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Jännerrallye: Keferböck/Minor – gute Pace bis WP 8

Von Toni Hoffmann
Johannes Keferböck

Johannes Keferböck

Johannes Keferböck blickt zurück auf seine 15. Jännerrallye: Gute WP-Zeiten und vor allem sehr viel Freude am Fahren. Zumindest bis zur achten Prüfung, auf der Keferböck/Minor einen Hang hinabgeschlittert sind.

So viele Fans wie bei dieser Ausgabe des Freistädter Kult-Events hat man schon lange nicht mehr gesehen. Das kann Johannes Keferböck nur bestätigen, schließlich fuhr der Jännerrallye-Sieger 2018 an diesem Wochenende seine bereits 15. Jännerrallye: «Es war schön zu sehen, wie viele begeisterte Rallyefans an den Strecken waren. Und das Christof Klausner Memorial ist von den Fans gut angenommen worden, nie zuvor sind so viele Fans draußen geblieben, womit auch Teams mit höheren Startnummern in den Genuss dieser einzigartigen Atmosphäre kamen. Die Freistädter Fans machen diese Rallye zu einem echten Highlight im Kalender.»

Sein persönlicher Kalender zeigt einen randvollen Januar an, denn Johannes Keferböck und Ilka Minor starten in der Rallye-Weltmeisterschaft (WRC2, Masters-Cup) und sind bei der Saisoneröffnung, der legendären Rallye Monte Carlo (19. bis 23. Jänner) am Start. Aus diesem Grund haben Johannes und Ilka im Vorfeld der Jännerrallye ihren Aufschrieb von Deutsch auf Englisch umgebaut.

«Das ist schon eine große Umstellung, aber es bringt einem eben auch gewisse Vorteile», wie Ilka Minor erklärt: «Man sagt im Englischen den Radius von 1 bis 6 zuerst, dann erst kommt die Richtung links oder rechts. Man erhält also die wesentliche Information in punkto Bremsmanöver zuerst. Und es ist insgesamt kürzer, prägnanter, man kann es in Englisch schneller aussprechen. Es gibt zum Beispiel Sprachen, die grundsätzlich zu ‚langsam‘ sind - in Litauen zum Beispiel fahren viele Piloten mit englischem Aufschrieb.»

Insgesamt blickt Ilka Minor trotz des Ausfalls zufrieden auf das Wochenende zurück: «Die Reifenwahl hat immer gepasst, unsere Zeiten haben gepasst und wir hatten eine gute Stimmung im Auto und im Team.»

Am Freitagmorgen waren die Bedingungen, auch oder gerade wegen der Abwesenheit von Schnee, besonders knifflig: «Es war etxrem nass und die Strecke wurde mit jedem Teilnehmer ein bisschen schlechter», so Keferböck. Auch die darauffolgende WP Unterweißenbach empfand er als «herausfordernd, auch wegen des Nebels». Nach den ersten drei Prüfungen lagen Keferböck/Minor auf dem sechsten Gesamtrang, 11,4 Sekunden hinter Jungtalent Michael Lengauer und 17,1 Sekunden vor Rekordstaatsmeister Raimund Baumschlager.

Auf der 3,3 Kilometer langen Superspecial-Prüfung in Freistadt passierte Keferböck ein Fehler: «Ich habe einmal einen Abzweig verpatzt, wo mir kurz die Drehzahl in den Keller gefallen ist.» Auf der kurzen Prüfung kam es naturgemäß auf jede Zehntelsekunde an, wie das Ergebnis zeigt: Die Bestzeit ging an den regierenden Staatsmeister Simon Wagner, nur eine Zehntelsekunde dahinter landete WM-Pilot Fourmaux, eine weitere Zehntel dahinter Hermann Neubauer und abermals eine weitere Zehntel dahinter, mit insgesamt also drei Zehntelsekunden Rückstand landeten Keferböck/Minor auf Platz vier. Diese Platzierung konnten die beiden auch auf der 8,9 Kilometer langen SP Liebenau belegen, im Gesamtklassement blieben Keferböck/Minor auf Rang sechs.

Keferböck: «Einen Tick zu schnell...»

Keferböck erzählt: «Es hat uns richtig Spaß gemacht und wir haben uns auch auf der darauffolgenen WP8 Schönau-St. Leonhard sehr wohl gefühlt, bis zu jenem Moment, wo wir von der Strecke abkamen. Es war eine schnelle Kurve, die am Ausgang jedoch zumacht, was ich in dem Moment nicht bedacht habe, wir waren einen Tick zu schnell und schon flogen wir ab. Wir sind über einen Hang rausgeflogen und den Hang hinabgeschlittert. Wir hatten Glück, dass da keine Bäume waren. Ich habe dann versucht, über die Böschung wieder auf die Strecke zu gelangen, doch dann sind wir mit der Fahrzeugschnauze einfach steckengelieben und somit war der Tag für uns beendet.»

Dann fügt er hinzu: «Wir haben dann überlegt, am nächsten Tag einen Restart zu machen, doch in Hinblick auf die bevorstehende Monte haben wir den Skoda dann doch lieber abgestellt und für die Monte geschont. Die Wetterbedingungen waren am Samstag nicht so, dass es ein sinnvoller Test für die Monte gewesen wäre. Denn dort erwarten wir schon ein anderes Wetter. Dennoch waren die Prüfungen, die wir gefahren sind, durchaus nützlich für den bevorstehenden WM-Auftakt. Das Keane Motorsport Team hat einen hervorragenden Job geliefert und es war einfach wunderschön, das Comeback meiner Heimrallye als Pilot mitzuerleben. Jetzt scharren wir bereits voller Vorfreude in den Startlöchern für die Rallye Monte Carlo.»

Quelle: Trawniczek

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