Yamaha steht vor Einigung mit neuem Kundenteam

Cal Crutchlow: Ducati? Yamaha? Honda?

Von Günther Wiesinger
Cal Crutchlow ist neben Marc Márquez in der MotoGP-WM der Mann der Stunde. Er steht bei allen Herstellern auf der Wunschliste für 2014.

Bei Ducati Corse läuft am Jahresende der Vertrag von Nicky Hayden aus, bei Tech3-Yamaha könnte Pol Espargaró anstelle von Crutchlow neben Smith kommen (oder Smith in ein anderes Team abgeschoben werden), bei Gresini-Honda ist der Platz von Alvaro Bautista offenbar nicht so kugelsicher, wie es der Spanier bisher immer dargestellt hat.

Bei LCR-Honda läuft der Vertrag von Stefan Bradl aus, aber alle Beteiligten arbeiten an einem neuen Deal für 2014, es geht noch im finanzielle Einzelheiten.

Das heisst: Grundsätzlich sind für die MotoGP-Saison 2014 vier Fahrersitze auf Prototypen frei, in Wirklichkeit nur drei – bei Ducati, Gresini-Honda und Tech3-Yamaha.

Die Schlüsselrolle in den Vertragsverhandlungen spielt Cal Crutchlow. Er ist der einzige Fahrer aus den Top-6 der WM-Tabelle, der keinen Vertrag für 2014 hat. Er wäre bei allen drei Herstellern willkommen.

Cal Crutchlows Management soll bei Ducati 1 Million Euro Gage gefordert haben. Einiges deutet darauf hin, dass der 27-jährige Brite dort unterschreiben wird. Denn er will in seiner vierten MotoGP-Saison endlich Geld verdienen. Und Ducati braucht einen Fahrer, der sich auch mit nicht konkurrenzfähigem Material aufopfert. Ob Nicky Hayden das mit bald 32 Jahren und nach fünf Ducati-Jahren noch macht, darüber herrscht Unklarheit.

Nakamoto hat sich als Crutchlow-Fan geoutet. Der Brite kommt bei Gresini-Honda als Bautista-Ersatz in Frage. Der Haken: Die Honda-Kundenteams können keine üppigen Fahrergagen bezahlen.

Hervé Poncharal: Er rechnet mit Crutchlow

Tech3-Yamaha-Teambesitzer hat sein Faustpfand für Spitzenplätze in der MotoGP-Klasse noch nicht abgeschrieben. «Die Situation bei Cal ändert sich von Tag zu Tag. An einem Tag bin ich überzeugt, er wird bei uns bleiben, ein paar Tage später habe ich starke Zweifel», verriet Poncharal im Gespräch mit SPEEDWEEK.com. «Aber bei Yamaha wächst allmählich die Erkenntnis, dass es zwar grossartig ist, wenn man eine Nr. 1 wie Jorge unter Vertrag hat. Aber wir haben jetzt in Assen und auch dem Sachsenring zweimal erlebt, dass sich auch ein Weltmeister verletzen kann. In solchen Fällen ist es sehr ratsam, eine starke Nummer 2 und eine starke Nummer 3 zur Verfügung zu haben. So ein Werk darf nicht alles auf eine Karte setzen. Cal hat gezeigt, dass er inzwischen Anschluss zu den Grossen Vier gefunden hat.»

Poncharal erzählte, beim GP von Deutschland hätten sich Yamaha-Top-shot Kimura und der Präsident von Sponsor Eneos an Ort und Stelle von den Fähigkeiten Crutchlows überzeugen können. «Man hat man am Wochenende gesehen, dass plötzlich bei Honda und Yamaha die Nr.1-Fahrer verletzt und ausser Gefecht sind», hält Poncharal fest. «Man kann sich also heutzutage nicht mehr auf einen Leader allein verlassen. Jorge hat auf dem Sachsenring gefehlt, Cal hat für Yamaha die Kastanien aus dem Feuer geholt und ist Zweiter geworden. Es ist besser für Yamaha, wenn sie in der WM drei Eisen im Feuer haben statt zwei. Cal ist ein wichtiger Fahrer für Yamaha. Er hat gegenüber 2012 einen Riesensprung gemacht. Er ist ein anderer Rennfahrer geworden. Cal war bei den letzten fünf Rennen zweimal Zweiter und zweimal Dritter, das spricht Bände. Ich wünsche mir, dass er bei Tech3-Yamaha bleiben kann.»

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