MotoGP: Ducati rüstet die GP23 ab

Bradley Smith: «Akzeptieren und kennen die Risiken»

Von Frank Aday
Bradley Smith: «Uns ist bewusst, dass wir den höchsten Preis zahlen könnten»

Bradley Smith: «Uns ist bewusst, dass wir den höchsten Preis zahlen könnten»

Wie schaffen es Motorradrennfahrer, nur wenige Stunden nach dem tödlichen Sturz eines Mitstreiters auf der Rennstrecke wieder Vollgas zu geben? MotoGP-Pilot Bradley Smith kennt die Antwort.

Seit 2003 verunglückten in der Motorrad-WM Daijiro Kato, Shoya Tomizawa, Marco Simoncelli und nun Luis Salom tödlich. Die Show musste trotzdem weitergehen. «Ich bin mir sicher, dass die Leute einfach nicht verstehen können, wie wir nach der Tragödie um Luis Salom am Freitagnachmittag in Barcelona zum dritten Training am Samstagmorgen wieder auf die Strecke gehen konnten», weiß Tech3-Yamaha-Pilot Bradley Smith.

«Da Louis’ Eltern wollten, dass der Grand Prix weitergeht, war das eine einfache Entscheidung, denn als Rennfahrer ist es das, was wir lieben. Wir alle akzeptieren und kennen die Risiken. Niemand entschied sich, dass es das Risiko am Samstag nicht wert sei. Niemand wurde gezwungen, auf die Strecke zu gehen, aber alle taten es. Uns ist bewusst, dass wir alle den höchsten Preis zahlen könnten. Die schreckliche Tragödie durch Luis’ Sturz erinnerte uns daran. Trotzdem lieben wir diesen Sport leidenschaftlich und leben für ihn», erklärte der Brite in seinem Blog für «motogp.com».

«Das sind unglaublich traurige Momente, die wieder aufzeigen, wie gefährlich dieser Sport ist und wie wichtig es ist, auf jedes Detail Wert zu legen. Seit dem Tod von Marco Simoncelli sind fast fünf Jahre vergangen. Die Dorna sorgte für eine sehr schnelle medizinische Versorgung für verletzte Fahrer an der Strecke. Luis wurde neben der Strecke sofort behandelt, ein Krankenwagen und ein Helikopter standen bereit. Nach Antonellis Sturz in derselben Kurve vor ein paar Jahren wurde der Air Fence angepasst, so werden konstant Schritte getan, um den Sport so sicher wie möglich zu machen.»

Für Smith war in Barcelona entscheidend, dass die Streckenführung nach dem Unfall von Salom abgeändert wurde. Auf die Unglückskurve 12 konnte so verzichtet werden. «Die Möglichkeit und Bereitschaft dazu, das Streckenlayout in Barcelona zu ändern war entscheidend, denn das musste getan werden. So unglücklich dieses Szenario ist, wir werden diesen Sport nie zu hundert Prozent sicher machen können», weiß der 25-Jährige aus Oxford. «Diese Risiken werden immer existieren – wegen der Geschwindigkeit. Wir haben in den letzten Jahrzehnten enorme Fortschritte gemacht, aber wir werden damit immer fortfahren. Der Freitagnachmittag war die härteste Zeit, denn wir versuchten eine Lösung zu finden, damit das nicht wieder passieren kann. Wir versuchten, auf die sicherste Art und Weise weiterzumachen. Nachdem wir die Entscheidung über das neue Streckenlayout getroffen hatten, fühlte ich mich sicher und war überzeugt, dass wir das Richtige tun, wenn wir am Samstagmorgen auf die Strecke gehen.»

Der 24-jährige Luis Salom aus Palma de Mallorca lag auf Platz 18 der Moto2-Zeitenliste, als am Freitag des Barcelona-GP der verhängnisvolle Sturz passierte. 24 Minuten und 39 Sekunden vor Schluss wurde die Moto2-Session nach seinem Sturz durch die rote Flagge unterbrochen. Um 17:20 Uhr wurde von WM-Promoter Dorna mitgeteilt, dass der Spanier seinen schweren Verletzungen trotz einer Notoperation erlegen war. Am 8. Juni wurde Salom in Palma de Mallorca beigesetzt.

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