Wird Marc Márquez der Grösste aller Zeiten?

Von Günther Wiesinger
Zweiter Sieg in Folge: Marc Márquez triumphierte in Laguna Seca vor Stefan Bradl (li.) und Valentino Rossi

Zweiter Sieg in Folge: Marc Márquez triumphierte in Laguna Seca vor Stefan Bradl (li.) und Valentino Rossi

In seiner ersten MotoGP-Saison eilt der erst 20-jährige Spanier von Rekord zu Rekord. Selbst Valentino Rossi sagt: «Marc ist der neue Rossi, aber ein Upgrade.»

Marc Márquez bricht alle Rekorde. Er gewann in seiner ersten MotoGP-Saison drei von neun Rennen, er fuhr acht Mal aufs Podest, er ist der jüngste Sieger in der Königsklasse, der jüngste WM-Leader, er hat als jüngster Fahrer zwei Rennen hintereinander gewonnen, er hat mit 28 Siegen bereits Helden wie Freddie Spencer, Wayne Rainey, Kenny Roberts, Kevin Schwantz und Barry Sheene übertroffen. Eddie Lawson (31 Siege) liegt in Griffweite. Und dieser gottbegnadete Spanier ist erst 20 Jahre alt!

«Was soll ich sagen? Ich habe hier vor dem Training nicht mit einem Sieg gerechnet. Laguna Seca war eines jener Rennen, die ich mir im Kalender rot abgestrichen habe. Denn ich kannte diese Piste nicht. Aber ich habe daheim viel gearbeitet und mir viele Videos angeschaut. Im Rennen wusste ich, es war wichtig, dass ich die Chance nützen muss, denn Jorge und Dani waren verletzt. Ich bin jetzt in der WM 16 Punkte voran, das hat vor der Saison niemand erwartet. Das bedeutet, wir müssen weiter konzentriert bleiben und einfach so weiterarbeiten. Ich wusste im Winter, auf manchen Pisten werden wir etwas mehr Probleme haben als auf anderen.»

Rossi: «Marc ist besser ausgestattet als ich»

Der grosse Valentino Rossi zählt zu den Bewunderern des Moto2-Weltmeisters. «Ich habe erwartet, dass Marc in der MotoGP auf Anhieb stark sein wird, aber nicht in diesem Ausmass, wenn ich ehrlich bin», gesteht der Yamaha-Star. «Ich dachte, er würde mehr Fehler machen in seiner ersten Saison. Ich selbst war im Jahr 2000 in meiner ersten 500er-Saison sehr schnell, aber ich bin bei den ersten zwei Rennen gestürzt und habe deshalb wahrscheinlich den Titel verloren. Am Schluss haben mir 30 Punkte gefehlt, glaube ich. Marc ist der neue Rossi, wenn man so will, aber ein Upgrade-Modell – er ist besser ausgestattet als ich.»

Rossi wird natürlich jetzt oft mit der Frage konfrontiert, ob mit Marc Márquez der beste Fahrer aller Zeiten heranwachse. Besonders in Spanien hat der neue Superstar eine gewaltige Euphorie ausgelöst.

«Marc hat jedes Potenzial, um der Grösste aller Zeiten zu werden», räumt Rossi ein. «Er kann besser werden als ich, er kann mehr gewinnen als ich. Weil er ein grossartiges Talent ist, aussergewöhnliche Fähigkeiten hat und ausserdem mit 20 Jahren noch extrem jung ist. Aber es ist zu früh, um das zu beurteilen. Er hat aber zu 100 Prozent alle Voraussetzungen, um alle bisherigen Rekorde zu brechen.»

Márquez: «Das bringt mich in Verlegenheit»

«Valentino ist einer meiner Idole, er ist einer der Legenden des Motorradsports», ist sich Márquez bewusst. «Wenn er solche Äusserungen über mich macht, bringt mich das etwas in Verlegenheit. Wenn er solch lobende Worte über mich findet, dann beindruckt mich das.»

Wie erklärte Márquez seine erstaunlichen Erfolge? «Ich weiss nicht. Ich gebe in jedem Rennen 110 Prozent. Ich bin selbst überrascht über meine erste MotoGP-Saison. Immer auf dem Podest mit Ausnahme von Mugello. Dort habe ich einen blöden Fehler gemacht im Rennen. Abgesehen davon bin ich zufrieden. Einige Trainingsstürze wären vermeidbar gewesen. Daraus werde ich meine Lehren ziehen.»

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