Marc Márquez: Mehr Spass in den Moto2-Rennen

Von Antonio Gonzalez
Interview mit dem MotoGP-WM-Leader, Teil 1: Der sensationelle Neuling zieht eine Bilanz, spricht über seine Siege, Schwierigkeiten beim Überholen und was er in der Moto2 gelernt hat.

In seiner ersten Sommerpause als MotoGP-Fahrer kann Marc Márquez auf ein atemberaubendes erstes halbes Jahr in der Königsklasse zurückblicken. Der 20-jährige Sensationspilot aus Spanien übertraf diverse Rekorde und ist WM-Leader. Bereits drei Siege und fünf weitere Podestplätze konnte der Repsol-Honda-Werksfahrer in den bisherigen neun Rennen feiern, seit dem Triumph in Austin ist er der jüngste Königsklassen-Sieger aller Zeiten.

Marc, was war das beste Rennen bisher in dieser Saison?

Da gibt es einige, aber Austin war speziell für mich – es war mein erster Sieg. Auch Laguna Seca hat mir gefallen, denn es war eine neue Strecke für mich, auf der ich nie zuvor gefahren bin. Ich habe auch das Rennen in Jerez genossen, denn ich habe versucht, mein Bestes zu geben. Es gibt auch einige Rennen, bei denen ich es hätte besser machen können. Und es gab einige schlechte. Aber insgesamt bin ich glücklich, mit Ausnahme von Mugello. Das war ein Weekend mit vielen Stürzen und einem Crash im Rennen zwei Runden vor Schluss. Dort habe ich einige Punkte verloren.

Wie fühlt es sich an, ein MotoGP-Rennen zu gewinnen?

Nach dem Austin-Test wusste ich, dass es eine gute Möglichkeit für den ersten Sieg sein könnte. Aber du hast immer deine Zweifel, denn ein Test ist anders als ein GP-Wochenende. Im Rennen sind die Dinge komplett anders. Als ich gewonnen habe, hat es sich zunächst wie jeder andere Sieg angefühlt. Doch auf dem Heimweg bemerkte ich, dass ein Sieg in der MotoGP-WM nicht einfach irgendein Sieg ist, es ist etwas Spezielles und ich war begeistert. Ich habe mich an all die Leute erinnert, die mir auf dem Weg dorthin geholfen haben.

Früher galt die 125-ccm- und die 250-ccm-WM als die beste Vorbereitung auf die MotoGP. Wie sieht es mit der Moto2 aus?

Ich kann es nicht vergleichen, denn ich bin nie 250 ccm gefahren. Aber als ich von den 125ern in die Moto2 aufgestiegen war, habe ich vielleicht ein bisschen mehr gelitten als danach von der Moto2 in die MotoGP. Der Wechsel von der Moto2 in die Königsklasse ist nicht so gross wie von den 250ern, denn ich habe bereits Viertakt-Erfahrung von der Moto2 gehabt und das Gewicht des Motorrads ist gleich wie bei der MotoGP-Maschine.
Du musst dich bei der Elektronik massiv anpassen, aber der Rest ist ziemlich gleich. Auch die Reifen sind ziemlich ähnlich. In der Moto2 habe ich vieles gelernt. In der 125-ccm-WM war es anders, dort konntest du vom Start bis zum Ziel voll attackieren. Aber in der Moto2 musst du lernen, die Reifen einzuteilen und dich auf den vollen oder leeren Tank anzupassen. Bei den kleinen Bikes bemerkst du diesen Aspekt fast gar nicht. Moto2 ist auch eine hart umkämpfte Serie, wo du und dein Team den Unterschied machen. Wir haben vieles gelernt, alle diese Erfahrungen helfen uns jetzt in der Moto2-WM.

Machte Moto2 mehr Spass als MotoGP?

Es kommt auf das Rennen an. Ich geniesse es mehr, in der MotoGP zu fahren, denn in der Moto2 hast du immer Chattering oder sonstwas, das Motorrad ist nie perfekt gewesen. Wir waren alle auf demselben Niveau, der Unterschied musste vom Fahrer kommen. Die MotoGP kannst du am meisten geniessen, aber vielleicht waren die spassigeren Rennen in der Moto2. Jetzt habe ich auf allen Strecken immer noch ein wenig Chattering, aber im Vergleich zum letzten Jahr ist das fast nichts.

Wie funktioniert das Überholen mit diesen schweren Maschinen?

In der MotoGP ist das Überholen hart, denn das Gewicht ist hoch und du musst sehr sauber vorgehen, wenn du vorbeigehst. Speziell beim Bremsen, denn mit dem Karbonbremsen bist du immer auf der letzten Rille. Die Reifen erlauben dir ebenfalls, sehr hart zu bremsen, deshalb sehen wir wenig Überholmanöver. Wir sind sehr schnell unterwegs, du musst deine Manöver genau planen. Wenn ein Rivale schon in Reichweite ist, kannst du mit diesem Plan etwas mehr spielen.

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