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WM 125 ccm: Jonas Folger 2011 im Eckl-Team?

Von Günther Wiesinger
Jonas Folger auf der Werks-Aprilia

Jonas Folger auf der Werks-Aprilia

Im Vorjahr war Jonas Folger die Entdeckung des Jahres. 2010 erlebte er bisher nur Rückschläge. Die Ursachen sind vielfältig.

Nur Platz 15 beim Saisonauftakt in Katar, in Jerez in der vorletzten Runde auf Platz 10 vom Niederländer Jasper Iwema abgeschossen: Die ersten beiden 125-ccm-WM-Läufe 2010 sind absolut nicht nach dem Geschmack von Jonas Folger (16) verlaufen, der im Vorjahr als GP-Neuling grossartiger WM-Zwölfter wurde für in dieser Saison eigentlich unter die ersten fünf vorstossen wollte.

Die Ursachen für den schwachen Saisonstart sind vielfältig. Bei den IRTA-Tests im März beklagte Folger einige Kolbenklemmer, die teilweise zu Stürzen führte. Der Bayer kam mit der harten Paioli-Vordergabel der Werks-Aprilia RSA 125 nicht ideal zurecht. Und manchmal sehnte sich Folger nach seiner letztjährigen Aprilia RSW, die sicher leichter abzustimmen war.

Im Ongetta-Aprilia-Team von Fiorenzo Caponera herrscht in diesem Jahr Hochbetrieb. Im Vorjahr hatte er vier 125er-Piloten unter Vertrag, für dieses Saison versprach der Italiener eine Reduktion auf zwei bis drei Fahrer. Jetzt müssen allerdings fünf Fahrer betreut werden. Neben Folger noch Fagerhaug, Masbou, Marconi und der Malaysier Khairuddin. Eigentlich sollte es für dieses Quintett zwei Chefmechaniker geben, aber es gibt nur einen. Und die ersten Rennen haben gezeigt: Schnelle Zylinder sind in diesem Team Mangelware.

Jonas Folger ist der Missmut anzusehen. Mit kritischen Äusserungen hält er sich zurück. Aufmerksamen Beobachtern bleibt aber nicht verborgen: Das Verhältnis zu Teambesitzer Caponera hat stark gelitten.

Nach einem Klemmer im Samstagvormittag-Training in Jerez (er brachte keine einzige schnelle Runde zustande) versicherte Aprilia-Pilot Folger: «Für das Vertrauen ist es nicht hilfreich, wenn du nie weißt, ob der Motor in der nächsten Kurve klemmt.»

Folger hat 2009 beim Jerez-GP aufhorchen lassen, als er vom 35. Startplatz in einer beispielhaften Aufholjagd auf Platz 2 vordrang, ehe er in der vorletzten Runde nach Kollision mit Pol Espargaro stürzte.

Doch der hochbegabte Folger, der mit 13 Jahren schon in der Spanischen und in der Deutschen Meisterschaft (125 ccm) Podestplätze erzielt hat, hat in seiner Laufbahn schon einige Rückschläge überwunden. Jetzt hofft er auf einen Aufwärtstrend beim Le-Mans-GP (23. Mai), bei dem er 2009 mit Platz 2 sein bisher bestes GP-Ergebnis erzielt hat.

Und die neue Wochenzeitschrift SPEEDWEEK liess in Ausgabe 19/2010 bereits durchblicken, wie Folgers Zukunft aussehen könnte. Der Deutsche Harald Eckl (54), Teilhaber beim spanischen Tuenti-Derbi-125-Team (mit Efren Vazquez und Pol Espargaro), will Folger für 2011 unter seine Fittiche nehmen. «Ich habe schon beim Sachsenring-GP 2009 mit Vater Jakob Folger gesprochen. Aber Caponera hat ihm damals eine Werksmaschine und das Blaue vom Himmel versprochen», sagt Eckl. «Für 2011 sind wir an Jonas interessiert. Er ist der Beste von den jungen Deutschen.»
 

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