände. Valentino Rossi ist mit dem Umstieg von Ducati zu Yamaha wieder ein anderer Mensch geworden. Als er sich um 20.40 Uhr vor der Tür zum Yamaha-Office im Paddock des Losail International Circuit den Fragen der Journalisten stellte, wirkte er aufgekratzt, locker und selbstbewusst wie in seinen besten Tagen. Kein Wunder. Er fuhr im ersten freien Training schon schneller als im Vorjahr mit die Ducati im Qualifying. «Ich stand bei Ducati stark unter Druck», räumte Valentino ein. «Alle haben erwartet, dass ich gewinne. Aber dieses Motorrad hat nicht zu mir gepasst. Und für eine komplette Umstellung meines Fahrstils bin ich zu alt... Ein anderer Fahrer mag mit der Ducati gut zurechtkommen. Mir ist es nicht gelungen. Dovizioso kommt mir ihr besser zurecht. Die letzten zwei Jahre waren schlimm. Dauernd musste ich mich den Fans und Journalisten erklären. Aber mir war früh bewusst, dass die Ducati und ich nicht zusammenpassen.»

 

Der Yamaha-Heimkehrer machte aber in Katar noch eine Feststellung. «Alle reden von den Glorreichen Vier. Aber Crutchlow war in Sepang stark, in Jerez sogar Schnellster. Hier war er heute Zweiter. Es sieht aber so aus, als würden die ‹Big Four›. Zuwachs bekommen. Sagen wir, es sind jetzt viereinhalb... Aber wir dürfen Bradl nicht vergessen. Der ist konstant schnell.»

Rosi büsste als Dritter nur 0,071 Sekunden auf die Bestzeit von Lorenzo ein und strahlte übers ganze Gesicht. «Ein grossartiger Beginn. Das Motorrad fühlt sich sehr gut an. Ich war lange auf Platz 1, jetzt bin ich nahe dran. Meine Rundenzeit kann sich sehen lassen. Wie immer war der Grip am ersten Tag nicht der rede wert. Also müssen wir jetzt das Set-up von Training zu Training den verbesserten Gripverhältnissen anpassen. Ich muss mich auch fahrerisch noch etwas steigern und nach einer besseren Linie suchen. Aber vorest bin ich mal zufrieden. Drei Yamaha voran, das muntert mich auf. Yamaha ist sehr stark. Das gibt mir viel Selbstvertrauen.»

Der neunfache Weltmeister sagt aber, dass Jorge Lorenzo noch ein bisschen mehr aus der M1 herausholt wie er. «Das ist auch verständlich, denn ich war zwei Jahre weg. Jorges Vertrauen zur M1 ist grenzenlos. Ich kann drei, vier Runden richtig schnell fahren, er 20. Und ich denke, er kann im Rennen in den ersten Runden sehr, sehr schnelle Zeiten vorlegen. Dazu braucht man das perfekte Gefühl. Das habe ich noch nicht. Jorge schöpft die M1 zu 100 Prozent aus. In diesem Punkt muss ich mich noch steigern.»

Dann äffte Rossi grinsend George Clooney bei der Nespresso-Werbung nach. «What else?», erkundigte er sich bei der Medienschar gut gelaunt nach weiteren Fragen.

Valentino, kannst du hier am Sonntag gewinnen? «Hm, Jorge ist stärker, vor allem viel konstanter», hielt der Italiener fest. Aber ich bin begeistert von diesem Motorrad. Ich kann spät bremsen, die Traktion ist in Ordnung, ich kann zügig in den Kurven reinfahren. Ich bin mir aber bewusst, dass hier alle noch deutlich schneller werden bis Sonntag. Und vorläufig ist Jorge an einigen Stellen schneller als ich. Das ist auch normal. Gewinnen kann ich nur, wenn ich das 100-prozentige Vertrauen zur Maschine finde. Dazu müssen wir noch ein paar Abstimmungsvarianten überprüfen, die in Jerez gut funktioniert haben. Auch die Gewichtsverteilung werden wir uns für morgen noch anschauen. Aber wie gesagt: Ich bin glücklich.»

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