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TT SuperClassiX in Oschersleben: Volle Töpfe Retro

Von Wolfhard Töns
Selten hat es ein so pralles TT SuperClasssiX-Feld gegeben wie beim diesjährigen BIKEtoberfest in der Motorsport Arena Oschersleben. 30 Fahrer stellten sich der Starterampel, davon allein zehn in der TT Open.

Toll zu sehen, wieviel Leben und Liebe ihrer Fahrer noch in den über zehn Jahre alten Racebikes steckt! Beliebteste Motorräder dabei sind die Honda CBR 600RR in der TT F2, Suzuki GSX-R 1000 K4 in der TT F1, und auch immer mehr Aprilia Mille und Ducati 996 tauchen inzwischen bei den SuperClassiX auf.

Sonderstatus hatte dabei die einzige «Ypse», Yamaha YZF 750, von Axel Adickes am Start. Es ist ein Neuaufbau wie aus dem Bilderbuch, der nur beweist, wie individuell so ein Superklassiker aufzubauen und auszustatten ist. Rein vom Budget her wäre das bei einer neuen BMW oder M1 gar nicht zu machen! Und sogar in der unverständlich unterschätzen TT Aircooled stellten sich drei Ur-Gixxer in die Startaufstellung.

Den engsten Fight dabei bot die TT Open, die in der die Spitze ebenso deutlich wie geschlossen unter 1:40 fuhr. Guido Wemhöner mit seiner GSX-R 1000 K4 aus der Bridgestone100 und Christian Griessner mit einer Yamaha R1 aus Österreich (Teamname: «Volle Töpfe Retro») hießen dabei die vordersten Protagonisten, die sich die Siege untereinander teilten, mit Respektabstand gefolgt von Stefan Solterbeck (GSX-R 1000) und Ralf Meyer (Yamaha R1), die beide je einmal Patrick Bökle unterlagen, der bereits in Schleiz aufgetrumpft hatte und mit seiner Fireblade vom Team «Pussy Racing» hier auch zwei achtbare vierte Ränge eroberte.

Wemhöner holte sich so auch klar den TT Open-Titel, den ihm nur Heinz Cordes hätte streitig machen können. Der Wellbrock-Honda-Fahrer brachte seine CBR 900 auf die Plätze 6 und 7 und sich somit auf Platz 2 der Gesamtabrechnung vor Stefan Solterbeck als Drittem. Cordes liess dabei zweimal seinen Traditions-Rivalen Herrmann Kellner hinter sich, der nach sehr durchwachsener Saison aber schon froh war, seine ZXR 980 unbeschadet ins Ziel gebracht zu haben. Sven Ohrmann und Bo Thygesen, beide Gaststarter, standen offensichtlich nicht gut genug im Training, um weiter vorne eingreifen zu können.

In der TTF2 stand die Entscheidung noch auf Messer Schneide zwischen Daniel Groth (CH) mit seiner Honda CBR 600 PC40 und Johnny Wagner Rasmussen (DK) auf seiner Kawa ZX 6R. Doch nachdem Johnny in Lauf 1 nur bis zur letzten Runde kam, er aber nicht das Ziel sah, hieß es «Freie Bahn!» zum TTF2-Titel für Daniel Groth, selbst wenn er den Sieg in Lauf 2 einem entfesselt fahrenden Ralf Teller überlassen musste. Johnny durfte sich hingegen mit Platz 3 in Lauf 2 und Platz 2 in der Meisterschaft versöhnen.

Christian Vorsmann, mit seiner CBR 600 erstmals am Start, machte seine Sache ganz hervorragend und holte nicht nur zwei vierte Plätze, sondern bezwang auch den Tabellendritten, Jens KIndermann auf seiner Kawa, der sich einen Nuller leisten konnte und damit noch immer besser abschnitt als Benedikt Küster, der in seinem Debütjahr zu Saisonbeginn schon das Stockerl gesehen hatte, aber jetzt seine R6 schon nach dem Training irreparabel wieder einpacken musste. Tino Müller mit der einzigen, aber unterlegenen Gladius am Start, konnte das Tempo nicht ganz mitgehen, ließ sich aber nicht kirre machen und sah zweimal das Ziel.

Die TT F1 lag fest in den Händen der großen Zweizylinder, insbesondere der Ducati 996 R von Frank Behrje. Wie einst in der ProThunder zog er den anderen gnadenlos auf und davon - am längsten dranbleiben konnte da noch Wilk Schmidt mit seiner Aprilia RSV Mille, der in beiden Rennen mit Riesen-Respektabstand den zweiten Platz hinter Stumpen-Frankie belegte. Strohfeuer über einen Lauf brannten Johannes Bracher mit seiner Honda VTR 1000 und Sebastian Roters mit seiner Aprilia Mille ab: In je einem Rennen gab es Applaus für einen feinen dritten Platz und Schmach über einen Nuller im anderen.

Allzu sehr grämen musste Johannes Bracher sich aber nicht: Mehr als Platz 2 in der F1-Meisterschaft lag ohnehin nicht drin, denn den Titel hatte ohnehin seit dem letzten Event Andreas Redlin inne, der somit auf seinen vierten und fünften Platz nicht einmal angewiesen war. Gute Unterhaltung hatte er dennoch – in der Person von Dominik Scherbacher mit seiner Suzuki GSXR 750 K5, der somit zweimal den klassenbesten Vierzylinder ins Ziel brachte, denn darüber hinaus gab´s in der TT F1 nur noch die Adickesche Ypse, die aber im direkten Fight mit der TL 1000 von Schleiz-Sieger Tobias Daume unterlag.

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