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Stefan Bradl: «Will Fortschritte, keine Rückschritte»

Von Günther Wiesinger
Im 2. Rennen: Stefan Bradl (6) vor Lorenzo, Barbera, Pirro und Viñales.

Im 2. Rennen: Stefan Bradl (6) vor Lorenzo, Barbera, Pirro und Viñales.

Stefan Bradl hatte nach Platz 8 im zweiten Rennen in Assen sichtlich einen dicken Hals. Denn sein Nr.-1-Bike gab keinen Ton mehr von sich, er musste mit dem voll getankten Ersatzbike starten.

Platz 8 im zweiten 12-Runden-Rennen nach dem Abbruch des ersten MotoGP-Laufs in Assen, aber Stefan Bradl war keineswegs zufrieden, auch wenn er in der WM-Tabelle jetzt mit 37 Punkten an 12. Stelle liegt – vor Kollegen wie Miller, Redding, Smith, Bautista, Petrucci und Crutchlow.

Aber Bradl hatte einen triftigen Grund, warum er nach dem Neustart nicht mehr mit seinem Teamkollegen Bautista mithalten konnte. Nach der Pause zwischen den beiden Rennen machte seine Werks-Aprilia vom Race 1 keinen Mucks mehr – wegen eines Elektronik-Bugs.

Bradl musste in letzter Sekunde auf die Ersatzmaschine steigen, die für 26 Runden vollgetankt war – statt für zwölf!

«Ich suche keine Ausreden, aber es wäre natürlich besser gewesen, wenn ich mit der Maschine vom ersten Rennen weiterfahren hätte können», stellte Bradl fest. «Das Ersatzbike hat sich beim Fahrern anders verhalten. Ich konnte deshalb nichts Spezielles riskieren. Denn ich habe gespürt, dass die Front nicht so gut abgestimmt war wie beim Nr.-1-Bike. Jedenfalls war das Gefühl anders, das kann nach dem vielen Regen natürlich auch ein bisschen mit den geänderten Verhältnissen zu tun gehabt haben. Ich habe ein paar Schrecksekunden gehabt in Kurven, in denen ich im ersten Lauf überhaupt keine Unsicherheiten gespürt habe.  In Turn 8 hatte ich Mühe, auch in Turn 15, vorher dort nie. Ich wollte nicht mehr pushen, denn ich hatte genug Warnungen. Selbst als es weniger Wasser auf der Piste hatte, blieb es vorne noch gefährlich.»

In der Kurve 15 hatte ich ein paar bange Moment. Es ist immer so, dass das Motorrad meine Befehle nicht annimmt, wenn ich den Gasgriff voll aufgedreht habe», schilderte Bradl. «Das Motorrad macht einfach, was es will. Es gibt nichts Konstantes, die Elektronik wechselt von 'engine brake' zu 'acceleration' – und das wiederholt sich dauernd... Ich habe an diesem Wochenende oft genug gesagt: Im Trockenen ist das ein Desaster. Und im Nassen ist es noch schlimmer. Ich habe mich im zweiten Rennen deutlich schlechter gefühlt. Im Trockenen haben wir hier bis zum FP3 kleine Fortschritte gemacht. Aber im Nassen stehen wir wieder bei Null. Das ist keine Beschwerde, das ist Tatsache. Ich will besser werden, wir wollen Fortschritte erzielen, keine Rückschritte.»

«Heute haben sich die Bedingungen von Runde zu Runde geändert. Aber insgesamt kann ich sagen, dass der Grip hinten schlechter wurde, als weniger Wasser auf der Piste stand», wunderte sich Stefan. «Nach dem üblen Slide in Turn 15 hat mich Barbera überholt. Ich konnte mich nicht wehren.»

Stefan Bradl hat jetzt in diesem Jahr sieben Mal hintereinander gepunktet – das hat er in der MotoGP-WM bisher noch nie geschafft.

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