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MXGP: Zwei Läufe bleiben, aber das Format ist offen

Kolumne von Adam Wheeler
Ab 2014 starten die MX1-Fahrer als MXGP-Piloten

Ab 2014 starten die MX1-Fahrer als MXGP-Piloten

Die wichtigsten Eckpunkte für die Motocross-WM ab 2014 wurden geregelt. Fragen sind aber geblieben. Meine Meinung zur neuen MXGP-Zukunft.

Es gab viele Meinungen, Ideen, Hoffnungen – und auch Ängste – aber am Ende waren die Neuigkeiten aus dem Gipfeltreffen in der Schweiz der Hersteller, des Weltverbandes FIM und GP-Promoter Youthstream nicht wirklich spektakulär oder radikal. Eine Verkürzung der Grand-Prix-Rennen von 35 min auf 30 min + 2 Runden bedeutet eine Angleichung an das amerikanische Format. Das war etwas, was Youthstream schon vor einigen Jahren anstrebte, es musste nur noch auf den richtigen Moment gewartet werden.

Das Umbenennen der MX1-WM in «MXGP» war ebenfalls wenig überraschend. Es war der erste Schritt, eine authentische Königsklasse zu etablieren, nachdem in den vergangenen Jahren schon zwischen den 250ern und 500ern hin- und her gebummelt wurde. Das Auftauchen von MXGP war kaum schockierend, denn mit einem aufmerksamen Blick auf die GP-Strecken dieses Jahres zeigten sich diverse Werbebanner mit Social-Media-Hinweisen, die auf «MXGP» hinwiesen.

Es ist nicht das erste Mal, dass der Motocross-Sport diesen Prozess durchmacht, es wird interessant zu sehen, wer 2014 der zweite MXGP-Weltmeister wird. Der erste war Stefan Everts 2003 (Es war die Vorgängerserie der heutigen MX1 mit den 450-ccm-Viertaktern und den alten 250-ccm-Zweitaktern). Bei dieser Saison damals wurde nur ein Rennen pro Klasse ausgetragen. Es war das dritte und letzte Jahr des unpopulären Rennformats und Everts nutzte es, um seinen beispiellosen Status zu unterstreichen: Er gewann nicht nur die meisten MXGP-Läufe in der zweiten Saisonhälfte, sondern auch welche in der 125er Kategorie mit einer 250-ccm-Viertakt-Yamaha.

Ich sprach kürzlich beim Ernée-GP mit dem Belgier über seine historische Marke, als er 2003 auf derselben französischen Strecke alle drei Klassen – 125, MXGP und 650 – am selben Tag gewann und sich damit in den Geschichtsbüchern verewigte.

Youthstream fügte sich der Mehrheit

Jetzt wurde der Zeitplan für 2014 bei fixen zwei Rennläufen pro GP belassen. KTM-Sportchef Pit Beirer liess in Maggiora durchblicken, dass sich die Hersteller in Italien getroffen und einstimmig beschlossen haben, diesen Kernpunkt des Motocross nicht von einer Abrissbirne zerstören zu lassen. Youthstream-Präsident Giuseppe Luongo (der beim Italien-GP sein 30-jähriges Jubiläum in der Event-Promotion feierte) hatte schon einen Monat zuvor der Presse gesagt, er sei der Opposition müde geworden und würde sich nicht gegen die Meinungsmehrheit wehren. Natürlich müssen wir noch abwarten, wie der Sport tatsächlich präsentiert wird. Der zweite Lauf könnte als GP-Entscheidungsrennen behandelt werden, indem der erste sogar schon am Samstag gefahren wird oder bei der Punktevergabe weniger Bedeutung bekommt.

Youthstream wird versuchen, den GP-Sport neu zu verpacken, um neue Kundschaft anzusprechen – der Wille, dies zu versuchen, kann dem Promoter nicht abgesprochen werden. Jede Bewegung in jede Richtung wird Kompromisse enthalten. Das schwierigste Unterfangen dabei ist, die schmale Überschneidungsfläche zu finden, mit der die meisten Beteiligten zufrieden sind.

MX2-WM: Echte Entwicklung erst nach Herlings-Abschied

Es ist nett zu sehen, dass die MX2 überleben und ein Teil der Show bleiben wird. Aber mit dem beibehaltenen Alterslimit von 23 Jahren scheitere ich beim Versuch, einen erkennbaren Unterschied zur starken und populären EMX250 zu sehen, die Serie, die eigentlich eine Stufe darunter angesiedelt ist. Ich warte noch immer auf eine brauchbare Erklärung dieser Altersbeschränkung, ausser dass sie die MXGP-Klasse zwangsernährt. Da Jeffrey Herlings via Twitter informierte, dass er nicht die Absicht hat, seine KTM 250 SX-F für 2014 in die Ecke zu stellen (dass muss er auch nicht, denn die Regel, dass ein Doppelweltmeister aufsteigen muss, wurde aufgehoben), besteht die Gefahr, dass die MX2 nochmals ein Nicht-Wettkampf wird. Denn erst wenn das niederländische Jahrhunderttalent zu neuen Ufern aufbrechen wird, kann diese Kategorie richtig beginnen, junge, aufregende und erfahrene Talente zu entwickeln.

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