KTM: Im Werk gingen die Lichter aus

Johnny Rea unschlagbar: «Mehr in der Hinterhand»

Von Ivo Schützbach
Weltmeister Jonathan Rea in Assen

Weltmeister Jonathan Rea in Assen

Im zweiten Assen-Lauf verlangte Tom Sykes seinem Kawasaki-Teamkollegen Jonathan Rea alles ab. Doch der WM-Leader triumphierte auch bei seinem 200. Superbike-Rennen.

Weltmeister Jonathan Rea feierte am Sonntag seinen elften Sieg in Assen. Damit baute der Brite seine WM-Führung auf 64 Zähler vor Tom Sykes aus. Ducati-Pilot Chaz Davies liegt bereits 84 Punkte zurück.

Den Kampf gegen Kawasaki-Teamkollege Sykes entschied Rea in der letzten Runde knapp für sich. Am Ende trennten sie nur hauchdünne 0,025 sec. «Ich hatte noch mehr in der Hinterhand. Das grundlegende Problem war der Wind. Ich führte und eröffnete eine Lücke, doch dann hatte ich einen riesigen Vorderrad-Rutscher in Kurve 11. Mein Fuß rutschte von der Raste. Daher entschied ich, meinen Vorsprung zu verwalten. Da ich nicht wusste, wie weit Chaz hinter mir liegt, schaute ich mir ein paar Runden die Boxentafel von Tom an. Als ich sah, dass der Vorsprung ausreichend ist, versuchte ich, mich ein bisschen für die letzten Runden zu schonen. Doch aus Kurve 11 heraus schlingerte meine Maschine wieder. Es war durch den Wind wirklich schwierig, das Feld anzuführen.»

Rea verriet auch, wie er Sykes am Ende hinter sich halten konnte. «In der letzten Runde wollte ich clever vorgehen. In der letzten Kurve machte ich innen zu. Das war nicht der schnellste Weg um die Kurve, aber so schaffte ich es als Erster über die Linie. Auch mein Start war gut, ich arbeitete mich schnell nach vorne und folgte dabei Tom. In der ersten Rennhälfte riskierte ich bis zu diesem Warnschuss viel, in der zweiten Hälfte versuchte ich, den Sieg nach Hause zu bringen», berichtete Rea.

In seinem 200. Superbike-Rennen feierte Rea seinen 45. Sieg. «Es war ein unglaubliches Wochenende. Ich bin damit insgesamt sehr zufrieden. Vor allem mit der Superpole. Meine Runde war die beste Runde, die ich je auf einem Motorrad fuhr», schwärmte der 30-Jährige. «Darauf bin ich sehr stolz. Die Rennen liefen wirklich gut. Doch ich stand schon ziemlich unter Druck, weil ich hier immer so dominant war. Es war schwierig, das weiterzuführen. Der Bereich, in dem wir noch eine Verbesserung brauchen, ist der Vorderreifen. Wir testeten verschiedene Reifenoptionen und kamen etwas vom SC2 ab. Das Set-up der Maschine ist nun etwas anders. Ich hatte das Gefühl, dass mich der Vorderreifen im Rennen etwas im Stich ließ. Wir waren bei der Reifenwahl ein bisschen hin- und hergerissen. Das Turning und der Grip waren gut, aber es fehlte an Stabilität.»

«In Assen fiel mir das erste Rennen leichter, denn ich wusste, wo und wann ich angreifen kann. Ich wusste, was mich erwartet, als Chaz mich in der letzten Schikane wieder ausbremste. Es war vielleicht etwas einfacher, als im zweiten Rennen Tom hinter mir zu haben, denn er war das gesamte Rennen stark. Der Wind machte es auch problematischer, das Rennen anzuführen. Es war viel schwieriger als am Samstag», analysierte Rea.

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