Regeln lassen die MotoGP dumm aussehen

Sieger Marc Márquez: «Slicks waren zu gefährlich»

Von Günther Wiesinger
MotoGP-Rennen: Marc Márquez führt von Andrea Dovizioso

MotoGP-Rennen: Marc Márquez führt von Andrea Dovizioso

Dieses MotoGP-Rennen in Assen werden die Asse nicht so schnell vergessen. Auch Marc Márquez (im Warm-up gestürzt) wurde stark gefordert, aber er kassierte wieder 25 Punkte.

Unfassbare 72 Punkte liegt Weltmeister Marc Márquez nach acht Rennen in der WM-Tabelle vor Rossi, er könnte sich jetzt quasi eine Pause von drei Rennen leisten. Aber der Repsol-Honda-Star will sich nicht mit Niederlagen anfreunden. Und nachdem ihm in Mugello Lorenzo gefordert hatte und er in Barcelona von Rosso und Pedrosa geärgert worden war, setzte ihm diesmal Andrea Dovizioso auf der Ducati zu.

Aber «Dovi» war ein vergleichsweise leichter Gegner.
«Ich wusste ja, dass ich im Trockenen im Rennspeed an den zwei Trainingstagen deutlich besser war als Dovi», schilderte Marc. «Deshalb wusste ich: Wenn es auftrocknet, kann ich gewinnen. Als sich die Piste dann in einem besseren Zustand präsentierte, habe ich mehr riskiert. Aber es hat manchmal wieder grtröpfelt. Da habe ich dann mehr aufgepasst.»

«Natürlich war das ganze Rennen heute mit Fragezeichen bestückt, aber wir haben unser Bestes gegeben. Wir haben das Rennen gewonnen, noch dazu mit einem recht grossen Vorsprung von 6,7 sec, das gibt mir viel Vertrauen für die Zukunft. Ich dachte mir, ich will auch heute meine Siegchance nützen. Du weißt ja nie, was bei den nächsten Rennen passiert.»

Bei den letzten drei Rennen hatte Marc starke Gegner. Aber er lässt sich durch diese Angriffe der Rivalen nicht aus dem Konzept bringen. «ich fahre auf eine Art, das hängt davon ab, was ich auf dem Motorrad spüre», schilderte der 21-jährige Spanier. «Dovi war heute zwei oder drei Sekunden vor mir. Aber ich war ein bisschen entspannter als bei den letzten zwei Rennen, weil heute meine Titelrivalen alle hinter mir lagen.»

Dachte Márquez vor dem Start daran, das Rennen mit Slicks zu starten? «Ja, klar, diese Frage haben wir uns gestellt. Aber ich habe genau gecheckt, wie es mit den Grip aussieht und wie viel Wasser auf der Piste steht. Sektor 1 und Sektor 4 waren komplett nass. Es wäre zu gefährlich gewesen, mit Slicks wegzufahren.»

Auch den zweiten Sieg von Alex Márquez genoss der MotoGP-Star. «Ich bin wirklich happy für meinen Bruder. In den kleinen Klassen ist es oft so, dass den Fahrern nach dem ersten Sieg richtig der Knopf aufgeht... Alex ist heute ein unglaubliches Rennen gefahren. Er war schon bei den ersten sechs Rennen in diesem Jahr gut, aber der erste Triumph in Catalunya hat ihn zusätzlich Mumm gegeben. Er hat einen klaren Schritt nach vorne gemacht. Wir müssen beide weiter pushen, unsere Motivation wird immer grösser.»

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