KTM: Im Werk gingen die Lichter aus

MV-Einzelkämpfer Leon Camier fuhr '16 ins Rampenlicht

Von Kay Hettich
Leon Camier hatte es mit der MV Agusta nicht immer leicht

Leon Camier hatte es mit der MV Agusta nicht immer leicht

Mit nur einem Motorrad war MV Agusta in der Superbike-WM 2016 vertreten, dem tapferen Leon Camier gelangen dennoch trotz widriger Umstände eine außerordentliche Saison.

Bereits in der Saison 2015 zog sich Leon Camier als Einzelkämpfer mit der MV Agusta F4 anständig aus der Affäre (WM-13. Mit 89 Punkten), doch in diesem Jahr lieferte der Brite eine schon beinahe meisterhafte Leistung ab: Obwohl er in fünf von 26 Rennen nicht ins Ziel kam (das sind 19%), steigerte er sich auf den achten WM-Rang und sammelte insgesamt 168 WM-Punkte.

Dabei waren die Umstände für Camier alles andere als leicht. Zu Saisonbeginn stand der Fortbestand seines Teams wegen der finanziellen Schieflage von MV Agusta auf der Kippe, dann übernahm Forward-Boss Giovanni Cuzari das Team – zumindest offiziell – und neue Leute kamen ins Team. Und auch ob die wunderschöne F4 2016 standfester sein würde als in der Saison 2015, musste zumindest stark bezweifelt werden.

Doch Camier startete beim Saisonauftakt auf Phillip Island mit einem umjubelten siebten Platz in die Saison – und das war nur der Anfang! In Assen brauste der 30-Jährige als Vierter ins Ziel, dasselbe Kunststück gelang ihm bei seinem Heimrennen in Donington Park. Insgesamt erreichte der Brite sieben Top-5-Resultate, in 15 Rennen war unter den besten zehn platziert und 19 Mal kreuzte er in den Punkterängen den Zielstrich. Zwei Rennstürze in Jerez (Lauf 2) und Losail (Lauf 1) sind nur ein kleiner Makel einer tollen Saison.

Obwohl seine Performance auch anderen Teams und Herstellern nicht unbemerkt blieb, hatte Camier nur wenige konkrete Angebote für 2017. Weil am erfolgversprechendsten, einigte er sich auf ein weiteres Jahr mit MV Agusta.

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