Reuche gewinnt erneut die Rallye du Valais
Laurent Reuche/Jean Deriaz
Ein chaotischer dritter Rallyetag mit Regen, Nebel, Schnee und Eiswirbelte das Klassement nochmals komplett durcheinander. Am Ende feierteder Vorjahressieger Laurent Reuche (Peugeot) nach einem Unfall amVortag auch 2012 den Sieg in Martigny. Spannender hätte die RallyeInternational du Valais nicht sein können. Drei Schweizer Meisterlieferten sich bis ins Ziel einen erbarmungslosen Kampf auf höchstemNiveau um den prestigeträchtigen Gesamtsieg im Wallis.
Der Neuenburger Ingenieur Laurent Reuche mit Beifahrer Jean Deriazjubelte schliesslich wie im Vorjahr vom Siegerpodest. Reuche: «Einfachgenial. Nach dem Gewinn des Meistertitels 2011 konnte ich diese Saisonaus Budgetgründen nur wenige Rallyes fahren. Diese hier ist meinabsoluter Saisonhöhepunkt. Gestern Abend schien ein Sieg plötzlich sehrfraglich. Bei der letzten Sonderprüfung riss ich bei einem Ausrutscherein Rad ab. Dank Allradantrieb konnte ich das Ziel trotzdem nocherreichen und verlor nur 1:15 Minuten. Heute war mein Peugeot wiederperfekt. Und ich hatte auch Glück mit der Reifenwahl. Die Strassen warenextrem rutschig, der Schneematsch war unberechenbar.»
Nach dem Start am Donnerstag durften sich sogar sechs Teams Chancen aufden Gesamtsieg ausrechnen. Als erster musste Michael Burri (Peugeot),der Sohn des achtfachen Valais-Siegers Olivier Burri, die Ambitionenstreichen. Zum einen konnte er das Tempo seiner direkten Gegner niemitgehen, schliesslich fiel er nach einem Ausrutscher aus.
Nach einer ersten Bestzeit verabschiedete sich auch der achtfachebelgische Meister Pieter Tsjoen schnell von den Sieganwärtern. Schon inder zweiten Sonderprüfung leistete er sich einen harmlosen Überschlag,der ihn über vier Minuten kostete. Danach drehte er bei der Weltpremieredes neuen Citroën DS3 RRC (Regional Rally Car) trotz viel Respekt vorden Schweizer Bergen mächtig auf und fuhr auf den vierten Platz.
Schliesslich kam auch Lokalmatador Sébastien Carron (Peugeot), dererstmals mit einem S2000 startete, mit den Verhältnissen nicht zurechtund verlor viel Zeit. Damit waren es noch drei, die um den Sieg fochten:Florian Gonon (Peugeot), der beide ersten Etappen als Leader beendete,verlor mit Startnummer 1 im tiefen Schneematsch viel Zeit, zudem wollteer nach seinem schweren Unfall im Vorjahr keinen Ausfall riskieren.
Der frisch gebackene Schweizer Meister Nicolas Althaus (Peugeot), dernach einem verhaltenen Rallyebeginn immer besser in Form kam, büsste amSamstag Morgen viel Zeit durch einen Reifenschaden ein. Schliesslichverpasste er Rang zwei hinter Gonon um 3,7 Sekunden.
Auch dem Deutschschweizer-Duell um den Gruppe N-Sieg fehlte es nicht anSpannung. Gruppe N-Leader Urs Hunziker (Subaru) fiel am dritten Tag miteinem Reifenschaden hinter seinen Verfolger Ruedi Schmidlin(Mitsubishi). Der draufgängerische Aargauer konnte den Rückstand wiederwett machen und sich mit schnellen Zeiten hinter RundstreckenpilotJonathan Hirsche (Peugeot) auf Gesamtrang 7 vorfahren. Ruedi Schmidlin,der bei acht Valais-Teilnahmen erst das dritte Mal ins Ziel kam, wurdeglücklicher Gesamt-9. und Zweiter der Gruppe N vor Ex-Skistar undLokalmatador Philippe Roux (Skoda).