Ein Hoffnungsschimmer bei der KTM AG

Chaz Davies über Melandri: «Manöver eines Dummkopfs»

Von Ivo Schützbach
Chaz Davies rechnete mit Marco Melandri ab

Chaz Davies rechnete mit Marco Melandri ab

Chaz Davies war im zweiten Superbike-Rennen in Jerez auf dem besten Weg zu einem Podestplatz, als er mit Marco Melandri (Yamaha) aneinandergeriet. Der Ducati-Werksfahrer fand deutliche Worte für den Italiener.

Chaz Davies humpelte die steile Treppe aus seinem Kämmerlein im Ducati-Auflieger herunter, bei seinem Crash mit Marco Melandri (GRT Yamaha) in der sechsten Runde des zweiten Superbike-Rennens auf dem Circuito de Jerez hat er sich die Hüfte angeschlagen. «Für das nächste Rennen in Misano bin ich wieder okay», gab er SPEEDWEEK.com umgehend Entwarnung. «Ich machte mir mehr Sorgen wegen der Räder und meiner Hände. Ich hing auf meinem Bike, kam nicht davon los und lag letztlich unter den Maschinen. Hände und Füße überall.»

Wie kam es zur Kollision mit Melandri im Kampf um Platz 4? «Ich war auf Linie», hielt Davies fest. «Schaut euch das Video an, schaut euch meine Linie an. Es ist möglich, dass sich die Yamaha an dieser Stelle der Strecke etwas besser einlenken lässt, das entschuldigt aber nichts. Marco weiß besser, oder sollte mit seiner Erfahrung besser wissen als alle anderen, dass der Scheitelpunkt tief in der Kurve liegt und man entsprechend spät dorthin kommt. Als ich an den Kerbs ankam, erwischte er mich. Ich habe noch nie gesehen, dass dort jemand überholt hat – weder auf einem GP- noch auf einem Superbike, das tut einfach keiner. Es war lächerlich, das zu versuchen. Das ist ein Manöver, welches ich von einem 20-Jährigen erwarten würde, aber nicht von einem bald 37-jährigen Weltmeister. Der größte Scheiß daran ist, dass Marco Marco ist. Er wird sich nicht entschuldigen, es wird aus welchen Gründen auch immer meine Schuld sein.»

«Das war eine dumme Idee von ihm», setzte Davies seine Abrechnung fort. «Hätte er mich am Eingang dieser Kurve überholt, wie ich das bei ihm tat, hätten wir einen weiten Bogen fahren müssen, uns berührt oder wären sogar beide gestürzt. Und ich wäre darüber natürlich nicht glücklich gewesen. Er hätte mich aber zumindest an einer normalen Stelle überholt. Dort wo er es versucht hat, sollte er wissen, dass das niemals funktionieren kann. Er verdient eine Strafe – er hat nicht nur mein, sondern auch sein Rennen zerstört. Das war das Manöver eines Dummkopfs.»

Mit Rang 7 in Lauf 1 und dem zehnten Platz im Sprintrennen kommt Davies in Südspanien nur auf neun Punkte, in der Gesamtwertung liegt er mit 94 Zählern auf Platz 8 – ein Punkt hinter Toprak Razgatlioglu (Puccetti Kawasaki).

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