Aragón-Test, Stand 13 Uhr: Große Honda-Experimente

Von Ivo Schützbach
Zur Mittagspause führt Ducati-Werksfahrer Chaz Davies die Superbike-Tests im MotorLand Aragón mit knappem Vorsprung auf die Kawasaki-Asse Jonathan Rea und Tom Sykes an. BMW ist Best of the Rest.

Während sich Kawasaki und Ducati in Aragón um die Feinabstimmung ihrer Maschinen kümmern, haben es die Gegner mit größeren Baustellen zu tun.

Bei Ducati probiert Sonntag-Sieger Chaz Davies zum wiederholten Mal eine andere Schwinge, mit der Teamkollege Marco Melandri schon das ganze Jahr fährt. «Außerdem haben wir einige elektronische Neuerungen», verriet Ducatis Superbike-Direktor Ernesto Marinelli SPEEDWEEK.com. «Die Motorbremse arbeitet damit linearer, außerdem soll die Verbindung zwischen Gasgriff und Hinterrad verbessert werden.»

In 1:49,839 min fährt Davies schon jetzt über eine Sekunde schneller als in der schnellsten Rennrunde am Sonntag. Zu seinem eigenen Pole-Rekord (1:49,319 min) fehlt ihm auf Rennreifen nur noch eine halbe Sekunde. Melandri stürzte in seiner letzten Runde.

«Wir wollen die Kombination aus Fahrer und Motor verbessern», schilderte Tom Sykes’ Crew-Chief Marcel Duinker. «Das wollen wir mit Änderungen am Fahrwerk der Kawasaki erreichen, wir haben einige neue Komponenten. Tom kommt mit den neuen technischen Regeln nach wie vor nicht gut zurecht, wir haben das gleiche Problem wie 2016 und brauchen Zeit.»

Bei Honda haben Nicky Hayden und Stefan Bradl grundlegende Arbeiten zu erledigen, die neuen Motoren bekommen sie erst Mitte April beim nächsten Test in Portimão. «Wir experimentieren quasi mit allem», erzählte Steve Jenkner, der als Fahrwerksexperte von Öhlins für die beiden Weltmeister arbeitet. «Mit der Elektronik und dem Fahrwerk machen wir große Schritte, die man so während eines Rennwochenendes nie wagen würde.»

Bradl schmunzelte: «Und ich bin das Versuchskaninchen.»

Milwaukee Aprilia hat ebenfalls grundlegende Sorgen, entsprechend sieht das Testprogramm von Eugene Laverty ähnlich aus wie das der Honda-Asse. «Wir wollen das Bike so hinbekommen, dass es sich endlich gescheit abbremsen und einlenken lässt, auch das Handling muss besser werden», forderte der Nordire. «Wir versuchen große Schritte mit der Elektronik und der Balance des Motorrades.»

Markus Reiterberger und Jordi Torres haben von BMW ein großes Elektronik-Update bekommen. «Dieses hat eine andere Strategie für die Wheelie- und Traktionskontrolle», erklärte der Bayer. Und fügte lobend hinzu: «Es unterstützt den Fahrer ordentlich, das geht in die richtige Richtung. Bislang hat die Wheelie-Kontrolle wenig eingegriffen, wir mussten selbst viel mit dem Gasgriff machen.»

Als Vierter wurde Torres hinter Ducati und Kawasaki Best of the Rest.

Zeiten Superbike-Test Aragón, 3. April 2017

1. Chaz Davies (GB), Ducati, 1:49,839 min
2. Jonathan Rea (GB), Kawasaki, 1:49,901
3. Tom Sykes (GB), Kawasaki, 1:50,103
4. Jordi Torres (E), BMW, 1:50,708
5. Alex Lowes (GB), Yamaha, 1:50,875
6. Javier Fores (E), Ducati, 1:50,884
7. Marco Melandri (I), Ducati, 1:50,886
8. Leandro Mercado (RA), Aprilia, 1:50,978
9. Eugene Laverty (IRL), Aprilia, 1:51,157
10. Nicky Hayden (USA), Honda, 1:51,175
11. Michael van der Mark (NL), Yamaha, 1:51,209
12. Roman Ramos (E), Kawasaki, 1:51,267
13. Randy Krummenacher (CH), Kawasaki, 1:51,403
14. Markus Reiterberger (D), BMW, 1:51,596
15. Leon Camier (GB), MV Agusta, 1:51,675
16. Stefan Bradl (D), Honda, 1:51,823
17. Alex De Angelis, (RSM), Kawasaki, 1:53,330
18. Ayrton Badovini (I), Kawasaki, keine Zeit

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