Ein Hoffnungsschimmer bei der KTM AG

Valentino Rossi: 15 Starts, 13 Podestplätze

Von Günther Wiesinger
Phillip Island ist ein gutes Pflaster für WM-Leader Rossi: Er hat dort seit 2000 nicht weniger als 13 Podestplätze inklusive sechs Siegen eingeheimst. Aber auch Jorge Lorenzo macht sich grosse Hoffnungen.

Das siegreiche Movistar Yamaha MotoGP-Team blickt nach den Plätzen 2 und 3 beim herausfordernden Rennen in Japan dem kommenden Australien-GP auf Phillip Island mit viel Zuversicht entgegen.

Yamaha will am kommenden Sonntag den Konstrukteurs-WM-Titel frühzeitig sicherstellen. Der Team-WM-Titel wurde bereits gewonnen.

WM-Leader Valentino Rossi liegt in der WM-Tabelle drei Rennen vor Schluss bereits 18 Punkte vor Jorge Lorenzo. Und der 36-jährige Italiener zählt Phillip Island zu seinen Lieblingspisten.

Rossi hat den Australien-GP auf dieser Strecke von 2001 bis 2005 fünfmal hintereinander gewonnen. Rossi siegte in «Down Under» auch im Vorjahr, damals landeten mit Jorge Lorenzo und Bradley Smith zwei weitere Yamaha-Fahrer auf dem Podest. In den Jahren 2008 und 2009 eroberte Rossi in Australien Platz 2; in den Jahren 2000, 2006, 2007, 2010 und 2013 schaffte er mit Platz 3 ebenfalls den Sprung aufs Podest. Das heisst: Valentino schaffte sagenhafte 13 Podestplätze in 15 Jahren!

Aber auch Lorenzo steht auf Phillip Island seinen Mann. Der Yamaha-Star und MotoGP-Weltmeister von 2010 und 2012 brauste dort 2010, 2012 und 2014 auf den zweiten Platz, 2013 gelang Lorenzo ein grossartiger Sieg auf der 4,4 km langen Strecke. Er hält mit 1:27,899 min immer noch den Rundenrekord.

Phillip Island war bereits 1931 Schauplatz des ersten Motorradrennens, 1956 wurde aus dem Strassenkurs eine permanente Rennstrecke. 1989 und 1990 stand Phillip Island erstmals auf dem GP-Kalender, dann wanderte das Rennen für fünf Jahre nach Eastern Creek bei Sydney. Seit 1997 ist Phillip Island (zwei Autostunden südlich von Melbourne) fixer Bestandteil des GP-Kalenders.

«Phillip Island ist eine ganz spezielle Piste», sagt Rossi. «Ich mag sie, und diese Vorliebe teile ich mit einem Grossteil der anderen Fahrer. Aber es ist immer schwierig, dort ein brauchbares Setting zu finden. Die Wetterverhältnisse sind oft gewöhnungsbedürftig, sehr windig und kühle Temperaturen. Wir hoffen auf ein gutes, stabiles und trockenes Wochenende wie im Vorjahr. Wir werden alles tun, um wieder aufs Podium zu kommen – vor Jorge. Ich nehme jetzt ein Rennen nach dem andern, das ist am besten. Jetzt konzentriere ich mich auf Phillip Island. Ich möchte das Beste daraus machen.»

«Nach einem weiteren seltsamen Rennen habe ich in Motegi wieder wertvolle Punkte verloren», ärgert sich Jorge Lorenzo. «Aber meine Titelchancen sind weiter intakt. Es ist wahr, 18 Punkte Rückstand auf Valentino, das ist beträchtlich. Aber ich möchte jetzt die drei restlichen Rennen gewinnen. Wenn mir das gelingt und Valentino einen Fehler macht, können wir die Weltmeisterschaft gewinnen. Mit Phillip Island kommt ein schönes Rennen auf uns zu. Ich liebe diese Piste enorm, aber auch Vale hat dort seinen Spass. Es wird also interessant. Phillip Island ist eine sehr anspruchsvolle Piste, was die Abstimmung des Motorrads betrifft. Das Wetter kann dort schnell umschlagen. Wir müssen auf alles gefasst sein.»

Doch die Wetterprognosen sehen diesmal stabil aus. Für Freitag bis Sonntag wird blauer Himmel vorausgesagt, Höchsttemperaturen 14 bis 19 Grad.

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