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Carlos Checa über Rente, Depression und die Ducati V4

Von Kay Hettich
Carlos Checa mit seinem Weltmeister-Motorrad von 2011

Carlos Checa mit seinem Weltmeister-Motorrad von 2011

Mit Althea Racing hatte Carlos Checa seine beste Zeit im Motorsport. Bei einer Veranstaltung im privaten Motorrad-Museum seines früheren Teamchefs war der Superbike-Weltmeister von 2011 wiedervereint mit seiner Ducati.

Noch immer ist Carlos Checa einer der beliebtesten Rennfahrer, dabei erklärte der mittlerweile 45-Jährige bereits vor vier Jahren seinen Rücktritt – schwer gezeichnet von zahlreichen Stürzen mit der damals neuen Ducati Panigale. «Das war eine harte Zeit – das Motorrad war einfach noch nicht bereit für die Superbike-WM», sagt der Spanier heute.

Wie weitere Prominente war Checa am Samstag zur Wieder-Eröffnung des privaten Motorrad-Museums 'Moto die Miti' in Civita Castellena von Althea-Boss Genesio Bevilacqua, in dessen Sammlung sich etwa 50 Rennmotorräder verschiedener Jahre, unter anderem das WM-Bike von Casey Stoner von 2007, befinden. «Ich war hier schon früher und habe damit gerechnet, dass sich Genesio etwas besonderes hat einfallen lassen. Aber das hier ist der Hammer, ich werde zukünftig häufiger kommen.Jetzt ist hier alles ausgestellt, was Teil meines Lebens war», staunte auch der Spanier gegenüber motorcyclenews.

Einen besonderen Platz hatte auch die Ducati 1098R, mit der Checa 2011 mit 15 Laufsiegen Superbike-Weltmeister wurde. Das edle Bike wurde ausgestellt, als würde es in einer Box stehen – mit Werkzeug, Lederkombi, Helm und der diversen Trophäen. «Am liebsten würde ich mir meine alte Lederkombi anziehen und das Bike starten», sagte der sichtlich bewegte Spanier. «Der Sound und das Feeling, es nur ein paar Meter zu fahren, ist unglaublich. Damals war ich mit der Ducati so viel unterwegs, im Training, die Rennen, bei Tests – natürlich habe ich großartige Erinnerungen an diese Zeit in mir abgespeichert, und im Moment kommt das alles wieder hoch. Es war im Motorsport die beste Zeit in meiner Karriere, ich bin sehr stolz darauf. Leider sind nicht alle früheren Teammitglieder hier.»

Und was macht ein Carlos Checa als Rennfahrer-Rentner? «Ich habe eine kleine Kooperation mit Nolan und auch mit Ducati stehe ich noch hin und wieder in Kontakt», erzählte Checa. «Ansonsten unternehme ich dies und das. Mal fahre ich mit einem Buggy Rallye durch die Wüste. Dann fliege ich mit einem Sportflugzeug oder fahre mit dem Fahrrad – ich mache immer noch sehr viel Sport. Ich verbringe meine Zeit mit der Familie und Freunden und verfolge natürlich auch MotoGP und die Superbike-WM. Letztendlich versuche ich mein Leben zu genießen. Ich achte auf mich selbst, um gesund zu bleiben. Denn erst vor fünf Monaten war ich depressiv, weil mein Sprunggelenk nicht gut verheilt.»

Checa verfolgt auch die technische Entwicklung von Ducati. Ab 2019 soll die Panigale V4 in der Superbike-WM zum Einsatz kommen. «Ein interessantes Projekt. Ich habe das Bike noch nicht gefahren, aber gesehen – hoffentlich startet es auf einem besseren Level als die V2-Panigale», wünschte sich Checa. «Der Schritt von der 1198 zur Panigale war für Ducati schon ein großer Schritt, mit dem V4 ändert sich das ganze Konzept. Es stimmt mich schon etwas traurig, denn dadurch verliert Ducati auch ein wenig seiner Identität, andererseits ist es technologisch die Zeit dafür. Dann haben alle Werke dieselben Voraussetzungen und Ducati kann sein Potenzial unter Beweis stellen – ich gehe davon aus, dass sie konkurrenzfähig sein werden.»


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