KTM: Im Werk gingen die Lichter aus

Kevin Strijbos zu alt für Suzuki? Andere Angebote!

Von Frank Quatember
Kevin Strijbos bei seinem Gaststart in Tensfeld

Kevin Strijbos bei seinem Gaststart in Tensfeld

Mit 29 Jahren zählt Kevin Strijbos zu den Veteranen im Motocross-GP-Zirkus. Sein Platz im Suzuki-Werksteam wackelt, bei anstehenden Veränderungen könnte der Belgier plötzlich ohne Bike dastehen.

Nach der schweren Handverletzung zu Saisonbeginn, gefolgt von einer monatelangen Pause, kehrte Kevin Strijbos Mitte Juni im italienischen Maggiora wie Phönix aus der Asche zurück und fuhr sensationell auf das Grand-Prix-Tagespodium.

«Als ich nach meiner OP und der langen Pause beim GP in Italien wieder anfing Rennen zu fahren, habe ich nicht über Plätze an der Spitze nachgedacht», erzählte der Suzuki-Pilot SPEEDWEEK.com. «Aber dann schaffte ich das Podium, dachte aber, okay es war im Schlamm und weil mein Start gut war, könnte es auch Zufall sein. Aber beim nächsten Rennen in Teutschenthal war es genauso und das hat mich echt überrascht.»

Apropos Teutschenthal. Strijbos hat zur vieldiskutierten Sturzserie beim deutschen MXGP seine eigene Theorie: «Ich kenne Teutschenthal seit so vielen Jahren und glaube, dass die Entwicklung der Motorräder die Ursache für die vielen Stürze und Verletzungen ist. Wir können mit mehr Speed über komplizierte Passagen gehen und der kleinste Fehler führt bei solcher Geschwindigkeit zum Unglück.»

Beim letzten WM-Lauf im lettischen Kegums verpasste Strijbos um einen Punkt das Tagespodium, er ist aber trotzdem nicht unzufrieden mit dem Ergebnis: «In Kegums hätte ich gewinnen können, aber leider habe ich es im zweiten Lauf vermasselt. Im ersten Lauf hab ich alles versucht, um Coldenhoff zu passieren, aber er ist im Moment sehr schnell. Wir haben vor Kegums zusammen in Lommel trainiert und er war schneller als ich. Im Rennen hatte ich ihn schon fast passiert, aber er hat sich gut zur Wehr gesetzt und der Sieg war auch verdient. Ich bin zufrieden mit Platz 2 und habe auf den zweiten Lauf gehofft. Leider vergebens, ich kam am Start schlecht weg und dann waren die Abstände an der Spitze zu groß. Mehr als Platz 6 war nicht drin. Was die WM betrifft, möchte ich vor allem so oft wie möglich aufs Podium fahren und auf jeden Fall noch einen Tagessieg holen. Mein letzter war nämlich 2007, das ist viel zu lange her.»

Am vergangenen Wochenende gab der Belgier auf der Geboers-Suzuki im Tensfelder Sand ein Gastspiel und hat durchaus Lust auf weitere Masters-Rennen. «Wir werden sehen, das Wochenende nach Lommel wäre frei, es ist auch keine Belgische Meisterschaft und ich könnte in Ried an den Start gehen. Auch Lichtenvoorde und Gaildorf sind denkbar, aber GP und die Meisterschaft in Belgien gehen vor.»

Ganz oben auf seiner To-do-Liste steht die brisante Frage: Für welches Team fährt er 2016? Kevin Strijbos wird diese Frage innerhalb der nächsten Woche beantworten: «Mein Vertrag läuft aus und natürlich stehen viele Dinge im Raum. Ich habe Angebote vorliegen, auch von Suzuki. Ich werde mich vor Loket entscheiden, weil ich es nicht mag, so lange Unklarheit zu haben. Das ist mental wichtig für mich, ich muss mich auf das Fahren konzentrieren. Wichtig ist auch für mich in einem Werksteam zu fahren. Was die Gerüchte um die Struktur im Werksteam Suzuki angeht: Sylvain Geboers ist jetzt 72 Jahre alt und klar ist es möglich, dass Stefan Everts kommt. Irgendjemand wird das Team kaufen und ich kann mir gut vorstellen, dass an den Gerüchten um seinen Wechsel von KTM zu Suzuki was dran ist.»

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