Suzuki Ecstar Team: Ein Blick hinter die Kulissen

Von Frank Aday
Suzuki-Communication Manager Federico Tondelli gewährt einen Blick hinter die Kulissen des Teams Suzuki Ecstar mit den Fahrern Aleix Espargaró und Maverick Viñales.

2016 will das Suzuki-Werksteam in der MotoGP-Klasse mit Aleix Espargaró und Maverick Viñales auf der GSX-RR große Erfolge feiern. Die Pressearbeit im Suzuki-Team übernimmt der Italiener Federico Tondelli. Er berichtete nun über seine Aufgaben als Mitarbeiter eines MotoGP-Teams und gibt einen Ausblick auf die zweite Saison mit dem Team.

Federico, wie begann deine Geschichte im Team Suzuki Ecstar?

Meine beruflichen Wurzeln liegen im Bereich der strategischen Kommunikation und im Journalismus. Ich habe als Strategiebeauftragter für digitale und nicht-digitale Kommunikation in einigen Agenturen gearbeitet. Zudem war ich als Journalist für einige italienische Magazine und Webseiten tätig. Meine Geschichte, wie ich zum Team Suzuki Ecstar kam, passiert so normalerweise nur in Filmen.

Ich traf Teammanager Davide Brivio erstmals 2013 in Misano, als es noch zu früh war, um über die Marketing-Crew zu sprechen. Wir wollten in Kontakt bleiben, aber 2014 nahm ich eine Pause von meiner Arbeit als Journalist. Im Februar 2015 kam sein Anruf zufällig zu einer Zeit, als ich mein privates und berufliches Leben völlig neu plante. Das erlaubte es uns, diese Partnerschaft in sehr kurzer Zeit zu besiegeln. Weniger als 15 Tage nach dem Telefonat flog ich für den zweiten Test nach Sepang. Es war ein schneller Start, es war meine erste Erfahrung in einem MotoGP-Werksteam. Die Aufgaben waren anspruchsvoll, aber ich fand eine sehr professionelle Umgebung und viele erfahrene Menschen vor, die mir bald das Gefühl gaben, Teil einer großen Familie zu sein.

Wie sehen deine Aufgaben im Team genau aus?

Grundsätzlich leite ich die Ausführung aller Kommunikations- und PR-Aktivitäten des Teams, ich unterstehe Davide Brivio. Mein Job lässt sich in zwei Hauptaufgaben zusammenfassen: alle Aktivitäten in Verbindung mit den Medien und Online-Aktivitäten in den sozialen Netzwerken. Die letztere Aufgabe betrifft eine anhaltende Produktion von Inhalten, welche die Fans und Follower am Leben des Teams teilhaben lassen. Das Hauptziel ist es, die Vorgänge «hinter den Kulissen» zu erklären, um das Team seinen Unterstützern näherzubringen.

Wir begannen von null und konnten schnell positive Resultate erzielen. In unserer ersten Saison schafften wir es auf 55.000 Facebook-Likes und mehr als 20.000 Follower auf Twitter und Instagram. So erreichen wir mit unseren Inhalten bis zu zwei Millionen Menschen – vor allem jene, die den von uns erstellten Hashtag #MotoGPtech verwenden. Die MotoGP-Teilnahme dient natürlich auch dazu, Suzuki als Marke zu promoten, daher übernehme ich alle Belange in Verbindung mit Public Relations, also Öffentlichkeitsarbeit, selbst. Das bedeutet, dass ich alle Interviews vereinbare, die Pressemitteilungen verfasse, die Informationen an die Journalisten weitergebe und beobachte, was die Medien über uns berichten. Diese Arbeit hat viel mit Diplomatie zu tun. Man muss nicht nur gut schreiben, sondern auch sehr gut zuhören.

Wie würdest du dein erstes Jahr mit dem Suzuki-Team bewerten?

Ich bin stolz, ein Teil des Teams Suzuki Ecstar zu sein, denn so kann ich meine beiden Leidenschaften – Kommunikation und Motorräder – miteinander verbinden. Ich war nicht gänzlich neu im MotoGP-Paddock, denn ich hatte schon mit einem Moto2-Team gearbeitet. Doch in der Königsklasse bei einem Werksteam zu sein, ist eine ganz andere Geschichte.

In den ersten Monaten ging es mit den Emotionen auf und ab, denn ich fühlte mich wie ein kleines Boot in einem Sturm. Wenn man mit so bekannten und erfahrenen Menschen arbeitet, dann kann man sich auf ihre Unterstützung verlassen, aber man weiß auch, wie anspruchsvoll es ist, mit ihnen Schritt zu halten. Rennen für Rennen wird alles ein bisschen einfacher, denn man versteht die Dynamiken besser. Mit den beiden Fahrern arbeite ich die meiste Zeit. Aleix und Maverick sind zwei Profis. Sie sind sehr ambitioniert und die ersten Resultate brachten sie schnell in den Mittelpunkt des Interesses, aber sie waren immer für alle Aktivitäten mit den Medien offen, was mir bei meinem Job sehr half.

Was erwartest du für die Saison 2016?

Die Saison 2015 war ein Neustart für uns. Mit Davide und Hatsumi – meiner Kollegin in der Marketing-Abteilung – haben wir bereits einen grundlegenden Plan und Aktivitäten beschlossen, was ein guter Start war. Doch nun müssen wir ihn für 2016 verbessern. Man kann sagen, dass das Pressebüro derselben Entwicklung folgt wie die Technikabteilung. Im ersten Jahr startet man die Motoren, nun ist es Zeit für den nächsten Schritt.

In der letzten Saison erhielten wir viel Aufmerksamkeit von den Fans und den Medien, was gut war, aber auch eine Herausforderung. Es war schön, die Freude an unserer Marke und das Interesse an den Fahrern zu sehen, aber das bedeutet auch, dass nun alle eine noch bessere Leistung von mir erwarten. Fast alle unsere Aktivitäten hatten ihre Stärken, aber auch Schwächen. Während die Ingenieure in Japan an der technischen Entwicklung arbeiten, machen wir hier in Italien dasselbe für das Marketing und die Kommunikation.

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