Ein Hoffnungsschimmer bei der KTM AG

Valentino Rossi (2.): «Ich war schon etwas traurig»

Von Günther Wiesinger
Das Podest in Brünn: Rossi, Sieger Crutchow und Márquez

Das Podest in Brünn: Rossi, Sieger Crutchow und Márquez

Erster Podestplatz seit Barcelona, auf Lorenzo (nur Rang 17) heute 20 Punkte wettgemacht – Valentino Rossi zeigte sich nach dem Brünn-GP gut gelaunt.

Valentino Rossi schaffte mit dem zweiten Platz beim Brünn-GP den Sprung auf Platz 2 in der WM-Tabelle, er liegt jetzt 53 Punkte hinter Márquez und sechs Punkte vor Lorenzo. Er hat dem spanischen WM-Leader Márquez in acht Tagen sechs Punkte abgeknöpft, aber es sind nur noch sieben Rennen zu fahren...

Trotzdem: Rossi hat jetzt beste Aussichten, nach 2014 und 2015 zum dritten Mal in Serie Vizeweltmeister zu werden.

«Ich habe die Besichtigungsrunde abgespult und gesehen, dass die Bedingungen ganz anders waren als im Warm-up am Vormittag, es stand viel weniger Wasser auf der Strecke», schilderte der Yamaha-Star. «Wir beratschlagten, welche Reifen wir nehmen sollten. Wir ließen uns auch von Michelin-Techniker Pascal beraten. Am Grid herrschte ein Durcheinander; jeder schaute auf die anderen Bikes und wollte rausfinden, welche Reifenwahl die beste sein würde. Manche haben die Reifen gewechselt und die Wahl dann wieder zurück verändert... Es war ein Risiko. Aber am Schluss haben wir hinten den harten Reifen genommen, vorne leider nicht, das war ein Fehler. Aber in der Früh hatte ich mit der weichen Mischung noch ein gutes Gefühl. Deshalb war ich nicht so tapfer wie Cal.»

«Die ersten Runden waren ein Albtraum, ich war verzweifelt. Ich dachte, ich hätte es wieder vergeigt, wieder einen Fehler begangen. Ich war in der Anfangsphase zu langsam, alle haben mich innen und außen überholt. Aber zu einem gewissen Zeitpunkt wurde mir klar: Wenn es heute nicht ganz auftrocknet, wird es keinen Motorradwechsel geben, dann könnte der harte Reifen hinten noch positive Auswirkungen haben. Dann hat mich Cal überholt, ich sah, dass er schnell ist. Ich wusste, er hat den harten Hinterreifen. Also habe ich mich darauf konzentriert, gut zu fahren und keinen Fehler zu machen. Es war unterhaltsam dann in der zweiten Rennhälfte.»
«Dieser heutige zweite Platz ist wichtig, denn ich war seit meinem Sieg in Catalunya nicht mehr auf dem Podest», ergänzte Rossi. «Das ist lange her. Ich bin schon etwas traurig geworden. Seither war ich oft konkurrenzfähig, aber ich hatte Pech oder ich habe zu viele Fehler gemacht und viele Punkte verspielt. Deshalb ist das heutige Ergebnis sehr wichtig für mich und das Team. Diese 20 Punkte sind kostbar für die Weltmeisterschaft, denn im Fight gegen Lorenzo habe ich viele Punkte wettgemacht. Jetzt bin ich WM-Zweiter.»

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